Marienkapelle
Als 1958 die Pfarrkirche St. Martin erbaut wurde, plante Pfarrer Ignatius Koller auch den Bau einer schönen Marienkapelle. Aus finanziellen Gründen konnte sie aber vorerst nur sehr einfach und provisorisch gestaltet werden und wurde damals „Wochentagskapelle“ genannt.
Im Jahre 1978 entschloss sich die Pfarre, die provisorische Kapelle nach den Plänen von Architekt Mag. W. Hartl, Linz, umzubauen und zu erneuern. Dazu wurde zunächst einmal durch einen entsprechenden Erdaushub die heutige Raumhöhe von 2,95 Meter geschaffen, die Industrieglaswand mit einer Vollziegelmauer mit einer seitlichen Ausbuchtung für die Altarnische ersetzt und eine Glaskuppel über dem Altarraum aufgesetzt. Auch die Ausstattung der Kapelle wurde erneuert.
In der linken Ecke der Kapelle wurde auf einem Sockel die Glocke der ehemaligen Barackenkirche aufgestellt, die in der oberösterreichischen Glockengießerei des Stiftes St. Florian im Jahre 1948 vom „Meister Joh. Dettenrieder“ gegossen wurde und die Umschrift trägt „Hl. Joseph, bitte für uns“.
In der Mitte der Altarnische hängt ein großes, geschnitztes Kreuz von Josef
Fischnaller. Seitlich der Altarnische befindet sich der Tabernakel, dessen Türen von Prof. Alfred Stifter, Linz, entworfen und von Heinz Mayrhofer, Pierbach (von dort stammte Pfarrer Koller), in Email ausgeführt wurde. Dargestellt sind darauf symbolisch die fünf Wunden Christi. Die Mitte bildet ein großes Herz, dessen Herzwunde so dargestellt ist, das durch das Öffnen des Tabernakels sich auch die Herzwunde symbolisch öffnet.
Die Madonna ist eine Kopie der gotischen Madonna der Heimatkirche von Pfarrer Koller in Pierbach. Sie wurde von Johann Langthaler, Pierbach, angefertigt.
Das Marienfenster ist wie auch die Glasfenster der Kirche von Prof. Alfred Stifter, Linz, entworfen und in der Glaserei des Stiftes Schlierbach angefertigt worden. In diesem Fenster ist farblich der Inhalt des Rosenkranzes dargestellt: Die weiße Farbe steht für den freudenreichen, die rote Farbe für den schmerzhaften und die goldene Farbe für den glorreichen Rosenkranz. Die blaue Farbe bildet den Hintergrund,
den Himmel. Pfarrer Koller hat das Fenster so beschrieben: „Die ganze Farbensymphonie steigt wie eine große Flamme zu Gott empor, der in ‚unzugänglichem Lichte wohnt’ und erinnert an den ‚brennenden Dornbusch’, aus dem Gott zu Mose sprach, damit er seinem Volk Befreiung und Erlösung bringe.“