Der Friedhof und die Leichenhäuser
Vor der Pfarrgründung (1785) begrub man die Toten in DIERSBACH, wo an der äußeren Kirchenwand ein Grabstein erhalten ist für den Lederer Gottlieb Stadlbacher (+ 1774) und seine Frau Maria Magdalena (+ 1784).
1785 verkaufte die Herrschaft St. MARTIN das dem Schneider Philipp Oberstainer auf der Schröckensölde 31 verpachtete "Ziegelstadellandl" in der Au für die Errichtung des Friedhofes. Als man einsah, daß dieses Grundstück doch zu weit von der Kirche entfernt war, kaufte man von der Herrschaft zwei Grundstücke an der Poststraße, die Oberstainer und dem Färber Johann Ezendorfer gehörten. Nachdem der Tausch der Grundstücke erfolgt war, errichtete man auf dem oberen Landl den Pfarrhof und den Friedhof. Der Gottesacker wurde mit einem Staketenzaun versehen und war noch 1876 von 12 Pappeln umgeben, was aus einer Lithographie von Lamprecht hervorgeht. Die Einweihung erfolgte am 1. November 1785; der erste Tote, der in diesem Friedhof begraben wurde, war das Inwohnerskind Johann Neuböck.
Viel Arbeit mit dem Friedhof gab es bis zum heutigen Tag:
1840 schuf Tischler Leander Rosenstingel (Schreiner in der Wallerleithen Nr. 15) ein neues Kreuz.
1868 wurde im Friedhof ein hölzernes Leichenhaus errichtet. Das alte war ein Holzanbau ans Haus 22, in dem auch der Totengräber wohnte.
1897 wurde ein neues Holzkreuz mit einem auf Blech gemalte Bild versehen, das den gekreuzigten und die Muttergottes darstellte (Maler Rendt aus SCHÄRDING). Es wurde mehrmals übermalt, 1952 von der akademischen Malerin Dorn aus WERNSTEIN.
1917 wurde das hölzerne Leichenhaus durch ein gemauertes ersetzt.
1931 bis 1936 erbaute man eine Friedhofsmauer; an der Straßenseite wurde sie auf Grabteile gesetzt.
1969 bis 1970 entstand eine neue Leichenhalle.
Schließlich wurden die Gänge saniert, die Gräber nummeriert, die Zufahrt gepflastert und kanalisiert. Dafür mussten Mittel von fast einer halben Million Schilling aufgebracht werden.
1971 spendete der Mühlenbauer Josef Geroldingerin der Leithen ein neues aus VÖEST - Stahl gefertigtes Kreuz.
Eine Spende des Verschönerungsvereines war eine schmiedeeiserne Plastik für die Leichenhalle (Entwurf: Bautechniker Grohe, Ausführung: Schlosser Karl aus ANDORF).
1981 wurde die Friedhofsmauer ausgebessert und umgedeckt.
2001 bis 2002 wurde die Friedhofsmauer saniert und erweitert.
Dabei wurde auch ein Urnenfriedhof hergestellt.
Mit der Segnung am 1. November 2019 wurde der Friedhof um Urnenerdgräber und eine Urnengedänkstätte erweitert.
Im Jahr 2023 wurde die Friedhofsmauer ausgebessert und es erfolgte die Sanierung der Leichenhalle die dabei auch neu eingedeckt wurde.
Die Priestergräber lagen früher rechts vom Mittelgang, hier wurden die Pfarrer Schwendinger, Schwediauer und Aichinger, ferner die Messleser Weidenholzer und Killingseder bestattet, an anderen Stellen ruhen die Messeleser Süßenböck, Gressok und Penkauskas.
Seit 2008 befindet sich so wie früher das Priestergrab auf der rechten Seite des Mittelganges, in dem der Pfarrer Geistl. Rat Johann Voggenberger begraben wurde.