Schöpfungsverantwortung

2018 startete Otmar Kriechbaumer, der Leiter des Fachausschusses, mit Informationen im Pfarrblatt und bei der Klausur des PGR Wartberg.
2019 erfolgte die Aufnahme zur Klimabündnispfarre.
Viele Aktivitäten und Aktionen folgten in den nächsten Jahren angefangen mit einer Kinderrallye in Kremsmünster beim Klimaerlebnisweg über Vorträge, Unterstützung verschiedener Klimapetitionen, der Bemühung um Zusammenarbeit von Gemeinde, Schule und Vereinen bis zum letzten Versuch, Bewusstseinsarbeit in Wartberg zu machen in Form von Stammtischabenden mit Filmvorführung (weltweite Initiativen bremsen den Klimawandel) und anschließenden Diskussionen. Manches wurde gut angenommen, manches sehr wenig.
Derzeit bemühen wir uns in einer überparteilichen und überkonfessionellen Gruppe mit Namen Bürgerinitiative Zukunftsweg, diese Aufgabe weiterzuführen.
Bei der Evaluationsbesprechung mit Gerhard Rainer von Klimabündnis OÖ konnten wir von den ausgeführten Arbeiten zur Verbesserung der Klimabilanz unserer Pfarre berichten und weitere Ziele ins Auge fassen.
Wir wissen alle, dass das Klima wärmer wird. Wir wissen warum und warum tun wir nichts Entscheidendes? Es tut sich was, aber es geht zu langsam und ist in Österreich noch zu wenig effektiv.
Unser derzeitiges expansionistisches, ressourcenvergeudendes Wirtschaftssystem hat sich in unseren Gewohnheiten, Karriereerwartungen, in der Vorstellung von gutem Leben eingepflanzt. Die globale Wirtschaft verbraucht dafür pro Jahr zwei Planeten, für den Müll, der damit produziert wird, sind sogar 4 Planeten vonnöten!!
Wie der Nachhaltigkeitsforscher und Wirtschaftsethiker Univ. Prov. Bernhard Ungericht in der Linzer Kirchenzeitung vom 11.01.2024 schreibt, ist es unsere Aufgabe, von Maßlosigkeit und Gier wegzukommen und in einem Perspektivenwechsel neue Praktiken, neue Beziehungsmuster, andere Institutionen und andere Vorstellungen von einem guten Lebensstil zu entwickeln.
Gerade die Kirchen wären prädestiniert, am Bewusstsein zu arbeiten, welche Werte für den Menschen wirklich wichtig sind. Es müsste gelingen, dass wir in der westlichen Welt unseren Ressourcenverbrauch um bis zu 90 Prozent reduzieren. Diese Änderung der Werte und des Lebensstils ist verknüpft mit der Ausbildung von Mitgefühl für sämtliches Leben auf der Erde, der Solidarität mit denen, die heute schlechter gestellt sind als wir und auch mit den nächsten Generationen, deren zukünftige Lebensgrundlagen wir gerade zerstören.
Das heurige Wahljahr wird zeigen, wie sehr die Österreicher:innen dazu bereit sind, denn die Politik wird zu den notwendigen strukturellen Maßnahmen erst greifen, wenn die Bürger:innen reif dafür sind.