Zwei Wallfahrtsbilder
Der "Steyrer Christus" im rechten Seitenschiff der Kirche war im 17. und 18. Jahrhundert ein beliebtes Wallfahrtsbild, von dem an die 15 "wahre Abbildungen" bekannt sind, und von dem eine Reihe von alten Andachtsbildchen existieren. Das Bild zählt zu den sogenannten "Teufelskruzifixen", die angeblich der Teufel gemalt haben soll, der die Gläubigen vom Beten abhalten will (wohl wegen der Eindringlichkeit der Darstellung mit dem vielen Blut). Mit dem Verbot der Wallfahrten unter Kaiser Joseph II. wurde 1797 die Wallfahrt zum "Steyrer Christus" und das Kerzenanzünden beim Kreuzaltar untersagt.
Gedenktag: 14. September, Fest der Kreuzerhöhung
1796 entwickelte sich eine Wallfahrt zum Vesperbild (Pietà, entstanden um 1410) an der Mauer des aufgehobenen Kapuzinerklosters in Steyr. Es hieß, dass Maria weine. Auf Anordnung der kaiserlichen Kanzlei in Wien wurde die Wallfahrt unterbunden und 1798 das Vesperbild in die Pfarrkirche gebracht. Es handelt sich um die Pietà im linken Seitenschiff.
Es ist schon denkbar, dass nach dem Verbot der Wallfahrt zum gekreuzigten Herrn, dem Steyrer Christus, die Gläubigen mit ihren Anliegen und ihrem Leid Zuflucht bei der Mitter des Herrn suchten, wenn sich schon nicht zum Herrn selber gehen durften.
Gedenktag: 15. September, Gedenken der Sieben Schmerzen Marias
R.B.