Eucharistie

„Eucharistie“ leitet sich vom Griechischen ab: Danksagung für die erwiesenen Heilstaten Gottes.
Unsere heutige Feier hat mehrere Wurzeln. Einerseits wurzelt sie im jüdischen Paschamahl, andererseits darin, dass Jesus in seinem öffentlichen Wirken oft mit den Menschen Mahl gehalten hat, zumal mit Zöllnern und Sündern. Höhepunkt dieses Wirkens Jesu ist das letzte Abendmahl mit den Jüngern. Jesus ordnet an, dass dieses Mahl weitergeführt werden soll, und er garantiert seine bleibende Gegenwart in den Gestalten von Brot und Wein. Die junge Kirche führt die Praxis der Gemeinschaftsmähler fort, sie erfährt, dass in dieser Gedächtnisfeier Christus gegenwärtig ist. So versammeln sich die Gläubigen der Urgemeinde jeden Sonntag zum Brotbrechen. Die Judenchristen nehmen aber zunächst auch am Gottesdienst der Synagoge teil. Nach der Vertreibung der Christen aus der Synagoge halten die Christen selbst einen Wortgottesdienst, wie er in der Synagoge am Sabbat gefeiert wird, und verbinden ihn mit dem Herrenmahl. In der Mitte des 2. Jahrhunderts begegnet uns die Eucharistiefeier, die am Morgen gehalten wird, in der der Vorsteher (Hausältester) die Texte frei spricht, wo Lieder frei improvisiert werden, und wo die Bibel als einziges liturgisches Buch diente. Auch wenn sich Manches in der Feier geändert hat, Mitte unseres Lebens als katholische Christen ist die Eucharistie, die wir bei der Erstkommunion zum ersten Mahl empfangen. In Brot und Wein ist Jesus wirklich gegenwärtig, real präsent. Es braucht eigentlich ein Leben lang, dieses Geheimnis zu verstehen.
Realpräsenz
am blühenden Baum
nicht entatmet vorüberhasten
einen Augenblick lang
stehen und staunen
den duftenden Kaffee
nicht gedankenlos hinunterstürzen
einen Schluck lang
schmecken und kosten
die Stimmen in mir
zum Schweigen bringen
um ganz Ohr zu sein
wenn du mir erzählst
nicht im Vergangenen verbleiben
nicht ins Künftige auswandern
ganz hin und weg sein
und darin ganz da
leben
in der reinen
Gegenwart
sie ist Gottes
(Andreas Knapp)