In 50 Gehtagen in die „Ewige Stadt“ gewandert – eine Nachlese zum KBW-Vortrag
Nicht nur der kurzweilige, lockere und mit viel Herzblut dargebotene Reisebericht, sondern auch die Qualität der Aufnahmen konnte begeistern. Bemerkenswert angesichts des Umstands, dass sämtliche Fotos mit einer Smartphone-Kamera und ursprünglich ohne die Absicht, diese einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren, entstanden.
Die schroffe Bergwelt der Alpen, die malerischen, sattgrünen Täler Südtirols oder die schier endlose Weite der Po-Ebene wurden von Martin mit viel fotografischem Gespür eingefangen und ließen die beeindruckten Gäste an seiner kontrastreichen, abenteuerlichen Wanderung teilhaben. Aber auch originelle Schnappschüsse kamen nicht zu kurz und sorgten für Erstaunen und Erheiterung beim Publikum.
Wenn es sich bei dieser Unternehmung auch um keine Pilgerreise im klassischen Sinn handelte, so beinhaltete sie doch eine tiefe spirituelle Komponente – nicht zuletzt, weil Martin einen schwerkranken Bekannten sowie seinen vor einigen Jahren unter tragischen Umständen ums Leben gekommenen Bruder als „geistiges Gepäck“ mit sich führte und für diese bei jeder sich bietenden Gelegenheit in Kirchen oder Kapellen ein Licht entzündete.
Körperliche und seelische Grenzerfahrungen, beeindruckende Naturschauspiele, Motivation und Zweifel, außergewöhnliche Erlebnisse, Rückschläge und Pannen, bereichernde Begegnungen, schicksalshafte Fügungen – Martin ließ die Besucher an der ganzen Palette seiner Weg-Erfahrungen teilhaben. Und so erwies sich diese Reise, wie wohl jede Unternehmung dieser Art, vor allem auch als eine Reise zu sich selbst – und als eine Verdichtung dessen, was den Lebensweg eines Menschen im Gesamten prägt.
Im Anschluss bot sich den Besuchern die bei KBW-Veranstaltungen schon zur guten Tradition gewordene Gelegenheit, den Vortrag bei einer Jause und kühlen Getränken Revue passieren zu lassen und miteinander ins Gespräch zu kommen.
(Günther Willinger)
Fotos: Hermann Daringer