Rückblick Pfarrreise 2023

Die ersten zwei Tage auf dem Weg ins Lutherland besichtigten wir Sehenswürdigkeiten, die bei Standardreisen nicht auf dem Programm stehen:
Göltzschtalbrücke
Eine Führung bei der weltgrößten mit Ziegeln errichteten 574m langen und 78m hohen Göltzschtalbrücke. Im Zeiss Planetarium in Jena eine beeindruckende „Reise“ zu den Planeten. In Ferropolis, einem ehemaligen DDR Kohle-Tagebau, eine ausgiebige und sehr interessante Führung am Gelände der riesigen Abbaumaschinen und Bagger. Besuch eines nach Plänen von Friedensreich Hundertwasser umgebauten Gymnasiums und eine 1916 erbaute idyllische und heute noch autofreie Werkssiedlung in Wittenberg.
Ferropolis
Hunderwassergymnasium
Am dritten Tag eine Stadtführung in Wittenberg, mit der Schlosskirche und der Tür (wurde 1760 wegen eines Brandes erneuert) an der Luther 1517 seine 95 Thesen angeschlagen hat. Amüsante Erklärungen der alten Drucktechnik in einer historischen Druckerstube. Besuch des riesigen 360º Rundpanoramas zu Zeit Luthers. Übernachtung im „Museumsort“ Quedlinburg mit seinen 2100 Fachwerkhäusern.
Quedlinburg
Am nächsten Tag wegen des starken Regens nur ein kurzer Stadtrundgang in Quedlinburg. Änderung des Tagesprogrammes. Besuch des Klosters in Drübeck, Fahrt durch den vom Borkenkäfer großteils zerstörten Wald im Nationalpark Harz. Labung und „Trost“ mit Schierker Feuerstein (Kräuterlikör) in der Alten Apotheke. Mittagspause bei Eintopf aus ehemaliger DDR Gulaschkanone bei der Harzquerbahn und ihren Zügen mit Dampflokomotiven. Nach einer kurzen Stadtrundfahrt und Freizeit in Wernigerode weiter zur größten und 104 m hohen Talsperre Rappbode. Von dort nach Thale und Besichtigung des sehr interessanten DDR Museums. Nach dem Abendessen ein vergnüglicher Spaziergang mit dem Nachtwächter durch die Altstadt von Quedlinburg.
Bei herrlichem Wetter fahren wir am nächsten Tag entlang riesiger mit hunderten Windrädern „verzierten“ Rapsfelder in den Geburts- und Sterbeort Martin Luthers, nach Eisleben. Sehr interessante Führung durch das Geburtshaus Luthers und gemütlicher Stadtrundgang. Weiter ins Kyffhäusergebirge mit seinem 81m hohen Barbarossadenkmal. Herrliche Aussichten von den Terrassen des Denkmals. Späte Ankunft in Erfurt.
Lutherdenkmal
Der sechste Tag war für Weimar. Das Goethe Nationalmuseum, der Theaterplatz mit dem Goethe-Schillerdenkmal, die Herzögliche Bibliothek, die Bauhaus Universität und das Goethe Gartenhäuschen inmitten eines riesigen Parks waren sehr beeindruckend.
Goethe-Schiller-Denkmal in Weimar
Beeindruckend und erschütternd war die Gedächtnisstätte des ehemaligen KZ Buchenwald. Der Nebel und einsetzende Regen verstärkte die Stimmung an diesem grauenhaften Ort.
Am Sonntag Fahrt nach Erfurt, der Hauptstadt Thüringens. Viele Häuser mit prächtigen Fassaden, die berühmte Krämerbrücke (längste durchgehend mit Häusern bebaute und bewohnte Brücke Europas), die Zitadelle und der Dom beeindruckten uns sehr. Um 11 Uhr besuchen wir den Gottesdienst. Nachmittag Fahrt zum riesigen Schloss von Gotha mit seinem Ekhof-Theater. Die Bühnentechnik eines der ältesten Theater der Welt von 1680 funktioniert noch heute.
Die imposante Wartburg hoch über Eisenach am vorletzten Tag war unser erstes Ziel. Der schöne Blick von oben übers Land, einfach herrlich. Hier hatte ich zur Überraschung der Teilnehmer ein Treffen mit Herrn Witte, unserem ehemaligen Reiseleiter der Pfarrreise 2004 nach Zypern, organisiert. Der Innenhof, der Festsaal und die interessanten Innenräume der Burg sind faszinierend. Der von Kaiser Karl V. als Ketzer verurteilte Luther übersetzte hier in einer kleinen Stube als versteckter Junker Jörg das Neue Testament ins Deutsche. Nach einem Stadtrundgang Besichtigung das Bachhauses mit Livemusik auf alten Instrumenten.
Am letzten Tag auf der Heimreise machten wir in Bayreuth eine Pause. Individueller Stadtrundgang mit anschließenden gemeinsamen Besuch des pompösen Markgräflichen Barock-Opernhauses von 1750.
Wir hatten sehr gute Führungen, alle Hotels im Zentrum, sehr gutes Essen und mit Erwin einen netten und tüchtigen Chauffeur.
Es war eine abwechslungsreiche, vielfältige und wunderschöne Reise mit einer sehr guten Gemeinschaft. Sie wird uns lange in Erinnerung bleiben.