SeelSorgeTeam Riedberg
Von den 465 Pfarren der Diözese sind bereits ein Drittel ohne Priester am Ort.
Der Priestermangel wird sich auch in den nächsten Jahren dramatisch verschärfen, da das Durchschnittsalter deutlich über 60 Jahren liegt.
So wurden in der Diözese Linz in den letzten Jahren mehrere Modelle entwickelt, um auch kleinere Pfarren, die priesterlos geworden sind, nicht mit anderen Pfarren zusammenlegen zu müssen, damit die Pfarre als Kirche vor Ort lebendig bleibt.
Vier Grundfunktionen der Kirche sollen in jeder Pfarrgemeinde sichtbar sein:
Christlicher Glaube zeigt sich …
… in den oft unspektakulären Erfahrungen von Gemeinschaft (= Koinonía)
… in alltäglichen und besonderen Zeichen von Nächstenliebe und Solidarität: Diakonie
… in geteilten Zeugnissen von Sinn und Orientierung: Verkündigung
… im Entfalten christlicher Spiritualität und im Feiern des Glaubens: Liturgie
Neben der Leitung von Pfarrgemeinden durch Pfarrassistenten tragen seit 2001 Seelsorgeteams mit dem Pfarrgemeinderat Sorge, damit diese Pfarrgemeinden als seelsorgliche und kirchliche Orte erfahrbar sind. Das ist auch dann besonders hilfreich, wenn der Priester für mehrere Pfarrgemeinden zuständig ist. „Wir haben dieses Modell kreiert, damit wir mit der Seelsorge nah am Ort sind“, so der Bischofsvikar und Pastoralamtsleiter Willi Vieböck.
„Seelsorgeteams sind keine Schwächung, sondern eine Stärkung der Pfarren, weil sich die
Menschen ihrer Verantwortung stärker bewusst werden“, so Vieböck. Man könne diese nicht
nur an den Pfarrer abschieben.
Ein Seelsorgeteam besteht aus vier bis sechs Personen und umfasst neben dem zuständigen
Priester Frauen und Männer, die gemeinsam die Gemeindeleitung wahrnehmen.
Warum brauchen WIR ein Seelsorgeteam?
Wir haben den 80. Geburtstag unseres Herrn Pfarrers gefeiert; im Bewusstsein, nach seinem Ausscheiden keinen eigenen Pfarrer mehr zu bekommen, haben wir uns schon seit einigen Jahren im Pfarrgemeinderat damit beschäftigt, wie wir die Selbstständigkeit und Eigenständigkeit unserer Riedbergpfarre erhalten und bewahren können.
Am 13. November 2011 haben wir den Beschluss gefasst, dass uns das mit der Einrichtung eines Seelsorgeteams am besten gelingen könnte, diese Entscheidung wurde am 24. Mai 2012 vom neugewählten Pfarrgemeinderat bestätigt.
So wurden in der Folge Personen gesucht, die die vier Grundfunktionen von Kirche verantwortungsvoll wahrnehmen können, sie sollen sich mit dem zuständigen Priester und dem gewählten Pfarrgemeinderat dafür einsetzen, dass Seelsorge und gelebter Glaube gewährleistet werden kann.
Wer hat sich in der Riedbergpfarre für diesen Dienst, sich verantwortungsvoll an der Leitung der Pfarre zu beteiligen, bereiterklärt?
Diese Ehrenamtlichen wurden an fünf Wochenenden u. a. zu folgenden Themen ausgebildet:
- Einführung in die vier Grundfunktionen mit Fachschulungen
- Kirchen- und Gemeindebilder im Geist des II. Vatikanischen Konzils
- Grundlagen des seelsorglichen Handelns, partizipative Leitung, Teamentwicklung, Sitzungsmoderation, usw.
Am 14. Juni 2014 wurde die Ausbildung mit der Überreichung des Ausbildungszertifikates an die sechs Personen abgeschlossen (insgesamt nahmen an dieser Ausbildung Personen aus 14 Pfarren teil).
Was bringt das Seelsorgeteam dem Einzelnen in der Pfarre?
Dadurch, dass nicht mehr eine Person für alles verantwortlich und zuständig ist, können Anliegen, Wünsche, Sorgen, Probleme, aber auch positive Entwicklungen direkt an das zuständige Seelsorgeteam-Mitglied herangebracht und einer Erledigung zugeführt werden.
Wir werden wir laufend darüber informieren, sodass auftretende Fragen und Unklarheiten beantwortet und geklärt werden können! Zusätzlich werden die Seelsorgeteambereiche im Einzelnen vorgestellt!
Ing. Ludwig Wimplinger, Kons. August Walchetseder, Inge Trauner †, Dr. Elisabeth Reiter, Mag. Peter Hoffmann, PAss Diakon Manfred Anzinger, (vlnr) bei der Beauftragunsfeier im Rahmen des Erntedankfestes am 21. September 2014 druch Bischofsvikar Willi Vieböck und Mag.a Monika Udeani