Die Weihnachtszeit
Das Weihnachtsfest am 25. Dezember beginnt mit der Vesper am Vorabend (Heiliger Abend). In der Nacht wird das Geheimnis der Menschwerdung Jesu Christi mit einer Messfeier begangen, der die festliche Lesehore (Mette) vorausgehen kann. Von diesem Lesegottesdienst wird auch die nächtliche Messfeier als Christmette bezeichnet. In den Morgenstunden wird die sogenannte Hirtenmesse gefeiert, ehe am Vormittag die Festmesse des Weihnachtsfestes begangen wird. Gegen Abend soll noch die Vesper gefeiert werden.
Der Weihnachtstag ist neben den Gottesdiensten auch von einer Reihe von Feiern des Brauchtums umgeben. In manchen Kirchen findet am Nachmittag des Heiligen Abends eine Kinderfeier zur Hinführung auf das Weihnachtsgeheimnis statt. Die Feiern haben in den Familien einen besonderen Stellenwert. Dazu gehören:
- Die Haussegnung am Heiligen Abend
- Die Feier der Familie um die Krippe
- Der Gang zur Christmette und den anderen Gottesdiensten des Weihnachtsfestes
Das Weihnachtsfest wird mit einer sogenannten Oktav gegangen, d.h., dass es eine ganze Woche lang gefeiert wird. zu den Festen und Feiern dieser Woche gehören:
- der Tag nach Weihnachten, der 26. Dezember. Er ist das Fest des hl. Stephanus und wird als Nachfeier wie ein Sonntag begangen.
- Der Sonntag nach dem Weihnachtsfest ist das Fest der heligen Familie.
- Am Fest des hl. Apostels und Evangelisten Johannes am 27. Dezember wird der sogenannte "Johanneswein" gesegnet und anschließend wird die "Minne des hl. Johannes" getrunken - ein fröhliches und dankbares Beisammensein.
- Am letzten Tag des Jahres, dem 31. Dezember, dem Gedenktag des hl. Silvester, wird in den meisten Pfarren eine festliche Jahresdankandacht begangen, in der für Gottes Beistand und Segen im vergangenen Jahr gedankt wird. In manchen Gemeinschaften und Familien wird der Jahreswechsel besinnlich mit Lesungen, Gebeten und Gesängen begangen.
- Der achte Weihnachtstag ist der 1. Jänner, der als Neujahr begangen wird. Er wird als Fest der Gottesmutter Maria gefeiert.
Während der ersten Tage des neuen Jahres sind einem alten Brauch entsprechend die Sternsinger als Heilige Drei Könige unterwegs. Sie bringen Glück- und Segenswünsche in die Häuser und Wohnungen. Spenden, die die Sternsinger der Jungschar dabei sammeln, sollen für Entwicklungsprojekte in armen Ländern vor allem des Südens eingesetzt werden.
Das Sternsingen hat seinen Ursprung im Evangelium des Festes der Erscheinung des Herrn.
Am 6. Jänner wird das Fest der Erscheinung des Herrn gefeiert. Es hat seine Ursprung in den Kirchen des Ostens und hat drei Geheimnisse zum Inhalt: Das Offenbarwerden Jesu vor den Weisen, die Herabkunft des Heiligen Geistes bei seiner Taufe und das Offenbar werden Jesu mit seinem ersten Zeichen bei der Hochzeit von Kana. Bei uns wird am 6. Jänner vor allem des Offenbarwerdens Jesu vor den Völkern, vertreten durch die Weisen aus dem Osten. - In Zusammenhang mit dem Neuen Jahr wird an diesem Tag am Ende des Gottesdienstes auch der Festkalender des neuen Jahres feierlich verkündet.
Am Sonntag nach Erscheinung des Herrn wird das Fest der Taufe des Herrn gefeiert. Es bildet den Abschluss des Weihnachtsfestkreises. Eine Nachfeier am 40. Tag nach Weihnachten bildet das Fest der Darstellung des Herrn am 2. Februar. An diesem Tag werden Kerzen gesegnet und in einer Lichterprozession in die Kirche getragen, weil Christus als Licht in unserer Welt erschienen ist.