Mausohrfledermaus
Beschreibung der Mausohrfledermaus (lt. Zählung 2022 wohnen noch 36 dieser besonderen Tiere in unserem Kirchturm)
Größe: 6,7-7,9 cm
Gewicht: 3-45 Gramm
Flügelspannweite: 35-43 cm
Ernährung: Insekten, Spinnen
Vermehrung: 1 Junges pro Jahr
Tragzeit: 50-70 Tage
Lebensdauer 6-7 Jahre
Natürliche Feinde: Katzen, Greifvögel, Schlangen, Marder
Lebensraum: weltweit
Von der Gattung gibt es 90 Arten, davon 11 in Europa. Die Mausohrfledermäuse bevorzugen für ihren Lebensraum eher warme Regionen in einem offenen Gelände, wie Wiesen, Felder und Waldränder, aber auch menschliche Siedlungen.
Im Sommer suchen sie tagsüber Verstecke in Dachstühlen, Kirchtürmen oder ruhigen Gebäuden. Dort bilden die Weibchen "Wochenstuben", wo sie gemeinsam ihre Kinder gebären und aufziehen. Deshalb ist es für sie besonders wichtig, dass wir für sie diese Unterkünfte erhalten. Sie leben gerne in Gemeinschaften von kleineren Gruppen bis zu größeren Kolonien von mehreren hundert Fledermäusen.
Sie sind hervorragende Flugmeister, aber sie tun sich schwer, sich auf andere Weise fortzubewegen oder zu sitzen. Sie sind nachtaktiv und können kaum sehen. Jedoch mit Hilfe ihres hochspezifischen Ultraschall-Ortungssystem wissen sie auch nachts genau, wo sie sind und wo sich ihre Beute aufhält.
Sie halten Winterschlaf. Dazu fressen sie sich Fettvorräte an und ziehen sich dann in Höhlen, hohle Bäume, in Fledermauskästen oder verlassene Stollen zurück. Meist kuscheln sie sich eng aneinander, um dadurch weniger Energie zu verbrauchen.
Mausohrfledermäuse sind streng geschützt, weil sie und andere Fledermäuse vom Aussterben bedroht sind!
Ihre Lebensräume werden durch die Sanierung von Altbauten, sowie durch die Säuberung von Totholzbeständen und durch Insektenschutzmittel und Holzschutzfarben zerstört. Ihnen macht die Vernichtung der Lebensräume durch Monokulturen und durch den Einsatz von Pestiziden schwer zu schaffen.
„Abends, wenn es dämmrig wird, werde ich immer hungriger. Den ganzen Tag war ich mit meinen weiblichen Verwandten und Freundinnen Zuhause im Kirchendachboden. Die meiste Zeit habe ich verschlafen, aber auch die Körperpflege und der Fledermaus-Tratsch sind nicht zu kurz gekommen. Essen und Trinken konnte ich hier natürlich nichts. Sobald es draußen richtig dunkel ist, wage ich mich aus meinem Quartier heraus. Schlimm ist es, wenn mein Ausflugsloch von Lampen beleuchtet wird. Dann traue ich mich ganz lange nicht hinaus und werde während der Nacht nicht satt, weil ich nicht genug Zeit zum Jagen habe. Bin ich aus meinem Ausflugsloch geklettert, fliege ich los und suche mir die dunkelste Strecke weg von meinem Zuhause. Ich fliege immer entlang von Büschen und Bäumen. Wenn ich große offene Flächen überqueren muss, besteht nämlich die Gefahr, dass mich ein Greifvogel oder eine Katze fängt“, berichtet die Mausohrfledermaus.
(Isabel Schmotzer, Koordinationsstelle für Fledermausschutz u.-forschung in Österreich)