Die Thaller Kapelle an der Bundesstraße
oberhalb Thal zwischen zwei Linden stehend, ist im Besitz des Seidlgutes in Thal und wurde um 1870 von dem damaligen Besitzer erbau. Sie war die zweite Station des Fronleichnamsweges. Auch die Markusprozession führte früher zu ihr. Die ältere gemauerte Kapelle trug außen das Blechbild des Gekreuzigten mit Maria und Magdalena und oberhalb der Nische ein Dreifaltigkeitsbild. Beide wurden 1952 von der akad. Malerin Johanna Dorn - Fladerer aus Kneiding übermalt.
1962 ließ der Besitzer die Kapelle von Maurerpolier Hans Berdorfer - Ecker höher mauern und die Bilder entfernen. In der Nische wurde die Statue des früheren Marienaltares gestellt.
1977 kaufte er die kleinere Bernadette - Statue aus dem Besitz des Pfarrhofes, ließ in der Nische hierfür einen Sockel mauern und ein schmiedeeisernes Gitter anschaffen.
Das Totenbuch von Taufkirchen an der Pram berichtet: "Am 8. April 1772 starb beim Schwarzmair im Thal Johann Adam Rigl, ein Inwohner aus Oberreittenbach in der Herrschaft Baden Baden, und wurde, wiewohl er mit allen Sakramenten provisorisch versehen wurde, als richtiger Ketzer neben dem Kapellchen nahe dem öffentlichen Weg nach Sigharting begraben. Ein richtiger Lutheraner!" Es muß also damals das Schwarzmairgut in der Nähe der heutigen Seidl - Kapelle auch eine Kapelle besessen haben, oder aber, das genannte Kapellchen war die Vorgängerin der heutigen Kapelle.