Ein Pfarrer auf Augenhöhe
Nach Kaplansjahren in Schenkenfelden, Gallneukirchen und Linz-Guter Hirte ist Pfarrer Himmelreich 1980 als Seelsorger nach Wartberg ob der Aist gekommen. Und gleich wurde gehörig umgebaut: zuerst der Pfarrhof, dann das Pfarrheim, schließlich auch noch die Außenhülle der Kirche. Oft hat er da das Messkleid mit der Arbeitskleidung getauscht, um auch selbst Hand anzulegen. Auf die Kanzel ist er nie gestiegen, in die Baugrube schon!
Seine pastorale Handschrift war von großer Menschenfreundlichkeit geprägt. Er hat den Menschen etwas zugetraut, und so auch viel aufgebaut. Jede und jeder sollte Platz finden in der Gemeinschaft der Pfarre, und niemand sollte übersehen werden. Seine Devise war: nicht so sehr an den Grenzen dessen reiben, was nicht möglich ist, vielmehr all das weidlich ausnutzen, was möglich ist.
Der Sonntagsgottesdienst war Rudolf Himmelreich wichtig, dafür hat er sich auch entsprechend Zeit genommen. Aber auch Feiern und Feste wusste er zu gestalten. Sein Wort zählte und wurde gehört. Es war nicht abgehoben, vielmehr erdig und doch zum Himmel hin ausgerichtet (das hatte er alleine schon seinem Namen „Himmelreich“ geschuldet!)
Trude Auer hat ihn Jahrzehnte lang nicht nur als Köchin und Haushalterin tatkräftig unterstützt und in der Pastoral mitgetragen. Ihr plötzlicher Tod 2009 hat Rudi schwer getroffen. So wie sein Tod jetzt alle bewegt und erschüttert. Freudestrahlend hat er noch die ganze Weihnachtsliturgie mit seiner Gemeinde gefeiert. Um einen Tag später schwer zu stürzen und nicht mehr ins Leben zurückzukommen.
Rudi war gerne unter Menschen. Er verstand es, Freude und Fröhlichkeit auszustrahlen. Um eine originelle Wortspende war er nie verlegen. Offen für Neues, hat er sich auch noch die Grundbegriffe am PC angeeignet und neugierig nach dem neuen Handy gegriffen. Dass er uns nicht mehr zuruft, daran müssen wir uns erst gewöhnen. Seinen oft gegebenen Rat aber nehmen wir gerne mit: „Wenn nichts mehr geht, dann geh!“
Franz Küllinger
Für den Verstorbenen wird am 29. und 30. Dezember, am 4. und 5. Jänner jeweils um 19 Uhr, sowie am Montag, 8. Jänner um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche Wartberg gebetet.
Der Begräbnisgottesdienst wird am Dienstag, 9. Jänner 2024 um 10 Uhr in der Pfarrkirche Wartberg ob der Aist gefeiert. Ab 9.30 Uhr wird das Totenoffizium gebetet. Nach dem Requiem erfolgt die Beisetzung am Pfarrfriedhof in Wartberg ob der Aist.