TRAUT EUCH!

Genau das aber ist es, was die christliche Ehe ausmacht, nicht das Brautkleid oder der Kirchenschmuck. Heute leben viele Paare zusammen ohne kirchliche Hochzeit, oft auch schon mit Kindern, die sie sehr wohl taufen lassen. Es ist aber ein gewisser Widerspruch, ein Sakrament für wichtig zu erachten (Taufe oder Kommunion), und ein anderes (Ehe) aber nicht. Es kann dafür verständliche Gründe haben, z.B. in eine Beziehung hineinzurutschen und die Unsicherheit, sich lebenslang zu binden; oder schlechte Beispiele von bekannten oder berühmten Personen, die mit viel Aufwand heirateten und sich gleich wieder scheiden ließen. Es kann auch fehlender Glaube sein an die wirksame Gegenwart Christi in einem Sakrament oder der Irrtum, man brauche für die Hochzeit viel Geld.
Letzteres traf ich oft in Brasilien an, und so ist es dort Brauch geworden, ein oder zweimal im Jahr gemeinsame Hochzeiten zu feiern für Paare, die schon länger beisammen sind. Sicher, es gibt auch die Möglichkeit, auswärts oder im Stillen zu heiraten, wenn man Gäste und Ausgaben vermeiden will. Es ist allerdings schöner, eine gemeinsame Feier mit anderen Paaren, die in einer ähnlichen Situation sind, zu gestalten. Die Pfarrgemeinde kann den Blumenschmuck und die Musik übernehmen.
In Schönau im Mühlkreis habe ich 2019 mit drei Paaren so eine Hochzeit gefeiert, allen hat es gefallen und es wurde darüber berichtet:
Brasilien als Vorbild: Drei Paare traten gemeinsam vor den Traualtar mehr Fotos: Gemeinsam heiraten
Bei so einer Feier warten die Gäste in der Kirche, die Hochzeitspaare ziehen ein und es beginnt der Wortgottesdienst. Danach die Trauungszeremonie: ein Paar nach dem anderen drückt seinen freien Willen aus und verspricht sich Liebe und Treue, die Ringe werden gesegnet und getauscht. Zum Schluss bietet die Pfarrgemeinde den neuverheirateten Paaren noch ein Glas Champagner an, denn die ganze Gemeinde freut sich mit.
Ich bitte die betreffenden Paare, diese Möglichkeit in Betracht zu ziehen (Informationen diskret im Pfarrbüro).
Es ist eine Gelegenheit, die eigene Liebe zu verewigen. Es ist etwas Großes, im Sakrament die eheliche Liebe mit der ewigen Liebe Gottes zu verbinden. Es ist etwas kleinmütig, die eheliche Liebe nur im Privaten zu belassen, denn aus der Ehe wächst neues Leben und erneuert sich die Gesellschaft. Daher ist in allen Kulturen der Menschheit die Ehe ein wichtiger Ritus.
Im ersten Johannesbrief heißt es „Gott ist die Liebe“, eine Zusammenfassung der ganzen Bibel. Wenn man sich liebt, warum Gott draußen vor der Tür lassen, wenn doch Gott selber die Liebe ist?
P. Christian Mayr
HEIRATEN - JETZT
Das besondere Angebot an Paare,
die zusammenleben und noch nicht
kirchlich verheiratet sind.
Samstag, 3. Mai 2025
14.00 Uhr Wallfahrtskirche Heiligenkreuz
Anmeldung dazu im Pfarrbüro.