Ökumenische Studienreise in die Westtürkei
In den frühen Morgenstunden des 17. Februar 2024 brach eine Gruppe von 37 Teilnehmer:innen zur Ökumenischen Studienreise der Pfarren Traun in die Westtürkei auf. Damit wurde nach einer coronabedingten Pause die Tradition der Ökumenischen Reisen wieder fortgesetzt.
Ephesus, Smyrna, Sardes, Philadelphia, Laodizea, Sardes und Pergamon – die Gemeinden, an die die sieben Sendschreiben der Offenbarung des Johannes gerichtet waren, bestimmten die Reiseroute.
Im Haus Mariens nahe Ephesus – als Wohnort und Sterbehaus der Mutter Jesu überliefert – feierte Pfarrer Franz Asen mit der Gruppe am Beginn des neuntägigen Reiseprogramms den Sonntagsgottesdienst. Anschließend wurden die anderen bedeutenden Stätten in Ephesus besichtigt: der Artemistempel, die Konzilskirche, die Johannesbasilika.
Neben den Orten der Sendschreiben waren natürlich auch die Orte der frühchristlichen Konzilien – nach Ephesus noch Nicäa und Konstantinopel – spannende Besichtigungsorte.
In Nicäa organisierte der örtliche Reiseleiter Cahit Kösker sogar die Möglichkeit, die Ausgrabungsstätte der Konzilskirche, die im Iznik-See liegt, mit den Leitern der Ausgrabung zu besuchen. Beeindruckend am vorletzten Tag dann im heutigen Istanbul die Irenenkirche, als Konzilskirche die „Geburtsstätte“ des Nicäno-Konstantinopolitanum, auch „Großes Glaubensbekenntnis“ genannt.
An der türkischen Ägäisküste unterwegs zu sein, bedeutet zentrale Stätten der Antike zu sehen. Selbstverständlich gehörten die Anlagen in Ephesus, eine der ältesten und bedeutendsten Städte Kleinasiens im Altertum, das Gymnasium und die Synagoge der antiken Stadt Sardes, die Akroplis und der Kultbezirk des Asklepios in Pergamon zu Fixpunkten im Reiseprogramm – und natürlich auch das Trojanische Pferd! Zwar nicht das Original, aber die im 2004 entstanden Film verwendete Requisite. Prof. Heinrich Benz vertiefte die Eindrücke vor Ort mit Lesungen aus der antiken Literatur.
Schlusspunkt der Studienreise war Istanbul, hier vor allem der Topkapi Palast. Einen Einblick in orthodoxe Liturgie erlebten wir in der Kathedrale des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel.
Der Abschlussgottesdienst wurde von Hans Hartig in der Kirche des St. Georgs- Kollegs gefeiert. Diese österreichische Schule stellten die Pastoralassistentin der St. Georgs Gemeinde, Gerda Willem und der Bevollmächtigte des Schulerhalters Mag. Alexander Jernej vor.
In Erinnerung bleibt wohl allen die Schiffsfahrt im Bosporus mit Einblicken in die asiatische und die europäische Seite Istanbuls.
Die Türkei sehen wir heute als muslimisches Land – der Islam war ständiger Begleiter, nicht nur durch den Ruf der Muezzins, der mehrmals täglich zu hören war und die Vielzahl der türkischen Fahnen mit dem Halbmond. Uns wurde auf dieser Reise wieder bewusst, dass in in Kleinasien die Grundlagen des christlichen Glaubens gelegt wurden.
Reisebericht von Ute Huemer