Kreuzberg-Wallfahrt
Geschichte
Kreuzberg hat eine große und lange Geschichte. Im Jahr 1354 erhielt es die Marktrechte. Durch den Ausbau des "Goldenen Steiges", der großen Salzstraße von Salzburg - Passau nach Böhmen in den Jahren 1356-1366 durch Kaiser Karl IV wurde Kreuzberg für fast 300 Jahre zu einem wichtigen Handelsplatz. In Kreuzberg saß auch der "Fürstbischöfliche Zolleinnehmer".
Kreuzberg aber ist vor allem der älteste St. Anna-Wallfahrtsort Deutschlands. Diese Wallfahrt geht sicher zurück auf die Zeit vor 1400. Im Jahr 1460 gewährte Papst Pius der II. der Kirche von Kreuzberg einen Erlaßbrief.
Im Jahr 1501 stifteten 3 adelige Herren ein Bauernhaus (Benefizium).
Damit kam ein ständiger Geistlicher (Benefiziat) zur Betreuung der
Wallfahrer nach Kreuzberg. Im Jahre 1517 wurde die Kirche von
Kreuzberg eingeweiht.
Die St. Anna-Wallfahrt zog immer mehr Wallfahrer aus Bayern, Österreich und Böhmen an. An den "3 goldenen Samstagen" (im Oktober) im Jahre 1977 wurden in Kreuzberg an die 60.000 Wallfahrer gezählt, über 20.000 Wallfahrer empfingen die Hl. Kommunion.
Die meisten bayerischen Pfarreien des damaligen Fürstbistum Passau hatten einen eigenen Wallfahrtstag in Kreuzberg.
2 große Kirchenbrände richteten großen Schaden an; Im Jahr 1819 und 1901. Die Wallfahrt nach Kreuzberg ging nach 1800 rasch zurück. In dieser sogenannten "Aufklärungszeit" gab es strenge staatliche Erlasse, die jede Wallfahrt verboten. Um die St. Anna Wallfahrt ist es dann sehr still geworden.
Mehrere umliegende Pfarreien kommen noch alle Jahre zu einer Wallfahrt nach Kreuzberg, ebenso besuchen gelegentlich auch Altenklubs unsere Kirche. Manchmal machen auch Omnibusse mit Ausflugsfahrten in Kreuzberg eine kurze Station.
Die treuesten Wallfahrer kommen aber aus Schardenberg (Österreich). Seit einem Hagelschlag im vorigen Jahrhundert unternimmt diese Pfarrgemeinde alle Jahre am Pfingstmontag den weiten Bittgang von der "Donau bis in den Wald".
Die Pfarrgemeinde Kreuzberg freut sich alle Jahre über diese treuesten Wallfahrer zur Hl. Mutter Anna. Unser Wunsch ist es, daß diese altehrwürdige Wallfahrt noch lang bleibt und allen
Pfarrangehörigen von Schardenberg reichen Segen bringt!
Kreuzberg, den 24. Juni 1998
Leopold Pilsl, Pfarrer
Foto. Josef Pfeil