Lange Nacht der Kirchen: ein Publikumsmagnet
Bunt sein ist schön
Lebendig begann der Abend mit dem Musical „Elmar, der Regenbogen-Elefant“, das die Kinder unseres Pfarrcaritas-Kindergartens mit ihren Pädagoginnen und Betreuerinnen einstudiert hatten. Zuletzt wurde allen klar: Elmar ist jemand Besonderes, weil er bunt ist. Es ist gut so, dass er anders ist als all die anderen grauen Elefanten. Die Begeisterungsstürme des Publikums quer durch die Generationen waren den jungen Schauspielerinnen und Schauspielern sicher. Jeder und jede wurde mit einem Lebkuchenelefanten beschenkt.
Margareta-Fotoshooting
Die Heilige Margareta wird – aufgrund einer Urkunde aus dem Jahr 1491 – wieder als Patronin unserer Kirche eingeführt. Aus diesem Anlass wurde zum Fototermin geladen: Alle, die Margarete, Margit oder Grete heißen, machen ein Gruppenbild mit der 500 Jahre alten gotischen Staute ihrer Namenspatronin. Wie viele werden kommen? Es waren 13 Personen, von 5 Monate alt bis 94 Jahren. So breit und bunt, wie unsere Gemeinschaft ist.
Wohltuendes für Leib und Seele
Musikalisch setzten die Chorinas, der Chor der evangelischen Gemeinde Rosenau, und das Chorprojekt der katholischen Pfarrgemeinde begeisternde Akzente. Die Chorleiter Hans-Roland Peschke und Roland Pachinger konnten mit ihrer Programmauswahl sowohl innere Gefühle als auch äußerliche Freude und Kraft zum Ausdruck bringen. Emotionen, die schnell auf die Zuhörerschar übersprang.
Zwischen den Stücken des Chorprojekts erzählte der Benediktinermönch, Psychotherapeut und geistliche Begleiter aus dem Europakloster Gut Aich, Johannes Pausch, besinnliche und erheiternde Episoden. „Geschichten teilen bedeutet, das Leben zu teilen“, so der Seelsorger. Pater Johannes ermutigte, die „Müllhalden des eigenen Lebens“ nicht zu verachten, denn aus dem Kompost könne neues Leben erblühen.
Nachhaltig leben
Im Zentrum des Abends stand eine anregende Gesprächsrunde zum aktuellen Klimawandel. Geleitet von Renate Bauinger, der Kuratorin der evangelischen Diözese Oberösterreich, diskutierten die Ordensfrau Sr. Pia Kypta, OÖN Redakteur und „Klimamönch“ Edmund Brandner und der Moraltheologe Michael Rosenberger. Alle drei üben selbst einen nachhaltigen Lebensstil: Autoverkehr und Fernreisen vermeiden sowie eine hauptsächlich vegetarische Ernährung.
Sr. Pia sieht ihre Gemeinschaft der Franziskanerinnen in weltweiter Verantwortung, Ausbeutung zu beenden und die Schöpfung den kommenden Generationen lebenswert und friedlich zu übergeben. Brandner erzählte von seiner persönlichen Wandlung, dass eine klimaschonende Lebensweise keine Spassbremse sei, sondern er dadurch neue Lebenserfahrung und Genüsse kennen und schätzen gelernt habe. Rosenberger meinte, ein erhobener Zeigefinger werde niemanden dazu bewegen, sein Leben zu verändern. In einem von Geld geprägten System traute er gezielten finanziellen Weichenstellungen – Anreizen wie Belastungen – die größte Wirkung zu. Technische Lösungen allein werden die Klimawende nicht schaffen. Es brauche einen neuen Lebensstil mit anderen Wertigkeiten und Rücksichtnahmen als es die individuelle Glücksverheißung der Werbung derzeit verkünde, so Rosenberger.
Weitblick
Auf dem Friedhof hatte sich der Astronomische Arbeitskreis Salzkammergut aufgebaut und ermöglichte mit seinen Teleskopen überwältigende Blicke auf unseren Erdtrabenten, den Mond. Norbert Mair und Marianne Frickh führen Interessierte auf den Kirchturm. So mancher staunte über den weitläufigen Dachstuhl der Pfarrkirche und gewann neue Perspektiven für seinen Blick auf den Ort und den See. Den Weitblick auf Gottes Ewigkeit ermöglichte ein meditatives Abendgebet im Kerzenschein mit Gesängen aus Taizé.
Ein Stück Himmel
In Eintracht beisammenstehen. Sich Inspiration holen und in der Kunst das Ewige suchen. In Stille und auch gemeinsam im Gebet sein, miteinander reden und Gemeinschaft pflegen: Für all das steht die Lange Nacht der Kirchen. Ein Stück Himmel auf die Erde holen. In dieser besonderen Nacht in unserem Jahrhunderte alten Gotteshaus ist dies wirklich gelungen. Das Team des Evangelischen Bildungswerks und der Pfarrgemeinderat unserer Pfarre samt Freundinnen, Freunden und helfenden Händen haben dies möglich gemacht.
Alfred Vogtenhuber führte mit Ruhe und kreativen Gedanken in bewährter Weise durch diesen Abend. Hier seine Abschlussworte:
Nach dem Konzert
In dieses Klanges Schönheitsfülle
erlebten staunend wir Musik,
umringt von Paradiesens Hülle
erfuhren wir der Muse Glück!
Des Raumes Klang ließ Welt verblassen,
der Künstler Kunst ward uns geschenkt,
Musik, die uns von Gott gelassen,
hat sich in unser'n Geist gesenkt.
Das Werk, aus feinsten Tönen spinnend,
hob sich mal virtuos empor
um darauf lieblich, auch besinnend,
zu öffnen das finale Tor!
Nach dem Konzert, noch tief ergriffen,
geh'n wir ins Leben leis' zurück,
und haben wieder 'mal begriffen:
Musik ist uns ein Teil vom Glück!
Danke allen!
Markus Himmelbauer