Erinnern statt verdrängen - Das Pfarrzentrum platzte aus allen Nähten an dem von KBW und Mauthausen-Komitee-aktiv veranstalteten Abend zum Umgang mit dem NS-Erbe.
Mag. Dr. Robert Obermair, Zeithistoriker an der Uni Salzburg, spannte in seinem beeindruckenden Vortrag einen Bogen über das letzte Jahrhundert
österreichischer Geschichte und markierte wesentliche Merkmale der nationalsozialistischen Zeit, auch hier in Schwanenstadt.
Er machte deutlich, dass sich politische und gesellschaftliche Strömungen nicht von einem Tag auf den anderen verändern. So zog er Parallelen zwischen Erster Republik und gegenwärtigen Entwicklungen, autoritären Tendenzen zur Vereinfachung komplexer Herausforderungen oder das Abstempeln bestimmter Gruppen zu Sündenböcken.
In der Erinnerung an die NS-Herrschaft vergessen wir oft jener zu gedenken, die wegen ihres Widerstands, ihrer Herkunft, Religion, sozialen Position oder sexuellen Orientierung eingesperrt oder ermordet wurden.
Der Vortrag und die anschließende Diskussion zeigten, wie wichtig für viele Menschen Wachsamkeit und Eintreten für die Werte unserer Religion und unserer zivilen Gesellschaft sind.
Gerade heute gilt es als Christ und verantwortungsvoller Bürger allen Formen von Radikalismus, Ausgrenzung, Missachtung unserer demokratischen Errungenschaften und der Menschenwürde entschieden entgegenzutreten. Die Vernetzung und Kooperation vieler Engagierter macht dazu Mut und gibt Hoffnung!