Bauchronik Pfarrheim Sandl
Begonnen hat das Projekt Pfarreheimneubau und Pfarrhofsanierung in der Pfarrgemeinderatssitzung am 26.11.2000.
Dort wurde der Beschluss gefasst, ein Ansuchen an die Diözese Linz um Aufnahme in das diözesane Bauprogramm zu schicken. Damals wurde Zeitraum für die Verwirklichung für 2003 bis 2005 angenommen.
Bereits im Jänner 2001 wurde ein Raumprogramm erarbeitet, das im März 2001 in der Pfarrgemeinderatssitzung vorgestellt wurde. Am 19. November 2001 konnten wir das Projekt im diözesanen Bautenkomitee präsentieren. Grundsätzlich wurde dort das Raumprogramm als zweckmäßig und bescheiden eingestuft. Da jedoch im September unser Hr. Pfarrer Karl Rechberger verstorben ist, sollte auch der Pfarrhof auf Wunsch der Diözese Linz in die Überlegungen miteinbezogen werden, inwieweit hier pfarrliche Nutzungen im Pfarrhof möglich und sinnvoll sind.
Bei der Besichtigung durch den Baureferenten Hr. Arch. Schaffer im Februar 2002 wurde festgestellt, dass eine Nutzung für Pfarrheimzwecke im Pfarrhof nicht möglich ist. Lediglich Besprechungsräume könnten hier untergebracht werden. In der Pfarrgemeinderatssitzung vom 20. November 2002 wurde die Arbeitsgruppe Pfarrheim eingerichtet.
Das Jahr 2003 war geprägt vom Architektenwettbewerb und von der Planung. Pfarrheime in anderen Orten wurden besichtigt, die Finanzierung erstellt, das Raumkonzept nochmals adaptiert, die Intentionen zum Neubau erstellt und die Jurymitglieder festgelegt. Im Juli 2003 wurde von der nominierten Jury das Projekt der Architektengruppe DI Klaus Leitner, Pretterhofer, Simbeni zum Siegerprojekt des Architektenwettbewerbes gekürt. Das nächste halbe Jahr war gekennzeichnet vom Ringen um die endgültige Planung. Ich möchte mich hier bei allen bedanken, die uns in dieser Zeit unterstützt haben und ihre Gedanken und Ideen eingebracht haben. Gerade diese Zeit brachte viele Spannungen, aus denen aber durch den Willen aller Neues und Gutes entstanden ist. Das führte letztendlich auch zum guten Gelingen des ganzen Bauprojektes. Am 13. August 2003 durften wir bei Hr. Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer vorsprechen, und wir erhielten die Zusage zur Finanzierung von 12,5% der Gesamtbaukosten. Im November 2003 konnten wir den Vorentwurf nicht nur den verschiedenen Gruppen in der Pfarre in der sog. Aktionswoche vorstellen, wir durften diese Präsentation auch im Gemeinderat der Gemeinde Sandl erläutern. Schließlich erfolgte die Freigabe des Vorentwurfes für die weitere Planung am 26. November 2003 durch den Pfarrgemeinderat. Nach 15 Sitzungen der Arbeitsgruppe Pfarrheim folgte die Überleitung zum Bauausschuss.
Im Jahr 2004 stand die Einreichplanung und die Detailplanung im Mittelpunkt. Bereits am 8. Juni konnte die Bauverhandlung ohne jegliche Einwände erfolgen. Die Material- und Aufbautenliste hat uns fast ein halbes Jahr beschäftigt. Bis zum Ende des Jahres 2004 wurden schließlich die Ausschreibungen vorbereitet und die letzten Details der Heizungssteuerung und der Elektroinstallation abgeklärt. Am 16. November 2004 haben wir die endgültige Finanzierungszusage durch die Diözese erhalten.
Zu Beginn des Jahres 2005 wurden die Überlegungen für die tatsächliche Bauzeit angestellt: Ersatzwohnung für Hr. Pfarrer, wo kann das Pfarrbüro sein, Zwischenlagerflächen müssen gefunden werden, wer koordiniert die Robotleistungen usw. Nachdem die Vergaben der einzelnen Arbeiten an die jeweiligen Firmen erfolgt war, konnte zu Beginn der tatsächlichen Bauarbeiten am 24. April 2005 die Spatenstichfeier stattfinden. Zu diesem Zeitpunkt waren die Übersiedelungsarbeiten bereits abgeschlossen und die Abbrucharbeiten bei der alten Garage voll im Gange. Die Arbeiten beim Neubau gingen zügig voran und es wurde bereits Anfang August die Dachgleiche erreicht. Die Umbauarbeiten im Pfarrhof konnten durch den unermüdlichen Einsatz von Hr. Johann Maurer fast zur Gänze in Eigenleistung erbracht werden. Als nächster Meilenstein wurde der 6. November 2005 festgelegt. Zu diesem Zeitpunkt sollten die Arbeiten im Pfarrhof abgeschlossen sein und der umgebaute Pfarrhof bei einem Tag der offenen Tür vorgestellt werden. Auch dieser Termin konnte durch die Unterstützung der beteiligten Firmen, einmal mehr aber durch die großartige Mitarbeit und Mithilfe der gesamten Pfarrbevölkerung in den Robotleistungen eingehalten werden, und so konnte unser Hr. Pfarrer Ende November 2005 das renovierte Gebäude wieder beziehen. Nach einer kurzen Winterpause bzw. Weihnachtspause wurde Anfang Jänner mit den Ausbauarbeiten im Pfarrheim begonnen. In mehreren erweiterten Bauausschusssitzungen wurden die letzten Details der Ausstattung erarbeitet.
Durch Ihre finanzielle Unterstützung und Ihre tatkräftige Mithilfe in mehr als 5000 Robotstunden konnte dieses Projekt umgesetzt werden.
Nach einer rund fünfjährigen Planungs- und Bauzeit konnte das gemeinsam geschaffene Werk am 15. Juli 2006 feierlich eröffnet werden.
Architekturpreis für Sandler Pfarrheim
Am 13. November fand im Architekturforum in Linz die Prämierung der Bauherrenpreise vis-á-vis statt. Die „Raumfaltung Sandl“ wie es im Wettbewerb so schön genannt wurde war auch unter den 62 Einreichungen. Der gesamte Bauausschuss des Pfarrheimes, an der Spitze Ing. Walter Gruber, pilgerte nach Linz um sich möglicherweise einen Preis abzuholen.
Siehe da, das Pfarrheim Sandl fand Gefallen und sahnte sogar den prominentesten der sechs Preise ab. Der Preis der Fachjury ging an die Pfarrgemeinde Sandl und die Diözesanfinanzkammer Linz. Besonders stolz auf ihr Werk durften natürlich auch die anwesenden Architekten des Bauwerkes (Leitner, Pretterhofer und Simbeni) sein. Die gekonnte Verbindung von NEU und ALT und der starke Bezug des Bauwerkes zum Ort, gefiel der Architektenjury besonders. So fiel die Entscheidung neben den anderen sehr hochwertigen Einreichungen an das kleine Sandl mit dem schönen Pfarrheim.
Besonders erfreulich neben diesem Architekturpreis ist allerdings, dass das Haus seit seiner Eröffnung im Sommer 2006 ständig „in Betrieb“ ist. Im Pfarrheim Sandl ist immer was los – und das zeugt unter anderem von einer lebendigen Pfarre und Gemeinde.