20. Liebstattsonntag in Schönering

Über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt ist der Brauch des "Liebe abstatten" in Schönering. Die Goldhaubengruppe Schönering verzierte heuer zum 20. Mal eine große Anzahl an selbstgebackenen Lebkuchenherzen, deren Erwerb bereits vor der Wortgottesfeier sehr begehrt war.
Mit einem Festmarsch, gespielt von den Joschis - den Jungmusiker*innen des Musikvereins Schönering unter der Leitung von Franz Azesberger, begann die beeindruckende Feier in der bis auf den letzten Platz gefüllten Pfarrkirche Schönering. Zehn Minis in ihren schönen neuen Gewändern assistierten Helmut Eder, unserem leitenden Seelsorger.
Eva Riepl, Leiterin der Goldhaubengruppe Schönering, blickte in ihren einleitenden Worten auf das Jahr 2002 zurück. Am 10. März dieses Jahres begann in Schönering die Tradition des Liebstattsonntags. Unglaubliche ca. 4.000 Stück Liebstattherzen wurden seither von den Goldhaubenfrauen gebacken und verziert.
Der vor allem in Gmunden bekannte Brauch geht bis ins 17. Jahrhundert zurück. Damals wurden die Armen jeweils am vierten Fastensonntag zum Essen eingeladen. Historisch gesehen handelte es sich um die Bestätigung der sogenannten „Corpus Christi Bruderschaft“. Mitglieder dieser Bruderschaft waren vermögende und einflussreiche Bürger, die den Armen auf diese Weise ihre Liebe abstatteten.
Dieser Brauch hat sich in gewandelter Form bis heute erhalten. Als Zeichen der Zuneigung und Liebe wird besonderen Menschen ein Liebstattherz geschenkt. "Ein frohmachendes Liebstattherz macht gute Laune", so Eva Riepl.
Im Kyrie waren zum ersten Mal die Erstkommunionkinder im Einsatz. Drei Kinder trugen sehr gekonnt Texte vor.
Seelsorger Helmut Eder bezog sich in seinen Predigtgedanken auf das Evangelium nach Johannes, wonach Jesus einen Mann heilte, der von Geburt an blind war. Jesus ging es um die Menschen, er hat sie berührt und geheilt. "Wenn auch wir Jesus in unser Herz lassen, dann sehen wir im Herzen gut und können auch andere Menschen im Herzen berühren - gerade die uns lieb und teuer sind", ist Helmut Eder überzeugt. Deshalb ist das Liebstattherz - als Zeichen der Zuneigung – eine wunderbare Tradition unserer Goldhaubenfrauen.
Bei der Gabenbereitung brachten die Erstkommunionkinder ihre Gaben vor Gott, bevor die Kinder im Lied "Bravo, bravissimo" mit kräftigen Stimmen Gott lobten.
Julia Rietzler verteilte im Altarraum das Brot an die EK-Kinder
Am Ende des Gottesdienstes bedankte sich Helmut Eder bei den Goldhaubenfrauen, den Erstkommunionkindern und Minis, bei Julia und Sonja und bei den vielen Jungmusiker*innen für die wunderschöne Mitgestaltung.
Beim Seitenausgang standen wieder viele Sackerl der ALSCHI Kinderbegleitung in der Fastenzeit bereit, auf die die Kinder schon sehnsüchtig warteten.
Die letzten Lebkuchenherzen waren nach dem Gottesdienst rasch verkauft.
Wiederum konnte heuer durch die großartige Aktion der Goldhaubenfrauen ein herzerwärmendes Zeichen der Zuneigung und des Dankes verschenkt werden.
Wir freuen uns auf den 21. Liebstattsonntag!