Klemens Langeder
Mein Name ist Klemens Langeder und ich darf bei Ihnen in St.Georgen nun mein Pastoraljahr bis zur Diakonenweihe am Pfingstmontag 2022, sowie das anschließende Diakonatsjahr bis zur Priesterweihe im Juni 2023 verbringen. Ich bin in Münzbach im Mühlviertel als erstes von 3 Kindern geboren und bin traditionell katholisch aufgewachsen.
Mit 14 begann der Glaube in meinem Leben immer weniger Rolle zu spielen, da sich meine Interessen immer mehr auf Fussball und Fortgehen verlagerten. Ich war im Fussballverein aktiv und sonst auch im Ortsgeschehen gut eingebunden. In den darauffolgenden Jahren machte ich die Matura und leistete anschließend den Präsenzdienst in Linz. Nach dem Bundesheer studierte ich an der FH Steyr „Produktion und Management“ und arbeitete ab dem dritten Semester auf geringfügiger Basis in einem Maschinenbauunternehmen in der Arbeitsvorbereitung. Gegen Ende des Studiums trat ich meine erste volle Stelle in der Papierindustrie in einem Unternehmen in der Nähe von Amstetten an. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Glaube an Jesus keine praktische Relevanz mehr in meinem Leben, obwohl ich mich auch nie aktiv dagegen entschieden hatte. Er war einfach versickert.
Doch dann kam das eingangs beschriebene Schicksalsjahr 2010. In der Arbeit war viel zu tun und auch in meinem Studium war der Abschluss viel Aufwand. Ich konnte nicht mehr gleichzeitig am Fussballplatz sein und auch in der Firma gute Arbeit machen. Gleichzeitig drängte sich die Frage nach dem Sinn des Lebens immer mehr in den Vordergrund. Irgendwie hatte ich in meinem Herzen ein großes schwarzes Loch, das alles verschlang, was auch immer ich tat. Eigentlich hätte rein äußerlich alles passen müssen, aber innerlich war es nicht so. In dieser Phase begann ich während des Autofahrens den Rosenkranz zu beten, worauf sich so etwas wie ein Friede in meinem Herzen einstellte.
Da ich eine Entscheidung zwischen Arbeitsmöglichkeiten zu treffen hatte, machte ich in der Karwoche 2010 eine Wallfahrt nach Medjugorje. Dabei wurde Jesus von Heute auf Morgen in der Gründonnerstagsanbetung für mich zu einer realen Person. Es gab einem Moment wo ich plötzlich innerlich wusste, dass es wirklich stimmt, was ich über die Eucharistie früher gelernt hatte: Jesus Christus ist in diesem Brot wirklich da und wartet auf mich.
Von da an bemühte ich mich um ein persönliches Gebetsleben und ging wieder regelmäßig zur Hl. Messe und zur Beichte. Zwei Jahre später stellte ich mir nach Exerzitien die Frage, ob Jesus vielleicht möchte, dass ich Priester werde. Von dort an begann ein Weg der Unterscheidung, der mich 2012 über das Noviziat der Legionäre Christi 2014 in das Priesterseminar unserer Diözese führte. Danach studierte ich drei Jahre in Innsbruck Theologie, machte ein einjähriges Praktikum in der Pfarre Mondsee und studierte anschließend drei Jahre in Linz Theologie. Nun darf ich das Praktikum bei Ihnen in der Pfarre antreten, welches die letzte Etappe zu den Weihen darstellt. Mit den Jahren reifte der Entschluss auf den Ruf Jesu antworten zu wollen und ihm mein Leben ganz zu schenken.
Leitend ist dabei für mich der Gedanke „der Liebe zu Christus nichts vorzuziehen“ geworden, wie es der Heilige Benedikt von Nursia formuliert hatte. Diese Liebe Christi in seiner Hingabe an uns Menschen bis zu seinem Tod, die er in den Sakramenten über die Zeit hinweg für uns in der Welt bestehen lässt. Die Quelle meiner Berufung sind die Geschenke der Sakramente der Eucharistie und der Beichte, die mir innerlich in Medjugorje aufgegangen sind. Diese Geschenke in der Freundschaft zu Jesus möchte ich durch mein Leben auch allen anderen Menschen anbieten.