* Ende des 3. Jahrhund, Nikomedia, heute Ízmit, Türkei
† 306, Türkei
Frankreich
Barbara lebte vermutlich im 3. oder 4. Jahrhundert in Nikomedien (in Bithynien, Kleinasien). Nach der Legende soll sie um 306 unter Maximinus Daja hingerichtet worden sein. Aber die Legende über das Leben und Martyrium der hl. Barbara stammt erst aus dem 7. Jahrhundert und ist wenig glaubwürdig. Die Verehrung der hl. Barbara hat sich im Osten und im Westen verbreitet. Sie zählt zu den Vierzehn Nothelfern und ist im Besonderen die Patronin der Artillerie und der Bergleute.
Hl. Johannes von Damaskus
* 650, Damaskus, Syrien
† 749, Israel
Mönch, Kirchenlehrer
Johannes von Damaskus gilt als der letzte griechische Kirchenvater, der klassische Dogmatiker der griechischen Kirche; er hat in seinen Schriften das zusammengefasst, was die christlichen Schriftsteller vor ihm gesagt haben. Sein Werk „Über den orthodoxen Glauben“ ist in der griechischen Kirche, was theologische Autorität angeht, etwa das, was bei den Lateinern die „Theologische Summe“ des Thomas ist. Als Johannes um 650 geboren wurde, stand seine Heimat Damaskus unter islamischer Herrschaft. Sein christlicher Vater war Beamter bei den arabischen Herren. Der Sohn, als Kind getauft, trat ebenfalls in den Dienst des Kalifen, ging aber dann nach Jerusalem und wurde Mönch im Sabaskloster. Er benützte seine Zeit und sein umfassendes Wissen, um Bücher zu schreiben und Hymnen zu dichten. Zwischendurch - wenn die Legende Recht hat - verkaufte er im Auftrag des Klosters Körbe in den Straßen der Stadt. Im Bilderstreit, der um diese Zeit seinen Höhepunkt erreichte, trat Johannes entschieden für die Verehrung der heiligen Bilder ein; vom griechischen Kaiser, der ein Gegner der Bilderverehrung war, hatte er, da er unter arabischer Herrschaft lebte, wenig zu fürchten. Johannes starb wahrscheinlich 749. Papst Leo XIII. erhob ihn 1890 zum Kirchenlehrer.
Gottes Ort
„Gott ist an keinem Ort, denn er ist immateriell und unbegrenzt. Er selbst ist sein Ort, da er alles erfüllt und über allem ist und alles zusammenhält. Man sagt aber auch, er sei an einem Ort. Ort Gottes heißt der Ort, wo seine Wirksamkeit sich offenbart. Er selbst durchdringt ja alles und teilt allem von seiner eigenen Wirksamkeit mit, so wie es der Empfänglichkeit des einzelnen und seiner Aufnahmefähigkeit entspricht, ich will sagen: der Reinheit seiner Natur und seines Willens.“ (Johannes von Damaskus, Über den orthodoxen Glauben 113)
Sel. Adolph Kolping
* 8. Dezember 1813, Kerpen bei Köln in Nordrhein-Westfalen
† 4. Dezember 1865
Priester, Vereinsgründer
Adolph Kolping wuchs als Kind eines armen Schäfers auf, lernte das Schuster-Handwerk und kam als 18jähriger Geselle nach Köln. Entsetzt über die menschenunwürdigen Lebensbedingungen in der Stadt, beschloss er Priester zu werden und zu helfen. Deshalb ging er mit 23 Jahren noch auf ein Gymnasium, studierte dann Theologie in München und Bonn, wurde 1845 zum Priester geweiht und als Kaplan und Religionslehrer in Elberfeld, heute Stadtteil von Wuppertal, eingesetzt. Hier begann er sein Werk als ,,Gesellenvater", 1847 wurde er Präses des von einem Kölner Lehrer gegründeten Vereins für junge Gesellen in Elberfeld.
1849, gerade als Vikar an den Dom in Köln versetzt, gründete Adolph Kolping den Kölner Gesellenverein, eine Selbsthilfeorganisation, die durch soziale Unterstützung sowie mit Freizeit- und Bildungsangeboten verhindern wollte, dass unselbständige Handwerker ins Proletariat abrutschen und sich dem Christentum entfremden. Die Gesellenvereine sollten wandernden Handwerkern eine Art Familienersatz bieten; die Wandergesellen sollten menschliche Zuwendung erfahren und zu ,,tüchtigen Christen und Geschäftsleuten" erzogen werden. Schon 1850 hatte der Verein 500 Mitglieder; es folgten weitere Vereine dieser Art im Rheinland und in Westfalen. 1853 wurde in Köln das erste Gesellenhaus eröffnet, um den wandernden Arbeitern eine ordentliche Unterkunft zu bieten und um Weiterbildung als "Akademie im Volkston" anzubieten. 1865 gab es 418 Vereine mit 24000 Mitgliedern. Kolping sorgte auch für die Betreuung erkrankter Gesellen und stellte sich selbst als Seesorger für die Cholerakranken zur Verfügung.
Kolping war auch vielfach publizistisch tätig, um die soziale und seelische Not vieler aufzuzeigen und zur Hilfe aufzurufen. 1854 gründete Kolping mit den "Rheinischen Volksblättern" seine eigene Wochenzeitung, die schnell zu einem der erfolgreichsten katholischen Presseorgane jener Zeit wurde. Mit einem erfolgreichen "Volkskalender" und seinen Geschichten wurde er zu einem der bedeutendsten katholischen Volksschriftsteller des 19. Jahrhunderts. 1862 wurde Kolping Rektor der Minoritenkirche in Köln und noch im selben Jahr zum "päpstlichen Geheimkämmerer" ernannt.
Sein Lebenswerk erscheint angesicht der Tatsache, dass er von Jugend an immer wieder von schweren Krankheiten heimgesucht war, wie ein Wunder. Mit nicht ganz 52 Jahren starb er nach einem Leben für andere. Papst Johannes Paul II, der ihn 1991 selig sprach, sagte über ihn: "Solche Leitbilder wie Adolph Kolping brauchen wir für die Kirche von heute."
Bei Adolph Kolpings Tod gab es fast 200 Ortsvereine mit 25.000 Mitgliedern, im Jahr 1879 zählten die Gesellenvereine bereits 70.000 Mitglieder; schließlich entstand das Kolpingwerk, das heute weltweit in 30 Ländern vertreten ist und über 350.000 Mitglieder hat. Nach der Unterdrückung des Verbandes im Nationalsozialismus war der Wideraufbau des deutschen Kolpingswerkes schwierig, erst in den letzten Jahren gab es wieder einen Mitgliederzuwachs für den Sozialverband, der in den Bereichen Gesellschafts-, Sozial- und Familienpolitik Schwerpunkte seines Wirkens sieht.
Sel. Christian von Sulejów
* um 1180
† 4. Dezember 1245, Polen
Missionsbischof, Ordensgründer
Christian war Zisterziensermönch, etwa ab 1206 mit der Mission unter den Pruzzen beauftragt und nach anfänglichen Erfolgen 1215 vom Papst zum Missionsbischof mit Sitz in Oliva, dem heutigen Stadtteil Oliwa in Danzig / Gdansk, geweiht.
Christian gründete 1228 die Ritterbrüder Christi von Dobrin, benannt nach der Burg im heutigen Dobrzyń nad Wisłą; die Gemeinschaft hatte aber keinen Bestand, sie ging später im Deutschen Orden auf. Er wurde dann fünf Jahre lang bis 1238 von den Pruzzen gefangen gehalten. Ab 1243 beherrschte der Deutsche Orden das Gebiet; Christian konnte sich mit ihm nicht über ein Bistum für ihn einigen und zog sich enttäuscht ins Kloster Sulejów zurück.
Überlieferungen zufolge ist Christian in der Elisabethenkirche in Marburg beigesetzt.
Hl. Osmund
* Normandie, Frankreich
† 4. Dezember 1099
Bischof von Exeter und Salisbury
Osmund, aus normannischem Adelsgeschlecht, war Kaplan, ab 1070 Kanzler unter König Wilhelm dem Eroberer. 1072 wurde er Bischof von Exeter, 1078 Bischof von Salisbury, nachdem der Bischofssitz von Sherborne dorthin verlegt wurde. Er vollendete den Bau der neuen Kathedrale, errichtete ein Kollegiatkapitel und förderte die Herstellung von Abschriften der Kirchenväter. Auf dem Konzil von Rockingham 1095 stellte er sich auf die Seite von König Wilhelm und gegen Anselm von Canterbury, was dieser ihm aber später verzieh. Osmunds Schriften förderten die Einheit der Liturgie in Schottland, England und Wales und waren später die Grundlagen für das Common Book of Prayer, das amtliche liturgische Buch der anglikanischen Kirche.
Osmunds Gebeine liegen seit 1226 in der Kathedrale von Salisbury.