Patrozinium Hl. Stephanus
Pfarrer MMag. Klaus Dopler begrüßte am Festtag des Hl. Stephanus die versammelte Gottesdienstgemeinschaft und stellte sich kurz vor. Er wird - gemeinsam mit Pastoralvorstand Dr. Helmut Eder und Verwaltungsvorständin Sylvia Stockhammer, BSc. - ab 1. Jänner 2023 die Pfarre EferdingerLand leiten.
"We are living in a tumbling world - wir leben in einer taumelnden Welt". Mit diesem Spruch eines Soziologen führte uns Pfarrer Klaus Dopler in seinen Predigtgedanken hin zur derzeitigen Situation: Klimakrise, Inflation, Energiekrise, Pandemie, die noch nicht vorbei ist, Kriege - nicht nur in der Ukraine. Es verwundert nicht, wenn Menschen da mit großer Sorge und Skepsis in die Zukunft blicken.
Hier stellt sich für Pfarrer Dopler die Frage nach den Religionen. Können sie in so einer Situation auch Hoffnung vermitteln? Können sie auch etwas gegen diese Krisenstimmung bewirken? Papst Franziskus weist deutlich darauf hin, dass Religionen nicht Teil eines Problems, wenn z.B. Kyrill in Russland den Angriffskrieg unterstützt, sondern Teil der Lösung für ein harmonischeres Zusammenleben sein sollen.
Auch für Stephanus taumelte die Welt, aber – so hatten wir in der Lesung sehr deutlich gehört – er sieht den Himmel offen. Und der offene Himmel ist genau dieses hoffnungsvolle Zukunftsbild, das Religionen anzubieten haben und anzubieten hätten. Ein Hoffnungsbild, auch angesichts einer taumelnden Welt, angesichts von Leid und Verzweiflung.
"Nicht um uns selber kreisen, sondern einen Blick auf den Nächsten richten, diesen offenen Himmel nicht nur für uns selber gewinnen, sondern ihn auch für andere erfahrbar machen," führt Pfarrer Dopler weiter aus. Spiritualität und Solidarität, das sind auch die zwei zentralen Leitbegriffe für den Zukunftsweg der Diözese und damit auch jetzt für die Pionierpfarre EferdingerLand. "Mit diesen beiden Begriffen sind wir als Kirche Teil der Lösung für ein harmonisches Zusammenleben und für einen Hoffnungsblick und Hoffnungsschimmer angesichts des vielen Leids, der Trauer, auch angesichts der Endlichkeit und Begrenztheit des Menschen." Pfarrer Dopler ist überzeugt, unsere Gesellschaft wäre um vieles ärmer, gäbe es nicht diese immer verfügbare und unbedingte Instanz Gott.
Pfarrer Dopler bedankte sich bei Thomas Mair, dass er die Pfarrgemeinde Schönering ein Jahr lang begleitet hat und bittet Helmut Eder, ab nun die hauptamtliche Begleitung zu übernehmen - zum einen Teil hier in Schönering und zum anderen Teil als Pastoralvorstand in der Pfarre EferdingerLand. "Bei aller Struktur, es braucht die Spiritualität, und es braucht die Solidarität. Wir können dabei nur Begleiter sein und hoffentlich mit dem dritten Zentralbegriff - mit Qualität."
In seinen Abschiedsworten für die ungeplant kurze Zeit in Schönering bedankte sich Pfarrseelsorger Thomas Mair dafür, dass er so wohlwollend hier in Schönering aufgenommen wurde. Trotz Corona konnte er gut und schnell zu arbeiten beginnen.
Thomas gab auch humorvoll eine kurze Anekdote zum Besten, wonach ein Pfarrseelsorger und ein Busfahrer vor der Himmelspforte um Einlass bitten, Gott aber nur den Busfahrer hineinholt. Den Pfarrseelsorger lässt er draußen. Verwundert fragt der Pfarrseelsorger Gott, warum er nicht hineindarf. Da sagt Gott zu ihm: "Naja, bei dir ist es so gewesen, wenn du gepredigt hast, sind die Leute eingeschlafen, und beim Busfahrer, wenn er gefahren ist, fingen sie zu beten an."
"Ich hatte das Gefühl, wir konnten stets gut miteinander fahren, sowohl innerhalb der Pfarrgemeinde, aber auch außerhalb in der Kooperation mit der politischen Gemeinde." Mit diesen Worten bedankte sich Thomas für die Zeit hier in Schönering, auch für die ihm gewidmeten Dankesworte im Pfarrblatt und wünscht ein gutes Weitergehen - der Pfarrgemeinde Schönering und der großen Pfarre EferdingerLand.
Pfarrseelsorger Helmut Eder würdigte Thomas Mair als großartigen Prediger - die Leute sind keinesfalls eingeschlafen! Er ist Thomas sehr dankbar dafür, dass er den "Boden" in Schönering so gut bereitet hat. So wie Thomas viele Menschen hier in Schönering sehr ans Herz gewachsen sind, beginnt dies nun bei Helmut ebenfalls bereits. Für ihn ist es ein gutes Ankommen in unserer Pfarrgemeinde.
Neben seinem Dank an Thomas für seine Vorarbeit, würdigt Helmut auch Maria Kaltenböck, die so lange Zeit und sehr gut das Pfarrbüro geführt hat und stets präsent war.
Bürgermeister Mario Mühlböck, der sich spontan zu Wort gemeldet hatte, unterstrich das gute Verhältnis zur Pfarrgemeinde Schönering.
Thomas erfüllte die Kirche mit Wärme, konnte Menschen bewegen und die Kirche nach außen tragen. Dank ihm konnte das Leben in unserer Pfarrgemeinde neu entfacht werden, viel Neues und Gutes ist entstanden. "Ihr müsst' so weitermachen wie bisher, denn Thomas hat uns vü Geld rausg'rissen, und wir habn's gern gebn", so unser Bürgermeister.
Aber es braucht auch Leute im Hintergrund, wie Frau Kaltenböck, eine "Institution" in unserer Gemeinde, die rasch, gut und mit Seele die Arbeiten erledigte, stets alles gut vorbereitete und mit Pfarrer Kaserer besprach, aber auch vieles nicht zu Pfarrer Kaserer durchdringen ließ, sondern vorab schon gewissenhaft erledigte.
"Ich habe jetzt dem Herrn Bürgermeister gerne den Vortritt gelassen, weil das letzte Wort hat die Frau." Maria Resch, PGR-Obfrau bis Jahresende, bedankte sich im Namen der Pfarrgemeinde bei Maria Kaltenböck für ihre unermüdliche und fast 40-jährige Tätigkeit im Pfarrsekretariat. "Sie war immer da, die Öffnungszeiten waren so etwas wie eine Fußnote." Mit Sigrid Glemba konnte erfreulicherweise eine würdige Nachfolgerin gefunden werden.
Die PGR-Obfrau überreichte einen Blumenstrauß und ein Geschenk an Maria Kaltenböck, bevor ein großer Applaus für Maria folgte.
In ihren Dankesworten an Thomas Mair erinnerte sich Maria Resch an viele schöne Feste. Die Predigtgedankten vom Jubiläumsfest des Musikvereins und des Sportvereins, Sektion Fußball, sind ihr noch besonders gut in Erinnerung. "Die Ernte ist groß, es fehlen aber die Arbeiter." Auch wenn dies so ist, sollte man sich trotzdem nicht abschrecken lassen, sondern mithelfen und mitarbeiten, sodass wir im Zusammehalt auf festem Boden stehen. Mit der Pfarrgemeinde Alkoven wird es weiterhin enge Zusammenarbeit in der Firmvorbereitung und z.B. beim Emmausgang geben.
"Lieber Helmut, wir sind sehr froh, dass wir mit dir wieder einen so guten Nachfolger bekommen haben." Obwohl Helmut eine Doppelfunktion inne und in beiden Funktionen frisch angefangen hat, und obwohl die Arbeit für die Pfarre EferdingerLand sehr herausfordernd ist, war er schon sehr viel in Schönering und hat mit uns gefeiert. Maria Resch ist überzeugt, dass wir in eine gute Zukunft gehen.
Maria wünscht auch Pfarrer Klaus Dopler einen guten Anfang und eine erfolgreiche Zukunft in der Pfarre EferdingerLand und freut sich, dass es einmal monatlich eine Eucharistiefeier in unserer Kirche geben wird.
Den Wein, den Maria an die drei Herren überreichte, war bewusst gewählt. Er hat den Namen "Massiv". So massiv wie unser Volksaltar ist, der Fels auf dem unser Glaube steht, so massiv soll auch unser Wirken sein.
Zuguterletzt überreichte Maria Resch noch einen Wein namens Commodore an Sonja Schmidlechner, unserer Leiterin der musikalischen Gestaltung.
"Ich muss Sie leider enttäuschen, das letzte Wort! – Das ist der Vorteil in der Liturgie, dass der, der den Segen spendet, immer das letzte Wort hat." So abschließend Pfarrer Klaus Dopler. Ein vorbeifliegender Schmetterling erinnerte ihn an den mühsamen Weg des Entpuppens. Das gilt auch für die Pfarrwerdung als Pionierpfarre. "Vieles ist noch offen, viele Fragen sind noch ungeklärt, das wird uns noch vermutlich einige Zeit begleiten. Aber ich vertraue einfach darauf, dass es ein schönes Miteinander wird."
Vor dem Segen und seinem Danke an das großartige Kammerorchester gab Pfarrer Dopler den Mitfeiernden noch einen Spruch von Papst Johannes XXIII. mit auf dem Weg, der ihn seit Anfang begleitet:
Wir sind nicht auf der Erde, um ein Museum zu hüten, sondern um einen Garten zu pflegen, der von blühendem Leben strotzt und für eine schönere Zukunft bestimmt ist.
Einen sehr gemütlichen Abschluss fand das Patronatsfest bei der Agape im Pfarrheim, bei der auch viel über das Vergangene gesprochen wurde. Der Blick vieler Gäste war aber auch bereits gerichtet auf das nunmehr schon sehr Greifbare und Neue mit Jahreswechsel.
Wir bedanken uns auf das herzlichste bei allen Mitwirkenden, dem Kammerorchester und bei den vielen Helferinnen und Helfern, die es ermöglicht haben, dass dieses schöne Fest und die anschließende Agape in so einem würdevollem Rahmen gefeiert werden konnten.
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