Requiem und Beisetzung von Pfarrer Engelbert Leitner
Unter großer Anteilnahme wurde Pfarrer Konsistorialrat Engelbert Leitner am 15. März 2025 in der Stiftsbasilika St. Florian verabschiedet und am Priesterfriedhof beigesetzt. Zahlreiche Wegbegleiter, darunter die Chorherren des Stiftes, Priesterkollegen, Vertreter:innen der Marktgemeinde Ried, die Marktmusikkapelle, die Rieder Feuerwehren, der Kameradschaftsbund sowie zahlreiche Gläubige, nahmen an der Feier teil. Probst Mag. Klaus Sonnleitner leitete das Requiem, das der Kirchenchor gemeinsam mit Stiftsorganist Andreas Etlinger umrahmte.
Würdigung eines beherzten Seelsorgers
In seiner Predigt würdigte Probst Sonnleitner das seelsorgliche Wirken unseres Herrn Pfarrer, der 57 Jahre von ganzem Herzen Seelsorger und Priester war. Seine Stationen führten ihn als Präfekt der Sängerknaben, Kaplan von Ansfelden und Ebelsberg über Walding schließlich nach Ried, wo er am 15. August 1977 bei uns als Pfarrer installiert wurde und bis zuletzt wirkte. Er hob hervor, dass Engelbert Leitner gerade begonnen hatte, sich über den gewonnenen Freiraum nach seiner langjährigen Leitungsaufgabe zu freuen, als ihn der Tod unerwartet traf.
Sonnleitner nahm Bezug auf jene persönlichen Worte, die Leitner bereits 1992 für sein Begräbnis niedergeschrieben hatte, und schloss bezugnehmend auf die Lesung aus dem 2. Timotheusbrief:
„Verkünde das Wort, tritt dafür ein, ob man es hören will oder nicht, weise zurecht, tadle, ermahne in unermüdlicher und geduldiger Belehrung. Diese Worte sind Ausdruck eines tiefen Glaubens und starken Selbstbewusstseins, mit dem Engelbert Leitner das Evangelium verkündet habe – nicht, um den Ohren zu schmeicheln, sondern um seinem Auftrag treu zu bleiben.
„Lieber Engelbert, du hast den guten Kampf gekämpft, die Treue gehalten, und nun hast du deinen Lauf vollendet. Der Kranz der Gerechtigkeit, nach dem du so lange ausgeschaut hast, liegt jetzt für dich bereit. Der Herr möge ihn dir geben – nicht nur dir, sondern allen, die sehnsüchtig auf sein Erscheinen warten.“
Danke für deinen unermüdlichen Einsatz ...
PGR-Obfrau Martha Stadler unterstrich den Eifer und das Engagement unserer verstorbenen Pfarrers für die Pfarrgemeinde und dankte im Namen aller für sein Wirken als Seelsorger und seinen priesterlichen Dienst.
„Der Dienst von dir auf Erden ist nun vollendet. Manches bleibt unvollendet und liegt in unserer aller Händen. Lieber Herr Pfarrer, danke für deinen unermüdlichen Einsatz! Du wirst uns in dankbarer Erinnerung bleiben – und wir hoffen, dass du nun durch das letzte Tor in deine himmlische Heimat eingetreten bist. Bestimmt war es ein Bronzetor.“
Als jüngstes von acht Kindern war er tief familiär verwurzelt und setzte sich besonders für die religiöse Bildung und das Gemeindeleben ein. Sein Engagement für die Renovierung und Neueindeckung der Marien-Wallfahrtskirche Niederzirking, seine Liebe zu Kunst und Kultur, die Restaurierung der Heiligenstatuen, bei der er auch selbst Hand anlegte, der Kindergartenbau sowie die Sanierung der Orgel 2009 prägten sein Wirken.
Besonders am Herzen lag ihm die Gestaltung der vier Bronzetore der Pfarrkirche in Zusammenarbeit mit Künstler Peter Dimmel.
Ein besonderes Anliegen waren ihm die Kinder im Gottesdienst, die Ministrantinnen und Ministranten sowie die Kindergartengruppen. Mit großem Engagement und in wertschätzendem und wohlwollendem Miteinander mit Bürgermeister Christian Tauschek trieb er das letzte Bauvorhaben voran, und beide scheuten dabei nicht einmal die strengen Auflagen des Denkmalamtes.
Engelbert Leitner pflegte ein wertschätzendes Verhältnis zu den Kindergarten-Pädagoginnen, plante gemeinsam mit ihnen die Feste des Kirchenjahres und freute sich jedes Jahr darauf, seinen Namenstag mit den Kindern zu feiern.
Sie betonte auch seine Leidenschaft für die Musik ganz nach dem Motto des Heiligen Augustinus: „Wer singt, betet doppelt.“ Auch in Gruppen und Runden griff er gerne auf seine selbst zusammen gestellten Liedzettel zurück, die er sogar während seines Reha-Aufenthalts im Pflegeheim nutzte, um mit anderen zu singen. Sein Einsatz für Caritas und Mission war unermüdlich. Besonders am Herzen lag ihm die Unterstützung von Asylwerbern, für die er nicht nur katechumenal begleitete sondern für die er sich auch privat einsetzte. Sein Engagement für Gerechtigkeit und soziale Verantwortung spiegelte sich in seinem Handeln wider.
Anschließend wurde Pfarrer Leitner am Priesterfriedhof beigesetzt, wo ihm die Marktmusikkapelle ein letztes Ständchen spielte. Möge er ruhen in Frieden.