Arch. DI Peter Riepl - ein Raum, der im Leben steht

Im Vordergrund steht das Leben in all seiner Wandelbarkeit und seinem Reichtum an beständigen und wechselnden Beziehungen. Das Haus selbst dient dazu in fester und bestimmter Weise, verzichtet aber auf beherrschende Symbolik und bedrängende Botschaften. Der eigentliche Akteur ist das Leben selbst. Das Haus motiviert und vermittelt.
Der Bau sucht nach Balance zwischen Offenheit und Hermetik. Die Gemeinschaft braucht sichernde Grenzen, innerhalb derer sie sich entfalten kann. Doch sollen diese weitgehend offen sein und einladend wirken. Dementsprechend wird eine fließende Raumfolge entwickelt, die am öffentlichen Kirchenplatz beginnt, über die Loggia und die transparente Vorhalle sukzessiv ins Innere führt. Hier angelangt ist man drinnen wie draußen gleichermaßen. Der gedeckte Umgang, der zwischen Hauptraum, Taufkapelle und Wochentagskirche vermittelt, wird begleitet von differenzierten Naturräumen. Das bepflanzte Atrium liegt etwas höher und ist so dem Alltagsniveau enthoben, die Wasserfläche reflektiert flirrendes Licht über die auskragende Decke. Über gezielte Ausblicke bleibt der Kontakt mit dem Quartier aufrecht.
Ich hoffe, die Kirche wird erlebbar sein als eine, die am vertrauten Boden bleibt und dennoch zur verfeinerten Wahrnehmung anregt sowie als eine, die der Gemeinde Geborgenheit und Offenheit gleichermaßen vermittelt.