Aufeinander zugehen: Pilgerweg im Dekanat Schörfling
Eine Gruppe von Pilgern hat das Bild des Weges wörtlich genommen: Abseits von Sitzungen und Programmpapieren wanderte sie zu Pfingsten durch alle zwölf Pfarrgemeinden, die ab 2025 gemeinsam eine neue Pfarre bilden werden.
Renate Neubacher (Nussdorf) und Markus Himmelbauer (Lenzing) organisierten die Wallfahrt von Aurach bis Weyregg in drei Tagen mit Station in jeder Pfarrkirche. Überall dort wurde Einkehr gehalten mit Gebet und Fürbitten für die eigenen Anliegen, für die Zusammenarbeit in der neuen Pfarre und für den Frieden in der Welt.
Auszeit vor der Haustür
"Es ist eine Auszeit für mich", sagte eine Teilnehmerin. "Eine Entdeckungsreise gerade vor meiner Haustür", eine andere. Für so manche war es der erste Besuch in einer Kirche der Nachbarschaft. In Gampern und in Maria Attersee wurde Pilgergruppe mit Glockengeläut empfangen. In Abtsdorf gab es eine Pause mit Kaffee und Kuchen, in Weyregg eine Führung durch die laufenden Restaurierungsarbeiten.
Der Weg der Wallfahrer war so geplant, dass sie am Pfingstsonntag das Patroziniumsfest Heiliger Geist mit der Pfarrgemeinde Lenzing feiern konnten - programmatisch für eine lebendige Zukunft der Kirche in der Region.
Wie der Apostel Paulus und auch der Heilige Nikolaus wurden manche Strecken mit dem Schiff zurückgelegt - nur war der sonnige Attersee um vieles einfacher zu überqueren als das stürmische Mittelmeer. Das körperliche Erleben des Gehens verbunden mit vielen persönlichen Gesprächen untereinander wurde zu einer einmaligen Erfahrung, ganz ohne großen Aufwand: einfach nur gemeinsam losgehen und unterwegs füreinander Zeit haben. Ein kleiner Kern zog die ganze Strecke durch, immer wieder stießen Freundinnen und Freunde abschnittweise dazu.
Holztäfelchen zur Erinnerung
Der Zukunftsweg der kirchlichen Strukturreform ist auch ein Weg der Pfarrgemeinden zueinander. Einige Vertreterinnen und Vertreter sind diesen nun beispielhaft vorangegangen. Ein kleines Holztäfelchen - geschmückt mit Blumen und Kräutern von unterwegs erinnert nun in jeder Kirche daran: ein Erinnerungszeichen für die Verbundenheit der Christinnen und Christen in der neuen Pfarre.
Markus Himmelbauer