Verschwundene Kreuzstöckl und Wegkreuze
Das Grubmüllerkreuz
Im Garten hinter der Grubmühle in Thal stand ein Kreuz auf einem Holzsockel mit einer rechteckigen, oben abgerundeten Blechtafel mit dem Bilde Mariens mit Kind. An der Grundstückseite rechts der Straße stand ein Granitsockel mit einem gotischen, dreizackigen Gusseisenaufsatz, darauf eine Reliefgruppe der schmerzhaften Muttergottes. Beide Kreuze dürften an Unglücksfälle in der Mühle erinnern, an den 1824 verbrannten Mühljungen Bernauer und an das 1860 ertrunkene Müllerskind Bruckmüller.
Das Huemerkreuz
Am 30. Mai 1930 wurde Anna Humer von Sigharting 21 vom Blitz erschlagen. Für sie wurde auf einem Grundstück unterhalb des Schachers ein Eisenkreuz auf eine Stange gesetzt, das ein Blechbild trug. Da das Kreuz des Öfteren bei Feldarbeiten beschädigt wurde, entfernte man es 1955.
Das Hofbauerkreuz in Thalmannsbach
Vor dem Hofbauerngut in Thalmannsbach stand neben der Bundesstraße ein Kreuz mit einer Bildtafel; das Kreuz wurde beim Straßenbau 1938 entfernt. Die Tafel hing an einem Baum neben dem Gut und stellte dar, wie der Hofbauernsohn Johann Hubinger am 18. August 1897 bei der Feldarbeit vom Schlag getroffen wurde.
Das Lehnerkreuz auf dem Gießhübl
Im Obstgarten des Lehnerhofes in Grub stand auf einem Steinsockel ein Gusseisenkreuz für den am 5. September 1890 ertrunkenen Besitzer Johann Großpötzl. Im Stallgebäude in einer Nische stand eine Lourdes Statue. Die 1981 von einem Sturm gefällte Lehner - Linde trug einst ein Heiligenbild.
Das Mairkreuz in Kindling
Im sogenannten "Eisbahndobl" auf dem Weg von der Leithen nach Kindling stand ein Kreuz mit einem Blechbild und einer unleserlichen Inschrift. Es gehörte zum Mairgut in Kindling. Beim Zuschütten des Dobels wurde das Bildnis auf einen Baum gehängt und befand sich im Haus von Johann Parzer in der Leithen. Seit dem Abbruch des Hauses ist es verschollen.
Das Mairkreuz in Wurmsdobl
Vor dem einst in der Niederung stehenden Mairgut in Wurmsdobl stand ein Kreuz auf einem Eichenstock mit eine Bildtafel. 1929 beim Bau der Witrauner Straße hängte man das Bild auf eine Kastanie, die den einstigen Verlauf des Weges anzeigt. Das Kreuz stand schon vor dem Ortsbrand 1897.
Das Müller oder Loher - Kreuzstöckl in der Leithen
An der Straßenkreuzung Zwickelrad - Wurmsdob steht neben der Pestsäule eine Flachkapelle, die früher auf dem Mitterweg am Zwickelraderberg stand und um 1929 den Platz wechselte. Sie trägt die Inschrift "M A R" und "19 F T L 29" (Martin und Anna Reiterer - Franz und Theresia Loher). 1874 ließ sie der Besitzer der Ölmannmühle, Martin Reiterer, am alten Platz errichten; sie wurde aber 1929 vom Wagner Franz Loher erworben und neben die Pestsäule gesetzt. Beim Wohnhausbau wurde die Flachkapelle entfernt. Auch sie hatte einen Opferstock und einen Lourdes - Statue.
Das Pötzlkreuz in der Leithen
Um 1875 stand ein 5 Meter hohe Holzkreuzsäule in der Nähe der Pestsäule in der Leithen. Der Besitzer wechselte 1914 vom Haus 39 auf das Haus 33; er nahm das Kreuz mit und stelle es in der Nähe seines Hauses auf. 1938 warfen es Unbekannte in die Pfuda. Es wurde nicht mehr aufgestellt.
Das Schlagerkreuz in Unterholzen
Links unterhalb des Schlagergutes in Unterholzen an der Straße nach Mörstalling stand auf einem Steinsockel ein Gusseisenkreuz mit der Jahreszahl 1912 und der Inschrift "M S E" (Matthias und Elisabeth Schlager). Die Inschrift des Schildes war unleserlich. An dieser Stelle hat sich 1877 der Schlagerknecht August Engertsberger die Gurgel mit einem Rasiermesser durchgeschnitten.
Das Kreuz im Seppenbauernland
An der Bundesstraße auf der Anhöhe oberhalb der Ortschaft Unterhaigen auf einem Grundstück des Seppenbauernhofes in Oberhaigen stand ein Holzkreuz mit einer Blechtafel; sie trug eine unleserliche Inschrift. Als das Kreuz morsch wurde, entfernte man es. Hier soll ein Schneider auf dem Wege von Enzenkirchen nach Andorf vom Schlag geührt worden sein.
Das Zimmererkreuz in Thalmannsbach
Der Besitzer in Thalmannsbach errichtete auf einem Grundstück, das heute dem Mairgut gehört, ein Kreuz mit einer Bildtafel, das Herz Maria darstellend. Später hängte man das Bild an eine Linde, an der die Straße 1938 vorbeiführte.
Hier wurden nicht alle verschwundenen Kreuze angeführt. So erinnern noch Flurnamen an Wegkreuze. Das Kreuzland im Schacherfeld, das Kreuzsäulenland in Kindling oberhalb des Schmiedgutes und das Kreuzsäulenland im Köckfeld in Thalmannsbach erinnern an verschwundene Wegkreuze. Oberhalb der Ortschaft Thalmannsbach in einem Wald soll das Franzosenkreuz zur Erinnerung an ein Franzosengrab gestanden sein.