Abhängen - Ruhepause
Kann man sich da wirklich erlauben, eine Ruhepause einzulegen, zu der
das Evangelium vom vorigen Sonntag einlädt? Ich meine, ja. Gerade
wenn der Stresslevel hoch ist, braucht es Unterbrechungen und
Verschnaufpausen. Nur so bleibt man handlungsfähig und geht nicht
in der Überforderung unter.
Pause machen: Das heisst zunächst einmal durchatmen, den Druck
herausnehmen. Dann erst kann es gelingen, aus der Distanz auf das
Vergangene zurückzuschauen und die nächsten Schritte nicht panisch,
sondern wohlüberlegt ins Auge zu fassen. Ruhepausen erhöhen die
Möglichkeit, Gott ins Spiel kommen zu lassen. In der Hektik des Alltags
wird die Stimme Gottes leicht überhört oder durch die lauten anderen
Stimmen übertönt.
Das heisst aber auch, sich auf seinen Ursprung zu besinnen, die Lebens-
quellen zu erkennen und Gott seine Aktivitäten hinzuhalten und in
Ruhe anzuschauen was davon Bestand hat. Manches wird sich als
wichtig und wertvoll erweisen, anderes als überschätzt und zu wichtig
genommen.
Ruhepausen sind wie ein Filter, der das durchlässt was zu mehr Leben
führt und der zurückhält, was nur anstrengend ist und was wir
trotzdem unaufhörlich weiterschleppen.
Ruhepausen sind somit nicht ein "auf die faule Haut legen", sondern
eine unverzichtbare spirituelle Aufgabe!
(von Joachim Koffler, Theologe in Freiburg)
Wir wünschen allen einen schönen Urlaub und eine Menge
solcher Ruhepausen.