Versöhnung
Beichte
Der Mensch wird immer wieder schuldig, indem er Böses tut, andere beleidigt oder manches Gute unterlässt, was von ihm gefordert wäre.
Kein Sorge: Der Ablauf soll kein Problem sein – ein fixes Ritual, wie es viele als Kinder kennengelernt haben, kann Stütze sein, ist aber keinesfalls nötig.
Ein üblicher Ablauf ist:
- Begrüßung – ev. Gebet des Priesters
- Beichtgespräch (mit dem Schwersten beginnen!)
- Gebet und Lossprechung durch den Priester
- Segen
Fixe Beichtzeiten gibt es in der Fastenzeit und im Advent. Ansonsten nach persönlicher Vereinbarung über das Pfarrbüro (Beichte entweder im Pfarrhof oder im Aussprachezimmer/Sakristei)
Bußfeiern
Bußfeiern werden in unserer Pfarre in der Fastenzeit und im Advent angeboten: gemeinsam singen, nachdenken, eingestehen, dass wir alle Fehler haben, schwach sind und dennoch (gerade deshalb) von Gott besondere Zuwendung erfahren können...
... aus einem Behelf für Erstbeicht-Kinder:
In der Beichte bin ich eingeladen, mein Leben und besonders das, was mich am Tiefsten bewegt, vor Gott zur Sprache zu bringen, ihm hinzulegen. So oft im Leben muss ich mich besser, perfekter, jünger, fescher, ... darstellen, als ich eigentlich bin - vor ihm darf ich so sein, wie ich bin. Bei ihm darf ich auch (was im Normalleben selten möglich ist) zu meinen Schattenseiten stehen, sie ihm anvertrauen, selbst immer noch offene Wunden und Verletzungen - er blickt mich liebevoll an. Dabei lasse ich mir vom Priester die liebende Verzeihung Gottes verbindlich zusagen. In diesem Sakrament garantiert mir Gott Vergebung, möchte er mich im Tiefsten heilen.
Es ist sinnvoll, bevor ich mich zu einem Fest mit jemandem zu Tisch setze, alles, was die gemeinsame Beziehung belastet, beiseite zu schaffen. Dann kann ich das Fest weit tiefer erleben, wenn kein Schatten mehr darauf liegt. Psychologen können Schuld zu Tage fördern (was schon einmal sehr wichtig ist), nicht aber wegnehmen. Manche Fehler kann ich wieder gut machen, manche nicht, z. B.: ich kann niemanden um Verzeihung bitten, der verstorben ist; jemandem wurde (seelisch oder körperlich) eine nicht wieder gut zu machende Verletzung zugefügt, ... - dann kann ich dies nur mehr in Gottes Hand legen.
"Warum die Sünden dem Priester sagen?" Zwei Impulse:
-) Sünde hat auch etwas mit Mitmenschen zu tun. Der Priester ist Vertreter der Gemeinde / Gemeinschaft - auch in ihrem Namen sagt er mir Vergebung zu.
-) Vgl. Geschichte vom Rumpelstilzchen: Das Rumpelstilzchen zerreißt sich selbst, als es die Königstochter beim Namen ruft. Eine alte Weisheit des Menschen (die durch jegliche Psychologie bestätigt wird) spiegelt sich hier wider: Wenn man das Böse beim Namen nennt (ausspricht, in Worte fassen kann, formuliert, darüber spricht, "4 Augen sehen mehr als 2"), verliert es seine Kraft.
Übrigens: Im Gotteslob (kann man in jeder Kirche durchlesen oder auch für ein paar Tage dort einfach ausborgen) finden sich wirklich gute Gewissensspiegel, die eine große Hilfe beim eigenen Vorbereiten sein könnten. (GL 599)