Fest der Jubelpaare am 21. Mai 2023

Bei strahlendem Wetter zogen die jubilierenden Paare - gemeinsam mit dem liturgischen Personal und den Goldhaubenfrauen - vom Pfarrplatz in Schönering zum feierlichen Dankgottesdienst in die Pfarrkirche ein. Musikalisch begleitet wurde der Festzug dankenswerter Weise wieder vom Musikverein Schönering.
Eva Riepl, Leiterin der Goldhaubengruppe Schönering, begrüßte im Namen der Goldhaubenfrauen von Dörnbach und Schönering die Jubelpaare, die sich vor 35, 40, 45, 50, 60 und 65 Jahren das Ja-Wort gegeben haben, und alle Mitfeiernden recht herzlich.
"Schön, dass Sie gekommen sind, um dieses Fest gemeinsam zu feiern. Es ist schon etwas Besonderes, auf diese lange gemeinsame Zeit zurückzublicken", mit diesen Worten begrüßte auch Pfarrer Klaus Dopler die Jubelpaare, die Angehörigen und die Gottesdienstgemeinschaft. "Wie Sie damals vor Jahrzehnten Ihre Beziehung unter den Segen Gottes gestellt haben, so wollen wir sie heute erneut unter den Segen Gottes stellen und Gott um sein Mitgehen bitten."
Zu Beginn seiner Predigtgedanken wies Pfarrer Klaus Dopler darauf hin, dass am Altar etwas fehlt - die Kerzen am Altar brennen nicht. "Eine Erfahrung, die wir vielleicht aus unserem Leben auch kennen. Es fehlt etwas, wenn keine Kerzen brennen, wenn das Licht nicht da ist. Bewusst habe ich eine Kerze mit drei Dochten mitgebracht – passend zum heutigen Evangelium, das ich für dieses besondere Fest ausgewählt habe: Drei Dochte, drei Flammen, die für ein dreifaches Leuchten stehen."
Erste Flamme: "Sag JA zu dir selbst, steh' zu deiner Würde"
Diese Liebe zu sich selbst ist laut Pfarrer Dopler möglich, weil Gott JA zu uns sagt, mit all unseren Fehlern und Schattenseiten, mit unseren Begrenzungen und Einschränkungen. Diese Würde ist uns von Anfang an mit der Taufe mitgegeben und kann uns niemand nehmen.
Zweite Flamme: "Sag auch JA zu den anderen"
Die Wertschätzung sich selbst gegenüber führt notgedrungen zur zweiten Flamme. "Wir haben im Evangelium gehört, du sollst den Nächsten lieben, wie dich selbst. Also, sag auch JA zu den anderen. Wer zu sich selbst JA sagen kann, der kann auch zum anderen JA sagen. Und unsere Berufung als Christin / als Christ besteht ja darin, nicht egoistisch um sich selbst zu kreisen, sondern auch den Blick immer auf die anderen zu richten. Nicht Hauptsache mir geht es gut, sondern Hauptsache ich bin für etwas gut", führte Klaus Dopler weiter aus. "Es würde etwas fehlen, wenn dieses Leuchten füreinander nicht wäre, und manchmal kann es hilfreich sein - wenn es kriselt, wenn es Probleme gibt - diese Hochzeitskerze, diese Erinnerung an dieses JA vor Jahren anzuzünden und einfach zu schweigen. Und sich wieder in Erinnerung zu rufen: Ich bin gemocht und gewollt, so wie ich bin, und das gilt auch für dich."
Dritte Flamme: "Du sollst deinen Herrn und Gott lieben, mit deiner ganzen Seele, mit ganzer Kraft"
Dieses Wissen, dass Gott JA zu uns sagt, ermöglicht es uns, JA zu mir selber und zum anderen zu sagen. "Und wenn wir diese Kerze jetzt vor Augen haben, würden da nur zwei Dochte brennen, wäre es eine 'schiefe' Angelegenheit. Es braucht diese dritte Flamme," ist Pfarrer Dopler überzeugt.
"Es ist dieses gemeinsame Leuchten, das von den drei Dochten der einen Kerze ausgeht. Gott und Alltag, Glaube und Liebe, Kirche und Welt – das alles geht hier ineinander, es lässt sich nicht trennen. Für mich auch undenkbar, dass die Kerze der Gottesliebe brennt, nicht aber die beiden anderen. Das ist es, was wir mit diesem Jubiläum mit dem Segen verbinden. Dass Gott immer da ist und immer begleitet, wie bewusst ich ihn sehe oder wie wenig bewusst es mir ist. Und noch ein letzter Gedanke: Zünden kann nur jemand, der selber brennt! Wer nicht selber brennt, kann andere nicht entzünden.
Und so wünsche ich Ihnen, dass dieses Feuer des Anfangs, als Sie die Hochzeitskerze entzündet haben, in Ihnen auch in den weiteren Jahren weiter brennt und Sie immer wieder ermutigt, alle drei Dimensionen dieses Leuchtens zu sehen."
Pfarrer Klaus Dopler und unser Seelsorger Helmut Eder segneten die Ehepaare, begleitet von den schönen Klängen des Klarinettentrios des MV Schönering.
Eva Riepl bedankte sich abschließend bei allen Mitwirkenden sowie Unterstützenden, bei unserer Organistin Sonja Schmidlechner, dem Klarinettentrio und dem MV Schönering für die musikalische Gestaltung und Begleitung und lud die Festgemeinschaft ein, noch ins Pfarrheim zum Sektempfang und zu Kaffee und Kuchen zu kommen.
Musikalisch begleitet vom MV Schönering zogen die Goldhaubenfrauen, die Jubelpaare und Angehörigen zum Pfarrheim, wo schon alles festlich für die Gäste vorbereitet war.
Zwei Pinnwände mit den Hochzeitsfotos der Ehepaare luden dazu ein, auf ihren großen Tag vor Jahrzehnten zurückzublicken und auf ihr Jubiläum anzustoßen.
Nach den kulinarischen Köstlichkeiten der Goldhaubenfrauen bekamen die Jubelpaare noch ein "Bschoad Pinkerl" mit auf den weiteren gemeinsamen Lebensweg.
Wir wünschen den 18 Jubelpaaren und all jenen Paaren, die aus gesundheitlichen Gründen nicht beim Jubiläumsfest dabei sein konnten, Gottes Segen und Zuversicht für viele weitere schöne gemeinsame Jahre.
Ein großes DANKE gilt den Goldhaubenfrauen aus Dörnbach und Schönering für die Ausrichtung dieses schönen Festes, das nun nach dreijähriger Pause wieder gefeiert werden konnte.
Diese und weitere Fotos finden Sie auch in der Bildergalerie.