Hl. Eduard der Bekenner
* 1003, England
† 5. Jänner 1066
König von England
Edward wurde in der Normandie erzogen, da in seiner Kindheit England von den Dänen besetzt war. 1042 konnte er nach der Verdrängung der Dänen den Königsthron besteigen, er war der letzte in der Reihe der angelsächsischen Könige. Er war ein schwacher, von normannischen Günstlingen beeinflusster Regent. Aber er förderte kirchliche Einrichtungen und erbaute die Benediktinerabtei St. Peter, die heutige Westminster Abbey in London. Er lebte sehr bescheiden, um Arme unterstützen zu können; mit seiner Frau Editha habe er keusch gelebt. Seine beispielhafte, tiefe Religiosität und seine vorbildliche Wohltätigkeit hatte großen Einfluss auf die Verbreitung des Christentums. Die Legende erzählt, wie er einen Gichtkranken heilte.
Edwards Grab in der Westminster Abbey in London wurde zum Nationalheiligtum.
Hl. Koloman
* Irland
† 17. Juli 1012, Österreich
Pilger, Märtyrer
Koloman war ein irischer Pilger. Er wurde 1012 auf der Pilgerfahrt zum Heiligen Land in Stockerau wegen seiner fremden Sprache und Kleidung verdächtig, ein böhmischer oder ungarischer Spion zu sein. Er wurde gefoltert und, da kein Eingeständnis erreicht wurde, an einen Baum gehängt. Dort hing der Leichnam der Überlieferung nach eineinhalb Jahre lang unverwest; als ein Jäger seinen Tod feststellen wollte und einen Spieß in seine Seite stach, floss Blut heraus.
Schließlich wurde Koloman vom Baum abgenommen und vom Babenberger Markgrafen Heinrich I. feierlich in seine Residenz beim Kloster Melk überführt, wo er am 13. Oktober 1014 feierlich bestattet wurde.
Koloman wurde nie offiziell heiliggesprochen, dennoch verbreitete sich die Verehrung von Melk aus in ganz Österreich, in Ungarn und in Bayern. Die vom Melker Abt Erchenfrid vor 1163 verfasste Leidensgeschichte ist stark legendär. Zahlreiche Kirchen tragen seinen Namen, der Ort St. Koloman bei Salzburg ist nach ihm benannt, weil dort nahe einer Kolomanikapelle eine einst vielbesuchte Heilquelle entsprang. Koloman wurde Landespatron von Niederösterreich, nach der Heiligsprechung von Leopold III. 1485 ging das Patronat zunehmend, ab 1163 offiziell, auf diesen über.
Gegen Seuchen und Unwetter helfe, wenn man das Kolomani-Büchlein bei sich trage. Auf ihn geweihte Quellen gelten als heilkräftig, der Koloman-Segen schütze vor Feuer. Zum Kolomanstag findet in noch heute alle fünf Jahre jeweils am Erntedankfest ein Kolomaniritt statt. Den Holunderstrauch, an dem Koloman angeblich erhängt wurde, kann man heute noch an der Rückwand deSt. Kolomans Stockerauer Frauenklosters betrachten.
Koloman ist heute noch im Bewusstsein vieler Österreicher lebendig; ... dass nicht das Kolomandl komme droht man Kindern.
Hl. Lubentius
† Mitte des 4. Jahrhun
Priester
Lubentius war der Überlieferung nach Schüler des Martin von Tours und wurde von Bischof Maximin von Trier zum Priester geweiht; er wirkte in Kobern - dem heutigen Ortsteil von Kobern-Gondorf - an der Mosel.
Lubentius' Gebeine wurden um 800 nach Dietkirchen an der Lahn übertragen, später darüber ihm zu Ehren eine Kirche gebaut, in der bis heute sein Sarg und sein Kopfreliquiar verwahrt wird.
Hl. Reginbald
* Schwaben
† 13. Oktober 1039
Bischof von Speyer und Limburg
Reginbald aus adligem Geschlecht wurde Benediktinermönch im Kloster in Tegernsee. Bischof Brun von Augsburg ernannte ihn 1012 zum ersten Abt in St. Ulrich und Afra in Augsburg. Danach war er Leiter der Klöster Ebersberg bei München und Lorsch in Hessen, 1032 wurde er Bischof von Speyer. Hier war Reginbald maßgeblich am Bau des Kaiserdoms beteiligt, er versammelte hierfür die berühmtesten Handwerker und Künstler seiner Zeit. Reginbald starb, nachdem er noch die Krypta einweihen konnte.
Hl. Sintpert
* 750, Lothringen, Frankreich
† 807
Mönch (?), Bischof von Augsburg
Simpert, wohl Sohn des Herzogs Ambertus von Lothringen und dessen Gemahlin Simphorina, wurde - wohl 778 - von König Karl, mit dem er zeitlebens in enger Verbindung stand, als Nachfolger von Tozzo zum Bischof von Augsburg ernannt. In Dokumenten von 798 und 799 wird Simpert auch als Bischof von Neuburg - wohl Neuburg an der Donau - bezeichnet, 800 wird er Bischof von Neuburg im Staffelsee genannt. Erst zwischen 801 und 807 gelang die Vereinigung der zuvor zeitweise getrennten Gebiete des Bistums östlich und westlich des Lechs und wurde Augsburg wieder alleiniger Bischofssitz.
In den damaligen Kämpfen zwischen Bayern und Franken wurde Augsburg schwer mitgenommen, Simpert soll viel zum Wiederaufbau beigetragen haben. Zur Abrundung der Diözese erhielt er umfangreiche Gaben und Güter, in Augsburg ließ er die zerstörte Afrakirche wieder aufbauen und den neuen Dombau vollenden. Simpert starb an einem 13. Oktober.
Ob Simpert mit dem gleichnamigen Abt und Bischof im Benediktinerkloster Murbach im Elsass identisch ist, kann nicht sicher erwiesen werden.
Simpert wurde in der von ihm erneuerten und geweihten Kirche St. Ulrich und Afra beigesetzt, an seinem Grab ereigneten sich zahlreiche Wunder; erzählt wird, wie eine Mutter um Hilfe bat, weil ein Wolf ihr Kind verschleppt hatte; der Wolf brachte daraufhin das Kind unversehrt in die Kirche zurück. Simpert rettete einen Menn, der im Sumpf zu versinken drohte. Seit dem Spätmittelalter wird Simpert auch als Wundertäter und regional als Nothelfer verehrt. Simperthäubchen wurden bei Kopfleiden aufgelegt und halfen. Kaiser Maximilian I. verehrte ihn und nahm ihn in seine Ahnenreihe auf; bei der Überführung der Gebeine 1492 war der König anwesend. Die große marmorene Liegefigur über seinem Grab stammt aus dem Jahr 1714.
Bischof Walter Mixa stellte 2007 die Jugendpastoral des Bistums Augsburg sowie alle Kinder und Jugendlichen in besonderer Weise unter den Schutz des hl. Simpert und vertraute sie ihm als Schutzpatron und Fürsprecher an.
Sel. Gerhard
* 1035, Saccala, Amalfi
† 3. September 1120
Ordensgründer
Zwischen 1035 und 1040 geboren, entstammte Gerhard der Patrizierfamilie Sasso aus Saccala in Amalfi. Diese süditalienische Stadt unterhielt besonders enge Beziehungen zum Heiligen Land und hatte in Jerusalem bereits Klöster und kleine Pilgerhäuser gegründet. Gerhard organisierte das große Pilgerhospital in Jerusalem neu und sorgte für wirksamen militärischen Schutz. In dem der Kirche des hl. Johannes angeschlossenen „Xenodochium« (Gästehaus, Fremdenherberge) praktizierte er religiöse Toleranz und nahm sowohl jüdische wie moslemische Kranke und Hilfsbedürftige auf. Auf ihn geht es zurück, dass die Aufgenommenen als „die Herren Kranken« behandelt wurden, denen die Bruderschaft wie Diener ihren weltlichen Herren aufzuwarten hatten.
Schon vor dem ersten Kreuzzug gründete er eine Ordensgemeinschaft, die er nach der Regel des hl. Augustinus selbst leitete. Während der Belagerung von Jerusalem 1099 waren alle Einwohner der Stadt gezwungen worden, die Stadtmauern zu verteidigen. Es wird überliefert, das der Sel. Gerhard statt Steine kleine Brotlaibe zu den hungrigen Belagerern runter warf. Nach der Einnahme der Stadt, diente Gerhard den Massen an Verwundeten, Kranken und Sterbenden. Viele der Kreuzritter legten das Schwert ab, um seinem Vorbild zu folgen.
Der Orden vom Hl. Johannes zu Jerusalem (heute der sog. Malteser Orden) wurde schließlich von Papst Paschalis II. am 15. Februar 1113 feierlich mit einem apostolischen Schreiben an „Gerhard, den Gründer und Oberen des Fremdenheimes zu Jerusalem und seine rechtmäßigen Nachfolger« bestätigt. Gerhard starb am 3. September 1120.
Ich freute mich, als man mir sagte: „Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern.« Erbittet für Jerusalem Frieden! Wer dich liebt, sei in dir geborgen. (Ps. 122,1.6; Eröffnungsvers des Gedenktages)
Ich freute mich, als man mir sagte: „Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern.« Erbittet für Jerusalem Frieden! Wer dich liebt, sei in dir geborgen. (Ps. 122,1.6; Eröffnungsvers des Gedenktages)
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