Der Osterfestkreis
In der Mitte des Feierns der Kirche steht das Pascha-Mysterium, das Oster-Geheimnis vom Tod und von der Auferstehung Jesu Christi. Dieses wird vor allem am Urfreiertag der Christen gefeiert, dem Sonntag als Tag der Auferstehung. Die Feier wird aber in einem großen Zyklus im Osterfestkreis gefeiert, der Die Vierzigtägige Bußzeit, die Feier der Drei Österlichen Tage und der Fünfzigtägigen Osterzheit begangen.
Die Feier der Osterzeit ist in der folgenden Zusammenstellung kurz beschrieben:
DIE VIERZIG TAGE (Österliche Bußzeit, Fastenzeit)
Sie dienen der Vorbereitung auf das Osterfest
Die Zeit beginnt mit dem Aschermittwoch. Dieser ist ein strenger Fasttag.
Es folgen fünf Sonntage. - Im Lesejahr A, das vor allem auf die Taufe ausgerichtet ist, stehen folgende Evangelien und Grundgedanken im Mittelpunkt:
1. Versuchung des Herrn (Mt 4,1-11) - Dem Bösen widerstehen und widersagen
2. Verklärung des Herrn (Mt 17,1-9) - Ausblick auf die Verklärung und die Vollendung
3. Die Samariterin am Jakobsbrunnen (Joh 4,5-42) - Lebendiges Wasser - durch die Taufe zum neuen Leben geboren.
4. Die Heilung des Blindgeborenen (Joh 9,1-41) - Durch Christus werden uns die Augen geöffnet - Wir sind die "Erleuchteten" durch die Taufe
5. Erweckung des Lazarus (Joh 11,1-45) - Wir gehen mit Christus vom Tod zum Leben. Er schenkt uns in der Taufe neues Leben.
Der sechste Sonntag vor Ostern ist der Palmsonntag. Wie die Pilger mit Jesus nach Jerusalem eingezogen sind, ziehen auch wir mit ihm ein in die Heilige Stadt Jerusalem, dargestellt in der Palmprozession. Diese mündet ein in die Leidensmesse, in der eine Leidensgeschichte vorgetragen wird (nach Matthäus, Markus oder Lukas). Mit diesem Sonntag stimmen wir uns ein in die großen Osterfeiern der kommenden Karwoche, die mit dem Palmsonntag beginnt.
Mit dem Gründonnerstag endet die Zeit der Vierzig Tage. Er ist der Tag, an dem einst die Büßer nach oft jahrelanger Bußzeit durch die Lossprechung wieder zum Eucharistie zugelassen wurden, um als Wiederversöhnte mit Christus und der Gemeinde die österliche Eucharistie wieder feiern zu können. - Daher empfangen wir in dieser Zeit auch das Bußsakrament als Sakrament der Versöhnung.
DIE DREI ÖSTERLICHEN TAGE
Karfreitag
Am Vorabend (dem Abend des Gründonnerstgs) feiern wir die Abendmahlsmesse in Erinnerung an die Einsetzung der Eucharistie durch Jesus, den Herrn. Sein Auftrag, wie er zu lieben und zu dienen wird mit der Fußwaschung in Erinnerung gerufen. Anschließend wird meist eine Ölbergwache gehalten gemäß dem Wort Jesu: "Wachet und betet, damit ihr nicht in Versuchung fallest.
Am Nachmittag des Karfreitags wird die Feier vom Leiden und Sterben unseres Herrn Jesus Christus begangen mit der Johannespassion, den großen Fürbitten und der Kreuzverehrung.
Karsamstag
Der Karsamstag ist der Tag der Grabesruhe des Herrn. Er ist geprägt durch stilles Gebet, bei uns im Brauchtum besonders begangen durch den Besuch des Heiligen Grabes.
Ostersonntag
Der Ostersonntag beginnt in der Nacht vom Karsamstag mit der OSTERNACHTSFEIER. Sie ist der Hauptgottesdienst des Osterfestes, eine Vigil (Nachtwache) mit Lesungen aus den Schrifte des "Gesetzes" und der Propheten, der Apostel und des Osterevangeliums von der Aufestehung des Herrn. In dieser Nacht wird das Taufwasser geweiht und, wenn möglich Taufe, Firmung und Erstkommunion (wenigstens bei Erwachsenen) gespendet, und schließlich die Eucharistie mit dem Aufestandenen gefeiert. - Den Ostertag selber zeichnet ein weiterer Festgottesdienst aus.
DIE FÜNFZIGTÄGIGE OSTERZEIT
Diese Zeit umfasst acht Sonntage von denen einige eine besondere Prägung besitzen.
1. Ostersonntag - Feier von der Aufestehung - Das Grab ist leer
2. Sonntag der Osterzeit: Er ist geprägt vom Bekenntnis des Tomas zum Aufestandenen Herrn (Joh 20,19-31).
4. Sonntag der Osterzeit: Jesus, der Gute Hirt (Joh 10)
CHRISTI HIMMELFAHRT:
Am 40. Ostertag wird der Erhöhung des Auferstandenen "zur Rechten des Vaters" gefeiert, da auch wir dieser Vollendung entgegengehen.
Die folgenden neuen Tage gelten als Pfingstnovene, in dier wir wie die Jünger in Jerusalem um die Gaben des Heiligen Geistes für die Kirche beten.
PFINGSTSONNTAG.
Er ist der fünftzigste Ostertag und erinnert an die Sendung des Heiligen Geistes über die Jünger. So dürfen auch wir danken für die Sendung des Heiligen Geistes, den wir in Taufe und Firmung empfangen haben. So sind wir in unserem Alltag zum Bekenntnis des Glaubens gerufen.- Mit diesem Tag endet die Österliche Zeit.