Firmkandidat*innen-Pat*innenwanderung und "Rent a Firmling"

Letztes Wochenende wurden unsere Erstkommunionkinder vorgestellt, dieses Wochenende waren wieder unsere Firmlinge voll im Einsatz.
Am Freitag brachen einige der Firmlinge gemeinsam mit ihren Pat*innen zu einer kleinen, feinen und ganz besonderen Wanderung auf.
Firmvorbereitung möchte neben vielen anderen Dingen eben auch ganz zentral die Beziehung zwischen dem Firmling und dem Paten /der Patin stärken. Die Firmpat*innen sind Wegbegleiter für den Firmling ab dem Zeitpunkt, wo Eltern manchmal schwierig werden.
Mit ihrem Firmpaten / ihrer Firmpatin bekommen die Jugendlichen eine weitere Bezugsperson, die ihnen beisteht, die um Rat gefragt werden kann, mit der man gemeinsame Zeit verbringt.
Die Pat*innen können zu einem zusätzlichen Player im Familiensystem, zu einem Vorbild bei Lebensentscheidungen, zu einem Notnagel bei Sorgen und Problemen, zu einem Lebensfreund und langjährigen Begleiter werden. Kurz: zu einer Bezugsperson. Bezugsperson sein setzt Beziehung voraus.
Entscheidend ist die Arbeit an dieser Beziehung und das geht über die Zeit, die man bewusst miteinander verbringt. Dabei ist gar nicht entscheidend, was man genau macht - einfach eine gute Zeit miteinander haben.
Und genau das machten wir am Freitag: Firmlinge und Pat*innen auf dem Weg - mit unterschiedlichen Impulsen und Angeboten, die dazu einluden, sich besser kennenzulernen, die Beziehung zu vertiefen und einander zu vertrauen.
Anbei noch ein Auszug von unseren Impulsen am Weg, einfach zum Nachdenken:
DER KLEINE PRINZ UND DER FUCHS „Der Fuchs sagte zum kleinen Prinzen: „Wenn du mich zum Freund willst, so zähme mich!“ „Was muss ich da tun?“, sagte der kleine Prinz. „Du musst sehr geduldig sein“, antwortete der Fuchs. „Du setzt dich zuerst ein wenig abseits von mir ins Gras. Ich werde dich verstohlen aus den Augenwinkeln anschauen und du wirst nichts sagen. Das werden wir dann von Zeit zu Zeit wiederholen und du wirst dich jedes Mal ein bisschen näher setzen können, weil du mir vertraut wirst und ich dir vertrauen werde.“
Nach einigen Monaten sagte der Fuchs zum kleinen Prinz: „Es wäre besser, wenn du in Zukunft immer zur selben Zeit oder zumindest zu einer vereinbarten Zeit kommen könntest.“ Das verstand der kleine Prinz nicht und fragte „Warum?“ „Wenn ich zum Beispiel weiß, dass du an einem bestimmten Tag immer um vier Uhr nachmittags kommst, kann ich um drei Uhr anfangen, glücklich zu sein. Je mehr die Zeit vergeht, umso glücklicher werde ich mich fühlen. Um vier Uhr werde ich mich schon aufregen und beunruhigen; ich werde erfahren, wie teuer das Glück ist. Wenn du aber irgendwann kommst, kann ich nie wissen, wann mein Herz da sein soll… Es muss feste Bräuche geben.“ „Was heißt 'fester Brauch'?“, sagte der kleine Prinz. „Das ist etwas in Vergessenheit Geratenes“, sagte der Fuchs. „Es ist das, was einen Tag vom andern unterscheidet, eine Stunde von den andern Stunden. Es gibt zum Beispiel einen Brauch bei meinen Jägern. Sie tanzen jeden Donnerstag mit den Mädchen des Dorfes. Daher ist der Donnerstag ein wunderbarer Tag. Für die Jäger und für mich. Darauf können wir uns verlassen.“ Auf diese Art machte der kleine Prinz den Fuchs mit sich vertraut.
Am Samstag ging es dann für alle teilnehmenden Firmlinge gleich weiter mit der Sozialaktion "Rent a Firmling". Gestartet wurde diese Aktion, wie jedes Jahr, mit einem sehr informativen und abwechslungsreichen Vortrag von Alexander Oppolzer. Er berichtete den Jugendlichen von seinem Projekt "Medasi" in Ghana, für das die Spenden bei "Rent a Firmling" gesammelt wurden.
Ganz konkret werden die diesjährigen Spenden für die Löhne der Lehrer in der neu errichteten Schule verwendet, sodass den Schülern im kommenden Jahr ein guter Unterricht gewährleistet werden kann.
Im Anschluss ging es dann ans Werken! Die "Arbeitgeber" holten sich ihre Helfer*innen bei der Kirche ab, und die Jugendlichen waren mit vollem Elan und guter Laune bei den unterschiedlichen Arbeiten dabei.
Um 18 Uhr trafen wir uns alle schließlich beim Pfarrheim. Die gesammelten Erträge wurden an Alex überreicht, und der Nachmittag fand bei Pizzen und Nudelsalat einen gemütlichen Ausklang.
Es gilt zu erwähnen, dass unsere Firmlinge diesen Nachmittag vollkommen freiwillig investiert haben. Mit den Erträgen können 25 Kinder für etwa ein halbes Jahr kostenfrei am Unterricht teilnehmen. In diesem Sinne ein großes “Medasi” (= Danke) an die Jungs, Mädels und Arbeitgeber!