Maria Himmelfahrt
Vom Osten kam das Fest auch in den Westen, wo es in Gallien im 7. Jahhundert als Fest der "Aufnahme Mariens" gefeiert wurde. Mitte des 7. Jahrhunderts wird es schließlich am 15. August in Rom gefeiert.. 813 taucht das Marienfest in deutschsprachigen Ländern auf und wird seither von der ganzen Kirche Jahr für Jahr gefeiert., im Westen aus "Aufnahme Mariä in den Himmel" (volkstümliche alte Bezeichnung: Maria Himmelfahrt), und in den Kirchen des Ostens als "Entschlafung der Gottesmutter". Am 1. November 1950 verkündete Papst Pius XII. das Dogma von der Aufnahme Mariens in den Himmel mit Leib und Seele.
Brauchtum, Kräuter und Blumen
Am Fest Maria Himmelfahrt ist es ein alter Brauch, dass Kräuter und Blumen gesegnet werden. In dieser Jahreszeit haben die Kräuter ihre stärkste Kraft. In einer Zeit, als man auf die Kräuter als Medikamente angewiesen war, war die Zeit um das Fest Maria Himmelfahrt die wichtigste Zeit zum Sammeln der Kräuter. Bis heute werden in vielen Häusern geweihte Kräuter aufbewahrt zum Schutz gegen Unwetter und Feuer. Diesem Brauch kommt die folgende Legende entgegen und gibt ihm einen besonderen Sinn:
"Als Maria, die Mutter des Herrn, im Sterben lag, versammelten sich die Apostel noch einmal, um von der Sterbenden wie Kinder von ihrer Mutter Abschied zu nehmen. Nur ein Apostel kam zu spät: Thomas (wie könnte es anders sein!). Als er dann endlich gekommen war, hatte man Maria bereits beigesetzt. Aber wie Thomas einest den Auferstandenen sehen wollte, um glauben zu können, so wollte er sich auch vom Tod Mariens überzeugen. Nach langem Überreden hat man dann das Grab geöffnet. Doch welche Überraschung mussten die Jünger erleben: Statt des Geruches von Tod und Verwesung entströmte den leeren Grab der Duft von Blumen, edlen Kräutern und kostbaren Ölen. Und sie sahen eine Fülle von Rosen und Blumen. Die Frau, deren Leib den Sohn Gottes getragen hat, sollte die Verwesung nicht schauen."
So ist es Überzeugung der Kirche: Maria wurde nach ihrem Tod mit Leib und Seele in die Herrlichkeit des Himmels aufgenommen. Und so hoffen die Gläubigen gemäß dem Glaubensbekenntnis: "Ich glaube an die Auferstehung der Toten und das ewige Leben."
Mit dem 15. August beginnt auch der sogenannte "Frauendeißiger". In diesen Monat fallen eine Reihe von Marienfesten: am 15. August die Aufnahme Mariens in den Himmel, am 22. August, dem ehemaligen Oktavatag der Aufnahme Mariens, das Fest Maria Königen, am 8. September "Maria Geburt", am 12. September "Maria Namen" und am 15. September das "Gedächtnis der Schmerzen Mariens".
In dieser Zeit, die auch durch Wallfahrten zu Marienheiligtümern geprägt ist, bitten die Gläubigen Maria um ihre besondere Fürsprache bei Gott.