Hl. Anna
Die Gestalt der Mutter Mariens erfreut sich in Österreich großer Beliebtheit. Der Annentag war bis in die maria-theresianische Zeit ein offizieller Feiertag, der Name Anna noch um 1900 der häufigste von allen Frauennamen. In Österreich sind der heiligen Anna 63 Wallfahrtskirchen geweiht, die bedeutendste ist Annaberg in Niederösterreich, in der eine Reliquie der Heiligen aufbewahrt wird. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde das Annenfest, vor allem in Wien, mit Theateraufführungen, Serenaden, Feuerwerken, galanten Geschenken (Strumpfbändern, Fächern und Ähnlichem) gefeiert. Musiker wie J. Strauß Vater, J. Strauß Sohn und J. Lanner schrieben Annen-Polkas und -Quadrillen.
Über das Leben der heiligen Anna ist uns nichts überliefert worden. Doch wenn ihre Tochter Maria dazu ausersehen wurde, die Mutter Gottes zu werden – dann muss sie eine tief religiöse und heilige Frau gewesen sein! Das christliche Volk hat das schon immer gespürt und hat die heilige Anna seit alters herzlich verehrt.
Man stellte sie im Mittelalter gern als ältere Frau dar, die auf ihrem Schoß oder auf ihrem Arm ihre Tochter Maria hat. Und zugleich wird auch das kleine Jesuskind abgebildet.