Es beginnt, wenn ich das Jakobizentrum betrete und mir eine Wolke an verschiedenen Wohlgerüchen von Küchenkräutern und wild gesammelten Heilpflanzen entgegenweht. Im Saal stehen schon Tische bereit auf denen reihum und noch etwas ungezähmt die zahlreichen Blüten, Blätter und Stängel bereit liegen, um zu wohlgeformten Büscherl gebunden zu werden. Dieser Anblick gibt eine Farbenpracht her vom Lila des Lavendels über das leuchtende Orange der Ringelblume, dem frischen weiß der Schafgarbe bis hin zum zarten Rosa des blühenden Oreganos. All die bunten Tupfer werden satt untermalt von verschiedenen Grüntönen von Maggikraut, Salbei, Eberraute, Bohnenkraut, Minze oder Melisse. Von diesem Augenschmaus schweift mein Blick weiter zu den Tischen, auf denen die mitgebrachten Kuchen darauf warten von fleißigen Händen verpackt zu werden. Mir läuft das Wasser im Mund zusammen. Jetzt heißt es anpacken.
Am Ende des Nachmittages bin ich dankbar für so manch bereicherndes und verbindendes Gespräch. Ich fühle mich getragen von dem Gefühl gemeinsam mit engagierten Frauen geschaffen zu haben, was allein niemals in dieser Form möglich wäre. Meine Gedanken wandern zur bevorstehenden Kräuterweihe am kommenden Tag. Es ist ein besonderer Dienst den Duft der vergangenen Stunden auch in das Gotteshaus weiterzutragen. Von dort soll er sich in Form der dann geweihten Büscherl in der ganzen Pfarre verbreiten und Segen bringen.
Danke an alle, die zum Gelingen der Kräuterweihe beigetragen haben, die heuer ausnahmsweise nicht am Maria Himmelfahrtstag, sondern, zugunsten der frischen Kuchen, am Sonntag den 14.August 2022 stattgefunden hat.
Text: Katharina Nickel
Fotos: Claudia Ziegelböck