"Dom auf der Heide"
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts fiel der Entschluss, die Stadt Wels gegen Norden als Stadtteil „Neustadt" zu erschließen. Der Wunsch nach einer Kirche wurde vom Stadtpfarrer Josef Flotzinger an die Diözese herangetragen und fand in Bischof Dr. Franz Maria Doppelbauer große Unterstützung.
1900 konstituierte sich ein Kirchenbauverein. Das geplante Projekt fand große Unterstützung aller Bevölkerungskreise. Der Bau wurde zur Gänze aus Spendengeldern finanziert.
Einige wichtige Stationen:
1905 Grundsteinlegung
1907 erste heilige Messe in der unvollendeten Kirche
1911 Bischof Dr. Rudolf Hittmair konsekriert das neue Gotteshaus
1922 übernehmen die Steyler Missionare die Seelsorge
1925 Weihe der von der Fa. Hahn in Reutte gegossenen 7 Glocken
1925 wird die Pfarre Wels- Herz-Jesu kanonisch errichtet
1928 Weihe des neuen Kreuzweges
Im 2. Weltkrieg bestanden Pläne, die beiden Kirchtürme wegen des zu nahen Flughafens zurückzubauen, wurden aber nicht realisiert.
1942 müssen die Glocken abgeliefert werden.
1944 wird die Kirche, die auch als Luftschutzkeller diente, bei Bombenangriffen schwer beschädigt.
Die vor dem 2. Weltkrieg eingebauten schönen Glasfenster wurden größtenteils zerstört. Hohe finanzielle Mittel mussten für die Wiederinstandsetzung der Kirche aufgewendet werden.
1948 kehrten die 7 Glocken aus dem russisch besetzten Ilsenburg am Harz wieder heim.
1952 Neuverglasung der Rosette auf der Orgelempore
1960 Vollendung des Herz-Jesu-Gemäldes und Einbau der Glasfenster in der Apsis
1977 Enthüllung des Altarkreuzes beim Volksaltar
1982 Weihe der neuen Orgel
Ausstattung:
Kreuzweg: Die 51 Figuren der Kreuzwegstationen wurden als Kopie nach den Gemälden des Feuerstein-kreuzweges aus Lindenholz geschnitzt.
Beichtstühle wurden nach einer Skizze von Pater Alfred Fräbl von St. Gabriel vom Bildhauer Engelbert Streif aus Wels angefertigt.
Orgel auf der Empore: Sämtliche Bildhauerarbeiten am Orgelgehäuse und am Spieltisch wurden vom Bildhauer Engelbert Streif geschaffen. Die Orgel ist nicht mehr betriebsbereit.
Herz-Jesu-Bild: In der Kuppel der Apsis ein Gemälde von Prof. Alfred Stifter aus Linz, entstanden 1960. Die Halbfigur Christi, deren Gesicht über 1,5 m hoch ist, tritt dem Kirchenbesucher bereits beim Eintritt mächtig gegenüber.
"Um dem Anteil des verklärten Christus an der menschlichen Natur zu entsprechen, sind Haupt und Hände die eines am Kreuz zu Tode gefolterten Zimmermanns". Hinter der Figur erscheint das Kreuz grün als "Lebensbaum".Die Stelle des Herzens nimmt die Hostie in sternförmigem Strahlenkranz ein, ein Symbol für die göttliche Liebesfülle, die sich in jeder Feier des Messopfers in unblutiger Weise der Menschheit schenkt. Die altchristlichen Symbole der zur Traube eilenden Taube und des dürstenden Hirsches weisen auf das sehnsüchtige Verlangen des Menschen auf die himmlische Speise hin.
Apsisfenster: 1962 wurden die vier Apsisfenster nach Entwürfen von Prof. Alfred Stifter von der Glasmalerei des Stiftes Schlierbach angefertigt. Ein Zyklus aus der Herz-Jesu-Litanei. Linkes Fenster:,, Sehnsucht der ewigen Hügel" bezieht sich auf die Sehnsucht der Väter des Alten Bundes nach dem Erlöser. Sie sind durch Moses vertreten, der das Wasser aus dem Felsen sprudeln lässt. Linkes Mittelfenster (verdeckt): "Mutter Gottes" Darüber schwebt der Engel mit dem Symbol der sieben Schmerzen Marias. Rechtes Mittefenster (verdeckt): "Longinus", der mit einer Lanze die Seite des Herrn öffnet und der Apostel Johannes. Rechtes Fenster: „Schlachtopfer der Sünder" mit Osterlamm, aus dessen Wunde die Kirche hervorgeht.
Kreuz beim Volksaltar: Das Kreuz wie auch die Madonnenstatue an der rechten Vierungssäule stammen vom Akademischen Maler und Bildhauer Prof. Hermann Schweigl. Er beschreibt sein Werk so: „Mir ging es nicht darum, in der Form ein spektakuläres Abbild des Leidens zu gestalten, sondern ein ganz in sich ruhendes Christusbild zu zeigen mit weit ausgebreiteten Armen, einen Christus, der die Welt an sich zieht". Das Kreuz wurde am Karfreitag 1977 enthüllt.
Kirchenkrippe: Leider müssen wir die Krippe gegen Vandalismus schützen. Zu besichtigen ist sie nur von Weihnachten bis Maria Lichtmess. Die Krippe in unserer Kirche ist eine der größten des Landes und das Lebenswerk von Mesner Ernst Mayrhofer. Der Krippenberg hat ein Ausmaß von 5,4 X 2,5 m und wurde von ihm angefertigt. Die Krippenfiguren wurden von Norbert Roth aus Vils bei Reutte geschnitzt. Sie sind ein Meisterwerk tirolischer Krippenschnitzkunst. Der 16 m2 große Krippenhintergrund ist in Öl gemalt, ein Werk des Konsulenten Ernst Mayhofer.
Neue Orgel in der Apsis: Am 25. September 1982 erfolgte die Weihe der neuen Orgel durch Diözesanbischof Maximilian Aichern. Die Orgel wurde, auf Initiative von Prof. Ernst Ludwig Leitner von der O.Ö. Orgelbauanstalt St Florian geplant und ausgeführt. Es handelt sich um eine rein mechanische Spiel- und Registertraktur mit 52 Registern.
Die Pieta: An der Nordseite des Längsschiffes, wurde 1920-21 in der Werkstätte Engelbert Streif geschaffen und war ursprünglich ein Teil des Kriegeraltars.
Der Tabernakel: Ein Kunstwerk von Jakob Adlhart aus Hallein wurde im Jahr 1911 gefertigt.
Luster: Geschaffen von Fa. Jakob Rappel in Schwaz
Rosette an der Westfassade: Die Rosette über der alten Orgel wurde 1952 von der Glasmalerei Geylings Erben in Wien hergestellt und stellt einen Engel mit 2 Posaunen dar.
Seit 1922 bis heute wird die Pfarre ununterbrochen vom Orden der Steyler Missionare (Gesellschaft des Göttlichen Wortes) geleitet.
Diese Informationen wurden von Herrn Alfred Franke in Zusammenarbeit mit Familie Barbara und Alfred Wiesinger und Herrn Hans Witkovsky zusammengestellt und liegen in Form eines Folders in unserer Pfarrkirche auf. Auf Anfrage ist dieser Folder auch im Sekretariat unserer Pfarre erhältlich.