Nepal - das Antlitz des Hinduismus
"Nepal – das Antlitz des Hinduismus"
lautet der Titel des Lichtbildervortrages von Gertraud Oberneder aus Breitenried, den sie am Donnerstag, den 28. Oktober 2021 im Pfarrsaal Riedau hielt. Der Vortrag war sehr gut besucht. Dies liegt zunächst an der Person der Vortragenden: Sie hat sich zu einer sachkundigen Spezialistin für Ferneisen entwickelt. Auf der anderen Seite waren die Besucher wohl froh, auch in der noch nicht beendeten Coronazeit endlich wieder an einer Veranstaltung von "Angesicht zu Angesicht" teilnehmen zu dürfen.
Es ist Gertraud Oberneder vortrefflich gelungen, die Vielzahl der verschiedenen Eindrücke durch ihr grundlegendes Thema zu verbinden: Es ist die Religion des Hinduismus, die das Leben der Menschen in Nepal, und zwar auch im Alltag, zutiefst prägt. Da könnte man sich ja als Christin oder als Christ etwas abschauen.
Allerdings ist dabei höchste Vorsicht geboten: Die geistes-und kulturgeschichtlichen Voraussetzungen, die jetzt nicht näher erläutert werden können, sind eben ganz andere. Außerdem drängt sich mir, auch wenn ich mir mit höchstem Interesse Reiseberichte über exotische Länder anhöre, immer die Frage auf: Was gibt es denn dort für Behandlungsmöglichkeiten, wenn ein armer Mensch einen eitrigen Blinddarm bekommt?
Aber Ängstlichkeit ist kein guter Ratgeber.
Das weiß auch unsere Mutter Kirche. Deswegen heißt es in der grundlegenden Erklärung über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen ("Nostra aetate") des Zweiten vatikanischen Konzils mit größter Hochachtung:
"So erforschen im Hinduismus die Menschen das göttliche Geheimnis und bringen es in einem unerschöpflichen Reichtum von Mythen …. zum Ausdruck und suchen durch asketische Lebensformen oder tiefe Meditation oder liebend-vertrauende Zuflucht zu Gott Befreiung von der Enge und Beschränktheit unserer Lage."
Reinhart Daghofer