Wallfahrtskirche
Die Kirche Mariä Himmelfahrt zu Schauersberg ist eine spätgotische Saalkirche mit einem reizvollen, halb eingemauerten Turm. Laut Legende ist Graf Sigmund von Pollheim, damaliger Besitzer der Burg Steinhaus, gichtkrank aus der Gefangenschaft der Sarazenen zurückgekehrt. Schon fast zu Hause angelangt erreichte ihn auf der Anhöhe des Steinhauser Waldes (Schauersberg) ein furchbares Gewitter. Durch einen Blitz fiel er betäubt zu Boden. Als er erwachte, war die Gicht geschwunden. Als Dank für diese Heilung gelobte der Graf, an dieser Stelle eine Kirche zu bauen.
Laut Pfarrchronik gab es 1446 bereits eine alte, kleine Marienkapelle an dieser Stelle.
Als Jahr der Kirchweihe dieses neuen Gotteshauses wird 1490 angegeben.
Den Hochaltar schmückt eine Muttergottesstatue, darüber halten zwei Engel eine Inschrift, die in deutscher Übersetzung lautet: „Komme vom Libanon, o Braut, du sollst gekrönt werden!“ Es handelt sich um eine spätgotische Madonna, die um 1460 entstanden ist. In der Barockzeit war es Brauch, jedes Jahr der Gottesmutter ein neues Kleid zu stiften. Josef II. verbot diese jährliche Neueinkleidung und ließ einen Mantel aus Holz anfertigen. Sogar die rechte Hand wurde der Figur abgesägt, denn sie war dem Holzmantel im Wege.
Der Altar wird von 4 überlebensgroßen, von Johann Seitz (1661/64) stammenden Heiligen flankiert: Petrus, Joachim, Anna und Paulus. Über dem Rundbogen thront Gottvater mit der Weltkugel und der Heiligengeisttaube. Die Statuen des Aufsatzes stellen zwei römische Märtyrer, Johannes und Paul, die als „Wetterherren“ verehrt wurden, dar.
Der Hochaltar tragt die Jahreszahl 1665, das Wappen von Kremsmünster und das des Abtes Plazidus Buechauer.
Der linke Seitenaltar ist dem Hl. Leonhard, der rechte dem Leidenden Heiland geweiht. An diesem sind weiters die Statuen des Hl. Benedikt, der Hl. Scholastika, des Hl. Peregrin, anbetende Engel, Gottvater mit der Weltkugel und die Heiligengeisttaube zu sehen.
Ein weiteres Schmuckstück der Kirche ist die barocke Kanzel mit den Kleinplastiken der vier lateinischen Kirchenväter: Augustinus, Ambrosius, Hieronymus und Gregor d. Große. Die letztere fehlt seit vielen Jahrzehnten. Auf dem Schalldeckel steht Johannes der Täufer mit der Fahne. – Zur 500-Jahr-Feier 1990 wurde das rückwärtige schmiedeeiserne Gitter bis zur Nordwand verlängert.
In Schauersberg findet jeden Sonntag um 9 Uhr der Gottesdienst statt, an den Marienmonaten Mai und Oktober ist jeden Sonntag eine Marienfeier um 15 Uhr.