Diesmal führte die traditionelle Herbstwallfahrt der KFB nicht zu einer klassischen Wallfahrtskirche, sondern in eine Kalvarienbergkirche. Kalvarienbergkirchen gibt es in ganz Europa und werden oft weniger beachtet. Sie bilden den Abschluss eines Kreuzweges mit in der Regel vierzehn Stationen in freier Natur. Der Name Kalvaria ist die lateinische Übersetzung des biblischen Golgota, dem Hügel, auf dem Jesus starb.
Unser Ziel am 22. September war die Kalvarienbergkirche in Kremsmünster, die sich vis-a-vis des Stiftes in exponierter Lage am Sandberg befindet. Die Kirche wurde vor ca 200 Jahren als barocker Zentralbau errichtet. Der Hochaltar zeigt eine Kreuzigungsgruppe mit dem gekreuzigten Heiland, den beiden Schächern sowie Maria, Maria Magdalena und Johannes Evangelista. Auf dem Kuppelfresko ist eine eindrucksvolle Darstellung der Himmelfahrt Christi zu sehen, gemalt vom oberösterreichischen Künstler Wolfgang Andreas Heindl.
Beinahe wäre die Fahrt an einem technischen Busgebrechen gescheitert. Doch durch den couragierten Einsatz unseres bewährten Wallfahrts-Chauffeurs Reinhard Ausserhuber konnten wir in einem etwas kleineren Bus, der durch eine Gartenbank des Ortsplatzes zusätzliche Sitzplätze gewann, mit über vierzig Personen die Fahrt bei regnerischem Wetter antreten. In Scharnstein kamen einige Grünauerinnen dazu. Auch die Durchfahrt durch das baustellengeplagte Scharnstein gelang.
In Kremsmünster angekommen, gingen wir die letzten hundert Meter zu Fuß zur Kirche, wo uns der Mesner erwartete. Wir feierten die hl. Messe und setzten im Sakrament des Altares gegenwärtig, was die Kunst darstellt: Tod und Auferstehung Jesu.
Nach einer kurzen Erklärung der Kirche durch den Mesner steuerten wir das Stift an: die einen gingen den Kreuzweg hinunter zum Stift hinauf, die anderen fuhren mit dem Bus. Bevor wir in der Stiftsschank zu Mittag aßen, wurden Klosterladen, Kirche, Friedhof und Gärtnerei besucht. Gestärkt durch ein gutes Mittagessen und einer kurzen Begegnung mit einigen Patres des Stiftes traten wir die Heimfahrt an.
Die ausgeborgte Gartenbank wurde ordnungsgemäß retourniert.
Wir danken Reinhard Ausserhuber, der in den vergangen Jahren unsere Wallfahrten sehr entgegenkommend betraut hat. Für ihn war es heuer die letzte Wallfahrt mit uns, weil er endgültig in Pension geht.