Faschingspredigt von Pfarrleiterin Angelika Paulitsch
Es gibt da eine ernste Sache,
um die ich mir Gedanken mache
In Linz stellt Weichen man und Uhren
Für neue, andere Strukturen
Die Schäfchen dürfen selbst entscheiden
Wo sie am liebsten möchten weiden.
Dazu noch eine Neuigkeit
Leiten geht jetzt auch ungeweiht.
Doch manche Leute scheints zu stören.
Es ist schon hie und da zu hören:
Ein Pfarrer nur für 20 Pfarren
Was ist denn nur in die gefahren?
Vielleicht war es der heilge Geist
Der zukunftsträchtig sich erweist.
Und ließe man ihn weiter wehen
Tät der die Kirch totel verdrehn.
Etwa die liebe Kirchensprache
S‘Ist eine komplizierte Sache
Es wirkt doch besser ein Gebet
Wenn man es tatsächlich versteht.
In unseren Kirchen ist es kalt
Und Sitzbänke, die lassen halt
Leiblichem Ausdruck keinen Raum
Bewegung, Tanz das wär ein Traum!
Das betrifft auch unsere Feste
Die sind im Kirchenjahr das Beste
Palmsonntag, Ostern, Prozession
Ein feierlicher Orgelton …
Wenn wir Zuhause feiern feste
Ist fröhliche Musik das Beste
Am Fußballplatz da schreit laut
Begeisterund fährt aus der Haut.
Im Gasthaus hört man Gläser klingen
Und manchmal Happy birthday Singen
Wers hört und draußen geht vorbei
Der denkt, da wär ich gern dabei.
Und in der Kirche klingt das so:
Halleluja – wie bin ich froh!
Jesus hat selber gern gelacht
Und allerhand Blödsinn gemacht
Zu Kana floss der beste Wein
Wird Jesus als einziger nüchtern sein?
Zachäus lud ihn in sein Haus
Und gab ihm gleich ein Festmahl aus
Denkt ihr, er wäre dort gesessen
Ohne zu plaudern und zu essen?
Als der Gelähmte kam durchs Dach
Auf seinem Bett mit einem Krach.
Fing keiner an, Gott ernst zu loben
Weil alles Gute kommt von oben.
Palmsonntag klang wie es sich frommt:
Hosanna unser König kommt !!!
Zu Pfingsten wirkten die Jünger offen
Als wie vom süßen Wein besoffen.
Bei uns: sei brav und auch schön still
Weil es der liebe Gott so will
Und unauffällig, ungesehn
Sagt: Findet ihr das wirklich schön?
Ich sehe da ein anderes Bild,
denke ich an: Von Gott erfüllt.
Voll Freude durch die Kirche rennen
Erlösung auch beim Namen nennen
Vor Gott auch jodeln, hüpfen, schrein
Der Freude laut Ausdruck verleihn
Dass es bis weit nach draußen dringt,
durch die Ennsleitner Straßen klingt
Man siehts bei Tag und hörts bei Nacht
Dass der Glaube glücklich macht.
Die Wissenschaft sagt es ist wahr
Und vielleicht denkt sich der Nachbar,
Die freun sich so, was kann da sein
Da geh ich selber mal hinein.
Auch Trauer muss man nicht verstecken,
darf heulen ohne anzuecken.
Was wär das für ein schöner Traum
Für unsern lieben Kirchenraum
Ein jeder spürt, dass Gott befreit!
Nur leider ists noch nicht so weit
Ich schweige still und bete fromm
Dass es möglichst bald so komm