Bewahre uns vor Verwirrung und Sünde!
Liebe Pfarrgemeinde! Liebe Freunde der Stadtpfarre Steyr!
In der letzten Zeit sind viele Berichte über Turbulenzen in der Kirche durch die Medien gegangen mit Anschuldigungen in die eine oder andere Richtung. Eine hässliche Angelegenheit mit vielen Verletzungen. Und weithin mit viel Verunsicherung und Verwirrung gläubiger Menschen. Und manche wollen die Kirche verlassen.
Aber wohin? Wir sind doch nicht Christen wegen dieser oder jener Person, weder wegen eines Papstes, eines Bischofs oder sonst eines Menschen. Wir sind Christen um Christi willen. Und die Kirche ist mit all ihren Unzulänglichkeiten und Fehlern eben eine Kirche der Sünder. Warum sollen Personen oder Ereignisse den persönlichen Glauben so beeinflussen, dass er ins Wanken kommt? Soll ich meine Hoffnung auf Christus, mein Vertrauen auf den Herrn wegen menschlicher Schwachheiten aufgeben? Keinesfalls! Ganz im Gegenteil.
Denken wir an die Fortsetzung des Gebetes des Herrn bei der Messfeier, wo es im Anschluss an die Bitte: „Erlöse uns von dem Bösen“ auch die Bitte ausgesprochen: „Bewahre uns vor Verwirrung und Sünde.“ Von solcher Verwirrung, der wir nicht erliegen dürfen, spricht Jesus: „Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott, und glaubt an mich!“ (Joh 14,1)
Auch Paulus rechnet mit Verwirrung, wenn er schreibt: „Es gibt kein anderes Evangelium, es gibt nur einige Leute, die euch verwirren und die das Evangelium Christi verfälschen wollen“ (Gal 1,7). Und im 1. Petrusbrief steht: „Liebe Brüder, lasst euch durch die Feuersglut (der Verfolgung), die zu eurer Prüfung über euch gekommen ist, nicht verwirren, als ob euch etwas Ungewöhnliches zustoße“ (4,12). So gehen wir unbeirrt den österlichen Glauben mit Christus.
Hier möchte ich einen Gruß richten an die Kranken und alle, die aus gesundheitlichen Gründen nicht zu den Gottesdiensten kommen können. Sie sind im Gebet der Gemeinde eingeschlossen und ich lade sich ein, sich auch dem Gebet und Gottesdienst der Gemeinde anzuschließen. Ich möchte aber auch alle herzlich einladen, die großen Osterfeiern, die eine große Einheit bilden, mit der Pfarrgemeinde mitzufeiern.
In diesem Sinn wünsche ich allen ein gesegnetes Osterfest und die Kraft des Glaubens, der in der Hoffnung der Liebe Christi gründet.
Ihr Pfarrer
Roland Bachleitner