Pfarrkirche
Unsere heutige Pfarrkirche ist ein spätgotischer Bau. Die wertvollen alten Glasgemälde in den Chorfenstern und der Opferstock sind um 1460 entstanden.
Im Jahre 1692 wurde die Steinbacher Pfarrkirche barockisiert. Der alte gotische Hochaltar mit Marienstatue mußte einem barocken Altar weichen.
Eine weitere Umgestaltung der Pfarrkirche fand 1972 statt. Die spätgotische Sakristei und die Josefikapelle wurden abgerissen und neu aufgemauert. Ebenso entfernte man den Hochaltar, die drei neugotischen Altäre und die Kanzel. Doch dieses Aussehen fand bei den Gläubigen wenig Zustimmung. Weil die Kirche "zu leer" war, wurde 1994 bei der Innenrenovierung ein barocker Altar (Retabel), aus der Mitte des 17. Jhdt`s von der ehemaligen Stiftskirche Ranshofen angekauft und vom Bildhauer Walter Meierhofer aus Salzburg und der Restauratorin Eva Moser Seiberl restauriert.
Der Altar ist braun gefaßt, gerießelter Grund, vergoldet. Rundbogen, mit Perlstab gerahmte Niesche, leicht gewundene und mit Weinlauben belegte Säulen mit knorpeligen Kompositkapitellen, darüber doppeltes mit Konsolen und gedrechseltem Gebälk. Seitlich Knorpelwerk mit geschnitzten, abhängenden Quasten. Im Rundbogen Maria mit dem Kinde. Oberhalb des Bogens ist Gottvater und Gott- Hl.Geist in einem Bild dargestellt. Der Tabernakel, der Volksaltar und das Ambo wurden ebenso dazu-passend neu angefertigt.
Vorne umrahmen die Glasfenster des Chores das neu errichtete Retabel. Die untersten sechs Glastafeln stammen aus der Zeit um 1460. Ebenfalls spätgotisch ist ganz oben links der Engel mit Spruchband und in der Mitte, den Altarraum beherrschend, das Haupt Christi mit Sonne und Mond (vom Retabel verdeckt). Die anderen Glastafeln der Chorfenster wurden 1972 in der Glasmalerei des Stiftes Schlierbach angefertigt.
Das linke Chorfenster zeigt unten den Hl. Blasius und den Hl. Wolfgang.
Darüber verhindert der Hl.Severin einen Menschenraub. Rechts davon Auffindung des toten Hl.Florian. In der dritten Reihe der Hl. Augustinus, seine Mutter, die Hl. Monika, und rechts der Hl.Martin von Tours. Darüber Hl. Berthold von Garsten und Hl. Franz von Assisi. Oben Hl. Clara von Assisi und Hl. Elisabeth von Thüringen, die Arme speist.
Im mittleren blauen Fenster (vom Retabel verdeckt) wird Maria mit dem Kinde im Strahlenkranz und die Kreuzigungsgruppe dargestellt.
Darüber öffnet ein Engel das Grab, ein anderer gibt die Osterbotschaft an die Frauen, den Hl.Petrus und den Hl.Johannes weiter. In der vierten Reihe erscheint der Herr dem ungläubigen Apostel Thomas u.den Emmausjüngern. Ganz oben Übergabe des Hirtenamtes an den Heiligen Apostel Petrus.
Das rechte Chorfenster zeigt unten den Hl. Nikolaus mit dem knieenden Stifter der spätgotischen Fenster, der ein Messer im Wappen führt, und die Hl.Barbara mit zwei Stifterinnen.
Darüber schützt der Hl.Vinzenz von Paul einen Sträfling und der Hl.Karl Borromäus hilft einem Pestkranken. Oberhalb di Hl. Maria Margareta Alacoque und die Hl. Theresia von Avila, darüber der Hl. Pfarrer von Ars im Beichtstuhl und die Hl.Bernadette Soubirous. Oben die Hl.Theresia v.L. auf ihrem Krankenlager und der Hl.Don Bosco beim Ballspiel. Das Maßwerk ganz oben zeigt die Sonnenerscheinung von Fatima. Der Künstler gab diesen Glasfenstern eine Wirkung wie leuchtende Teppiche, mit zart ausgeführten Bildern.
An der rechten Wand des Altarraumes sieht man die barocke Statue des Hl.Bartholomäus, unseres Kirchenpatrons.
Zur Linken ist das Kruzifix, welches früher den alten Hochaltar schmückte. Darunter gelangt man durch das spätgotische, steinerne Torgewölbe in die Sakristei.
Links daneben befindet sich die Josefikapelle, wo seitlich das Bild "Maria vom guten Rat" zu bewundern ist. Die Kapelle, in deren Mitte wir das Bild "Heilige Dreifaltigkeit" in einem vergoldetem Rokkokorahmen sehen, wird als Taufkapelle verwendet. Auch der, dem Altarraum angepaßte, Beichtstuhl steht in dieser Seitenkapelle.
Das einschiffige, dreijochige Langhaus unserer Kirche ist mit einem Netzrippengewölbe geschmückt, welches von Konsolen getragen wird.
Der Altarraum ist durch den Fronbogen vom Langhaus getrennt. Obenauf sieht man die barocke Kreuzigungsgruppe aus der ersten Hälfte des 18. Jhdt`s. Auf den Seitenaltären stehen eine Marienstatue und eine Herz-Jesu Statue. Sie stammen aus den Neugotischen Altären, die 1972 entfernt wurden.
Das steinerne Gewölbe des Seitentores ist gotisch. Die linke Wand des Langhauses schmückt oben die barocke Statue der Heiligen Barbara aus dem ersten Viertel des 18. Jhdt`s.
Die Hl. Barbara war Schutzpatronin der Messerer-Klingenschmied-Scharsacher und Schleifergesellen in Steinbach. Die Meister dieses Handwerkes hatten die Gottesmutter Maria als Schutzpatronin.
An den Seitenwänden befinden sich die 14 Stationen des Kreuzweges. Hinten sehen wir die Empore, deren hinterer, dreieckiger Teil in der Spätgotik mit einem Netzrippengewölbe verziehrt wurde.
Beim Aufgang zur Empore steht der spätgotische Opferstock.
An der rechten Kirchenwand zeigt uns das vordere, neugotische Fenster den Hl. Sebastian und den Hl. Florian. Im hinteren Fenster sehen wir die Mariazeller Madonna und das Gemeindewappen, das alte Messererwappen.
Unsere Hubertusorgel wurde 1978 mit großer Unterstützung der Jägerschaft finanziert. Sie hat zwei Manuale und insgesamt elf Register.
Der Erbauer unserer Orgel war Herr Gregor Hradetzky sen. aus Krems.
Der Großteil obigen Textes ist ein Auszug aus "Geschichte der Pfarre Steinbach an der Steyr" verfasst von Herrn Konsulent Heinrich Kieweg aus Steinbach an der Steyr.