Hl. Simon
† im 1. Jahrhundert, Irak
Apostel, Märtyrer
Simon trägt den Beiname Zelotes (Lukasevangelium 6, 15) - aramäisch Kananäus, deutsch der Eiferer - weil er wohl ursprünglich der politisch radikalen Bewegung der Zeloten angehörte, die gewaltsam die römischen Fremdherrscher aus Israel vertreiben wollte. Das Neue Testament nennt ihn in Aufzählungen der 12 Jünger (Matthäusevangelium 10, 4; Markusevangelium 3, 18; Apostelgeschichte 1, 13), besondere Erwähnung findet er hier sonst nicht.
Simons Identifizierung mit dem Bräutigam bei der Hochzeit zu Kana (Johannesevangelium 2, 1 - 11) oder Nathanael (Johannesevangelium 21, 2) wegen der Annahme seiner Herkunft aus Kanaan beruhen auf sprachlichem Missverständnis der Bezeichnung Kananäus.
Manche Überlieferungen nennen Simon als Apostel unter den Juden und erzählen von seinem Martyrium; er sei enthauptet, nach anderen Quellen zersägt worden.
Die Legende nennt Simon und Judas Thaddäus Brüder von Jakobus dem Jüngeren, Söhne des Alphäus und der Maria Kleophas. Nach der Legenda Aurea wirkte Simon in Syrien und Mesopotamien zusammen mit Judas Thaddäus, dann in Persien, wo beide dem Feldhauptmann des Königs von Babylon - dem heutigen Han-al-Mahawil -, Baradach, Sieg und Frieden prophezeiten, was sich tatsächlich und unmittelbar am nächsten Tage ereignete. Als Götter in Menschengestalt zu König Xerxes geführt, tauften sie ihn, den ganzen Hofstaat und viele Tausende im Land. Wiederholt zum Vernichten der feindlichen Gewalten aufgefordert, war ihr ständiges Wort: Nicht zu töten, sondern lebendig zu machen sind wir gekommen. Nach zahlreichen Wundertaten, mit denen sie die Machtlosigkeit der Zauberer bewiesen und die Abgötter stürzten, entfachten die Zauberer im Lande einen Aufstand der Priester, die beide Apostel erstachen, nach anderer Legende enthaupteten oder Judas mit einer Keule, Simon mit einer Säge zu Tode martern ließen. Ein gewaltiges Unwetter erschlug daraufhin Priester und Zauberer. Der König ließ die Leichen der beiden Heiligen suchen, bestatten und eine große Kirche darüber bauen.
Wieder anderen Überlieferungen nach wirkte Simon am Schwarzen Meer in der Gegend von Sochumi in Georgien, wo er zu Tode gemartert wurde. Hier wurde er in einer Kirche begraben, an deren Stelle später das Kloster Neo Aphon errichtet wurde.
Angebliche Reliquien werden in Rom, Köln, Hersfeld und an anderen Orten verehrt.
Der Simonstag ist örtlich Lostag der Bauern und gilt als Beginn der Winterzeit.
Alfred der Große
* 849, Wntage in der Grafschaft Berkshire, England
† 26. Oktober 900, England
König der (West-)Angelsachsen
Ælfred, fünfter Sohn des Königs Æthelwulf von Wessex und seiner ersten Frau Osburg, wurde schon als Fünfjähriger von Papst Leo IV. in Rom zum König gesalbt, den Thron als König von Wessex bestieg er nach dem Tod seines Bruders Ethelred im Jahr 871. Wessex war das mächtigste der vier englischen Königreiche, er konnte sein Reich Wessex verteidigen und Teile Merciens unter seine Oherhoheit zu bringen. Verzweifelt kämpfte er gegen die andrängenden Dänen und Normannen. 878 zwang ihn ein überraschender Angriff der Dänen zur Flucht nach Athelney; er sammelte Truppen, besiegte dann die Dänen bei Edington. Sein besiegter Gegner, der dänische König Guthrum, ließ sich taufen und zog sich nach Ostanglien zurück. Ælfred ließ nun Befestigungswerke anlegen und entriss den Dänen 886 den wichtigen Handelsplatz London. Æthelred, der Fürst von Mercien, wurde sein Schwiegersohn und Stellvertreter und übernahm nach der Besetzung Londons dort die Herrschaft.
In einem Vertrag mit Guthrum um 886 trat Ælfred auf als Führer des ganzen englischen Volkes, auch als Schirmherr der Engländer unter dänischer Herrschaft; mit diesem Vertrag wurden ferner die Grenzen seines Herrschaftsgebietes festgelegt. Er organisierte das Heer und baute die erste englische Schiffsflotte, die die Küste gegen Überfälle verteidigen sollte, gilt deshalb als Vater der englischen Marine. Der letzte Abschnitt seiner Regierung war erneut durch Wikingerangriffe gekennzeichnet; es gelang ihnen aber nicht, Wessex einzunehmen, schließlich wurden sie von westsächsischen und mercischen Truppen überwunden.
Ælfred gründete Schulen und Klöster und war ein Förderer von Wissenschaft und Bildung, indem er lateinische Schriften übersetzen ließ und auch selbst übersetzte. Gelehrte aus dem Frankenreich lud er an seinen Hof, das domboc, die bekannteste angelsächsische Gesetzessammlung wurde von ihm angeregt - aus ihr wuchs das spätere Common Law. Ælfred selbst übersetzte die Cura Pastoralis, ein Lehrbuch für Prediger, von Gregor dem Großen, das erste Buch der Soliloquia, die Vorgängerschrift zu den Confessiones von Augustinus und die Consolatio Philosophiae von Boethius. Lange wurden auch die Spruchsammlung Proverbs of Ælfred und die Übersetzung der Kirchengeschichte des Beda Venerabilis ihm zugeschrieben.
Schon bald nach seinem Tod wurde Ælfred verehrt; den Beinamen der Große bekam er wohl erst im 16. Jahrhundert verliehen - nach seinem Vorbild, Kaiser Karl dem Großen.
Hl. Judas Thaddäus
† 44, Irak
Apostel, Märtyrer
Judas Thaddäus war der Sohn eines Jakobus (Lukasevangelium 6, 16) und einer der Jünger Jesu; er ist nicht zu verwechseln mit Judas, genannt Ischariot, der Jesus verraten hat. Judas - ohne den Beinamen Thaddäus - wird im Neuen Testament sonst nur einmal erwähnt: im Johannesevangelium (14, 22) mit der Frage, warum Jesus seine Abschiedsrede exklusiv den Jüngern und nicht der ganzen Welt offenbare.
Die Überlieferung nennt Judas Thaddäus meist zusammen mit Simon dem Zeloten und nennt die beiden Brüder von Jakobus dem Jüngeren, also Söhne des Alphäus und der Maria des Kleophas. Der ihm immer wieder zugeschriebene Brief des Judas im Neuen Testament, der letzte der sogenannten katholischen Briefe, stammt sicher nicht von ihm.
Nach der Legenda Aurea wurde Judas vom Apostel Thomas nach der Himmelfahrt Christi unter dem Namen Addai zu König Abgar von Edessa - dem heutigen Sanlıurfa geschickt - dem König, der ein Bild des Herrn malen lassen wollte, weil Christus ihn geheilt hatte, wobei der Maler dann aber von solchem Glanz geblendet wurde, dass er nicht weitermalen konnte, und Gott selbst das Bild vollendete.
Nach anderen Überlieferungen wirkte Judas zusammen mit Simon Zelotes in Syrien und Mesopotamien, dann in Persien, wo beide dem Feldhauptmann des Königs von Babylon - dem heutigen Han-al-Mahawil -, Baradach, Sieg und Frieden prophezeiten, was tatsächlich gleich am nächsten Tag Wirklichkeit wurde. Als Götter in Menschengestalt zu König Xerxes geführt, tauften sie ihn, den ganzen Hofstaat und viele Tausende im Land. Wiederholt zum Vernichten der feindlichen Gewalten aufgefordert, wiederholten sie ihr ständiges Wort: Nicht zu töten, sondern lebendig zu machen sind wir gekommen. Nach zahlreichen Wundertaten, mit denen sie die Machtlosigkeit der Zauberer bewiesen und die Abgötter stürzten, organisierten die Zauberer im Lande einen Aufstand der Priester, die beide Apostel erstachen, nach anderen Legenden enthaupteten, nach wieder anderer Version Judas mit einer Keule und Simon mit einer Säge zu Tode martern ließen. Ein gewaltiges Unwetter erschlug daraufhin Priester und Zauberer. Der König ließ die Leichen der beiden Heiligen suchen, bestatten und eine große Kirche darüber bauen.
Nach der armenischen Tradition missionierte Judas Thaddäus zusammen mit Bartholomäus in Armenien. Nach diesem Martyrium des heiligen Thaddäus erlitt er unter einem König namens Sanatruk den Tod um Jesu Christi willen.
Judas Thaddäus war ein in der katholischen Volksüberlieferung lange vergessener Apostel, er wurde erst im 18. Jahrhundert wieder entdeckt und seitdem als Helfer in verzweifelten Situationen und bei schweren Anliegen angerufen. Reliquien werden vor allem im Petersdom in Rom verehrt.
Hl. Abraham von Ephesus
† im 6. Jahrhundert
Bischof von Ephesus
Abraham war Mönch, er gründete um die Mitte des 6. Jahrhunderts Klöster in Jerusalem und Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul. Nach 542 (oder 553) war er Bischof von Ephesus - heute Ruinen bei Selçuk. Bekannt ist Abraham als Verfasser zweier Predigten zum Fest Mariä Lichtmess und zum Fest der Verkündigung des Herrn, die die kurz davor erfolgte Einführung des Festes erwähnt.
Hl. Ferrutius von Mainz
† 304
Soldat, Märtyrer
Ferrutius war der Grabinschrift nach römischer Soldat in Mainz, der in der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian ermordet wurde.
Bischof Lullus von Mainz übertrug Ferrutius' Gebeine 778 von Mainz ins Kloster Bleidenstadt - heute ein Stadtteil von Taunusstein in Hessen -, dessen Kirche Ferrutius geweiht wurde.
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