„Wir aber hatten gehofft…“
Liebe Mitchristen!
Zwei uns unbekannte Jünger Jesu verlassen Jerusalem und gehen nach Emmaus. Enttäuschung und Trauer ist in ihnen. Alle Hoffnungen, die sie in Jesus gesetzt haben sind dahin.
Die zwei Jünger sehen nur Scherben, alles ist kaputt, aus, vorbei.
„Wir aber hatten gehofft…“
Auch wir kennen Brüche in unserem Leben.
Hoffnungen und Lebensplanungen zerbrechen, Beziehungen zerbrechen und nicht zuletzt tun wir uns gegenseitig immer wieder weh, so dass nur Scherben übrigbleiben.
Wie verletzt und entmutigt sind wir oftmals durch Ereignisse, die so ganz anders verlaufen als wir es uns ausgedacht haben. Wir sehen keinen Ausweg, wir sind enttäuscht und mutlos.
„sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hat“
Miteinander reden, ja das sollten wir viel mehr. Wirklich miteinander reden über das was uns bewegt, über unsere Ängste über unsere Hoffnungen und über unsere Zweifel. Sich gegenseitig austauschen, versuchen, das nicht zu Verstehende zu benennen und sich auch mit schmerzvollen Fragen zu beschäftigen, das ist gar nicht einfach, aber es ist heilend und hilft uns weiter uns im Leben zu entwickeln.
Und dann der Ausweg, ein ihnen Unbekannter gesellt sich zu ihnen und geht mit Ihnen. Ein Wegbegleiter, der Mut macht. Der Erklärungen aus den alten Schriften hat, um das Geschehen zu begreifen.
„Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet?“
„und er legte ihnen dar….“
Der unerkannte Jesus gibt ihnen Antworten. Er zeigt Ihnen mit Hilfe der Propheten einen Sinn in allem Geschehen.
Die Emmaus-Jünger lassen sich ein auf ein Gespräch, sie hören zu, sie sind offen für Seine Worte.
Sie sind bereit für neue Wege, sie sind bereit ihre Enttäuschung und Trauer hinter sich zu lassen und sich den angebotenen Lösungen zu öffnen.
Wir Menschen neigen dazu auf dem Alten zu beharren, wir lassen alte Geschichten, alte Verletzungen und entstandenen Schaden nicht los. Wir pflegen unsere inneren Wunden, damit sie schön frisch bleiben und nicht heil werden können.
Wie den Emmaus Jüngern bietet Jesus auch uns Erklärungen an.
Im geschriebenen Wort Gottes finden wir denn Sinn in allem Geschehen undwiir finden Lösungen. Für unser alltägliches Leben und unser Miteinander.
Und so kommen Sie nach Emmaus. Und da ihnen Seine Worte solchen Mut gemacht haben wollen sie nicht, dass der Fremde sie verlässt. Zu verlockend, zu hoffnungsvoll waren seine Worte, und so bitten sie: „Bleibe bei uns....“
Und dann als sie gemeinsam beim Tische sitzen und ER das Dankgebet spricht und das Brot bricht erkennen sie Ihn.
Jesus bricht das Brot, er durchbricht die Mutlosigkeit der Emmaus-Jünger, er durchbricht ihre Verzweiflung und er durchbricht die Macht des Todes. Da wird etwas Heil im Leben und für einen Augenblick können sie den Auferstandenen wahrhaftig erkennen.
Jesus durchbricht auch unsere Lebensbrüche.
Er, der sich für uns brechen ließ verspricht uns bei uns zu bleiben, alle Tage unseres Lebens. Er möchte, dass wir teilnehmen an seinem Mahl mit der Konsequenz, dass auch wir mit alten Mustern brechen und mit einander Teilen.
„Brannte nicht unser Herz…?“
Jesus entfachte durch seine Worte und durch sein Brot brechen in den Jüngern eine Glut und die Freude der Auferstehung.
Brennt uns noch manchmal unser Herz? Spüren wir manchmal das das Feuer der Begeisterung?
Wir neigen dazu uns zu sehr in alltäglichen Dingen zu verstricken. Zu sehr verlassen wir uns auf unser menschliches Dasein und trauen der Botschaft Jesu zu wenig Kraft zu.
„und es geschah..“
WORT UND GEMEINSAMES MAHL …. auch heute noch. Immer wieder. In jeder Gottesdienstfeier hören wir Sein Wort und brechen das Brot oder wie in der heutigen Wortgottesfeier empfangen den Leib Christi.
Aber es geschieht nicht nur in der Gottesdienstfeier, sondern immer wenn zwei oder drei in Jesu Namen versammelt sind. Dann ist er mitten unter uns.
Wir haben uns hier und jetzt in seinem Namen versammelt - lassen wir uns ein auf Sein Wort und Seine Speise, hören wir ihm zu und geben wir ihm in unserem Inneren Raum. Er wartet darauf wie bei den Emmaus-Jüngern auch bei uns einzukehren.
Und bei den Jüngeren in Emmaus wurde aus Zweifel Gewissheit:
„noch in der selben Stunde brachen sie auf“…
Die Gewissheit der Auferstehung Jesus beflügelte sie und gaben ihnen Kraft für Aufbruch.
Ich wünsche uns, dass auch wir aufbrechen und uns aufmachen zu einem Leben in der Gewissheit „der Herr ist wirklich auferstanden“.
Amen.