Zu sich kommen
Zu sich kommen
in der Zeit der großen Zerstreuung
zu sich kommen
inmitten des Trommelfeuers der Nachrichten,
beängstigend, aufregend, irritierend
inmitten der Flut von Worten und Bildern
in grellen Tönen und schreienden Farben
zu sich kommen
inmitten der Verwöhnung durch hundert Genüsse
die die Schärfe des Geistes stumpf machen
inmitten der Dinge, die das
Begehren nicht zur Ruhe kommen lassen
zu sich kommen
inmitten der endlosen Forderungen
zu funktionieren als kleines Rad
im großen Getriebe
inmitten der Notwendigkeit, sich zu behaupten
im großen Spiel der Wölfe
zu sich kommen
ohne recht zurecht zu kommen
in den tausend kleinen Anforderungen
eines ewigen Alltags
zu sich kommen
um den SCHWERPUNKT ZU FINDEN
und das GLEIICHGEWICHT NICHT
ZU VERLIEREN
ist nicht möglich
ohne eine
ZEIT DES FASTENS.
Darum rufen wir zum Fasten auf,
zur Enthaltsamkeit von allem
was uns zurückhält vor dem Sprung
in die eigenen Tiefe
die wir finden
in der Begegnung mit der Stille in uns
in der ehrlichen Begegnung mit dem du
in der Begegnung mit unserm tiefsten Geheimnis
GOTT genannt.
Text u. Foto: Burghard Ebenhöh