FREMDGEHEN …
Aufgrund des Arbeitsturnuses - 10 Tage Schicht, dann 4 Tage frei (Do-So) - waren die Sonntagsmessen wenig besucht. So entschloss sich Gruber, der gelernter Schmiedgeselle war, 4 Wochen in der Baugrube als Schlosser bzw. Zimmerer mitzuarbeiten um von den Arbeitern als Seelsorger anerkannt zu werden. Er bot auch regelmäßig die Baracke 9 als eine Drehscheibe für die gesellschaftliche Zusammenkunft an, inkl. Filmvorführungen.
Er versorgte uns mit unzähligen Daten über den Kraftwerksbau, wie z.B. dass die derzeitige Regattastrecke der ursprüngliche Donauverlauf war, somit konnte das Kraftwerk im Trockenen gebaut werden. Oder 2.100 gleichzeitig anwesende Arbeiter, die verschiedenen Arbeitstrupps, gleichzeitig vorhandene Bagger, Raupen, Kräne, LKWs, Details zu den Turbinen etc.
Zu betonen ist, dass in Ottensheim kein einziger Toter zu beklagen war, waren es doch in Kaprun, ca. 30 Jahre zuvor, noch mehr als 200.
Über den Treppelweg ging es dann kurz stromaufwärts, dann stromabwärts zur Pesenbachmündung und weiter nach Ottensheim, wo wir vom Matthäus Fellinger, dem ehemaligen Chefredakteur der Kirchenzeitung, empfangen wurden. Hier wurden uns lustige Geschichten und Texte näher gebracht welche zum Um- und Nachdenken anregten.
Nach einer kleinen Stärkung mit Kaffee und Kuchen setzten wir mit der Fähre Ottensheim wieder auf die Wilheringer Seite über und durften in der Zwischenzeit von „Teddy“ Pumberger vieles über die Geschichte der Fähre erfahren. Über das Augebiet führte uns der Weg dann wieder zurück zum Kraftwerk.
Andreas Leeb
KBW Schönering