Mittwoch 11. September 2024

Schimmelvorbeugung in Kirchenräumen und Orgeln

Seit geraumer Zeit haben Meldungen von Schimmelbildung in Kirchenräumen, Orgeln und an kirchlichen Ausstattungsgegenständen merklich zugenommen.

Das Thema ist ernst: Schimmel kann wertvollen Kulturgütern, der Gebäudesubstanz und nicht zuletzt der Gesundheit der Kirchenbesucher großen Schaden zufügen.

Eine fachgerechte Schimmelbeseitigung kann enorme Kosten verursachen. Die Verantwortung, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen, liegt bei den Kirchengemeinden.

 

In vielen Fällen haben Schäden ihren Ursprung in extremen raumklimatischen Bedingungen: Zu trockene Luft in Kirchenräumen kann zu Rissbildung an den Holzausstattungen und Orgeln führen. Die Bildung von Schimmel hingegen weist auf ein zu feuchtes Raumklima hin.

 

Ursachen
Ideale Bedingung für Schimmelbildung ist eine relative Luftfeuchte von 70% und mehr oder Tauwasserbildung wie zum Beispiel Kondensation von Luftfeuchte auf kalten Wänden. In der Regel sind neben baulichen Mängeln unsachgemäßes Heizen und Lüften, sowie schlecht durchlüftete Raumteile, beispielsweise hinter Orgeln, Altären und Beichtstühlen, die Ursache für zu hohe Luftfeuchtigkeit und Tauwasserbildung.

 

 

Merkmale
Schimmel kann sehr unterschiedlich auftreten: von wenigen Feuchteflecken bis hin zu großflächigem Myzelbewuchs.
Befallen werden meist Wandoberflächen und Textilien, Leder und Holzoberflächen. Auch metallische Gegenstände, wie z.B. Orgelpfeifen, können von Schimmel befallen werden wenn diese stark verschmutzt sind; denn Schimmel findet auf Staub- und Schmutzablagerungen einen idealen Nährboden.

 

 

Maßnahmen zur Vorbeugung
Insbesondere in Kirchen ist die Hauptursache für Schimmelbildung in einem unsachgemäßen Heiz- und Lüftungsverhalten zu suchen. Um einer Schimmelbildung vorbeugen zu können, sollte
man deshalb folgende Grundsätze beachten:

 

Wie heizt man in der Kirche richtig?
Eine Grundtemperierung des Kirchenraumes von 6-8°C verhindert Feuchte- und Frostschäden. Die Höchsttemperatur darf 12-15°C nicht überschreiten. Grundsätzlich muss langsam aufgeheizt werden, da die warme Heizungsluft sonst auf den kalten Oberflächen der Wände kondensieren kann. Beim Heizen von Kirchenräumen sollten, sowohl bei einem raumluftabhängig gesteuerten Heizungssystem als auch bei älteren Heizungen, nachstehende Grundregeln immer eingehalten
und die relative Luftfeuchte regelmäßig kontrolliert werden.

 

Wie lüftet man in der Kirche richtig?
In vielen Fällen wird der Einfluss des Lüftungsverhaltens auf das Raumklima der Kirche von den Verantwortlichen unterschätzt. Die relative Luftfeuchtigkeit in Kirchenräumen sollte idealerweise zwischen 40-60 % liegen und kann durch richtiges Lüften reguliert werden. Durch falsches Lüften
hingegen kann das Raumklima erheblich gestört werden. So sollte beispielsweise an heißen Sommertagen keinesfalls gelüftet werden, da warme Luft in hohem Maße Feuchtigkeit bindet. Die Zufuhr warmer Außenluft würde zu einem nicht gewünschten Feuchteeintrag in das Gebäude führen. Im Winter hingegen wird aufgrund der niedrigen Außentemperaturen wenig gelüftet. Doch gerade nach einem gut besuchten Gottesdienst ist der Luftfeuchteeintrag besonders hoch. In
einem solchen Fall sollte die Feuchtigkeit durch Lüften dringend nach außen abgeführt werden.

 

Was sollte man noch beachten?
Neben dem richtigen Heiz- und Lüftungsverhalten, kann ein regelmäßiges Reinigen des Kirchenraumes und der Ausstattungsgegenstände einer Schimmelbildung vorbeugen. Orgeln beispielsweise sollten alle 10-15 Jahre einer Hauptausreinigung unterzogen werden. Stehende Luft begünstigt Schimmelbildung.
Verstellte und verbaute Raum- und Wandflächen sollten gut beobachtet und vermieden werden.

Darüber hinaus gilt: um einer Schimmelbildung frühzeitig entgegenwirken zu
können, sollten das Raumklima, das Gebäude, die Orgel und andere Ausstattungsgegenstände regelmäßig und mit besonderer Aufmerksamkeit auf mögliche Schimmelquellen hin beobachtet werden.

 

Die wichtigsten Regeln
Hinweise zur Vorbeugung von Schimmelbefall

 

Wie heizt man in der Kirche richtig?

  • Langsames Auf- uund Abheizen (0,5-1°C pro Stunde)
  • Grundtemperatur: 6-8°C
  • Höchsttemperatur: 12-15°C

Wie lüftet man in der Kirche richtig?

  • Richtwert: 40-60% relative Raumluftfeuchte
  • Luftfeuchtigkeit regelmäßig kontrollieren
  • Im Sommer: bei heißer, feuchter Außenluft nicht lüften
  • Im Winter: bei kühler, trockener Außenluft lüften

Maßnahmen bei zu niedriger Luftfeuchtigkeit (unter 40% relative Raumluftfeuchte)

  • zwischen der Orgel Wasser am Holzboden verteilen (z.B.: nass wischen) oder Wasserkübel aufstellen um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen
  • es muss gelüftet werden, wenn es draußen wärmer ist als in der Kirche

Maßnahmen bei zu hoher Luftfeuchtigkeit (über 60% relative Raumluftfeuchte)

  • es muss gelüftet werden, wenn es draußen kälter ist als in der Kirche
  • bei hoher Luftfeuchtigkeit während des Abkühlens (z.B.: nach einer Veranstaltung in der Heizperiode) muss gelüftet werden, um eine Kondensation an den kalten Außenwänden zu verhindern

Was sollte man noch beachten?

  • Vermeiden verstellter Raum- und Wandflächen
  • Regelmäßiges Reinigen
  • Regelmäßige Kontrolle kritischer Gegenstände und Gebäudeteile

 

Merkblatt vom Orgel- und Glockenreferat der Diözese Linz.

 

Ihre Ansprechpersonen
Mag.a Birgit Brunner
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Pfarrassistentin
 Monika Hofbauer
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Pfarrsekretärin
Mag. Herbert Kaltenberger
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1. Pfarrgemeinderatsobmann
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Namenstage
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4273 Unterweißenbach
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