Ein Tag mit der Caritas
Der Tag begann im Haus St. Elisabeth in der Leondinger Straße 20. Projekte aus dem Institut St. Isidor für Familien mit Kindern mit Handicap wurden vorgestellt, aus der Familienhilfe Eferding und von PANG, der Servicestelle für pflegende Angehörige.
Eine Führung durch das Haus St. Elisabeth bot Einblick in die Lehrwerkstätten, in denen Klient*innen für den ersten oder zweiten Arbeitsmarkt vorbereitet werden. Die Lehrzeit darf länger dauern. Der Lerninhalt kann – je nach Fähigkeiten - angepasst werden.
Viele wohnen noch zuhause und kommen zur Arbeit, aber viele wohnen auch auf Dauer in St. Elisabeth. Diese wählen eine Bewohnervertretung, die im Organisationsteam des Hauses vertreten ist. Dies erklärte uns wortgewandt der aktuelle Bewohnervertreter, dessen Handicap eigentlich nur durch den Blindenstock zu erkennen ist. Es ist ein freundlicher Arbeits- und Wohnort!
Zu MIttag wurde uns ein köstliches Linsencurry im Cafe Carla von aufmerksamen Mitarbeiter*innen serviert, natürlich von der Küche des Hauses zubereitet.
Von St. Elisabeth ging es zu Fuß am Diözesanhaus vorbei in die Sozialberatung der Caritas in der Hafnerstraße 28. Hier wird versucht, scheinbar ausweglose Situationen zu klären, zu beraten, über Sozialleistungen zu informieren und bei Anträgen zu helfen. Es gibt unbürokratische Überbrückungshilfen bis zum Erlangen einer Sozialhilfe oder wenn gegen Ende des Monats kein Geld mehr da ist. In Form von Gutscheinen für den Sozialmarkt Soma oder für Kleidung von der Carla zum Beispiel. Genau diese kurzfristigen kleine Hilfen ohne Wartezeit sind von unseren Spenden abhängig.
Wir marschierten weiter zu Fuß zur Wärmestube für wohnungslose oder obdachlose (da gibt es einen Unterschied!) Menschen in der Dinghoferstraße. Keine sehr einladende Ecke an der Durchzugsstraße und dennoch sitzen Personen gut gelaunt unter dem überdachten Eingangsbereich an Gartentischen zusammen. Franziska Mair aus Eferding, Pfarrseelsorgerin für die Caritasmitarbeitenden, die uns kundig auf unserer Wanderung führt, wird gleich erkannt und begrüßt.
Klaus Schwarzgruber erzählt uns vom Alltag, von den manchmal unüberwindlichen psychologischen Hindernissen dieser Personen auf Ämter zu gehen oder auch nur mit einer Sozialeinrichtung Kontakt aufzunehmen. Aber hier können sie den Tag verbringen.
Für Frauen gibt es den extra geschützten Bereich Frida.
Die Obdachlosenhilfe der Caritas bekommt aus der Haussammlung und aus der Elisabethsammlung Geld, auf das sie immer brennend wartet. Damit kann sie ihre Klient*innen durch Gutscheine oder direkt durch Kleidung oder andere notwendige Dinge unterstützen, bis wieder ein Einkommen zumindest aus der Sozialhilfe erzielt werden kann.
Es war ein aufschlussreicher Tag, ein bisschen aus einer anderen Welt, die parallel zu unser aller Alltag existiert.
Klar wurde mir persönlich: die Caritas begegnet allen auf Augenhöhe und achtet bei aller Hilfe auf die Selbstbestimmung jedes einzelnen Menschen, der in ihre Einrichtungen kommt.