Das Sakrament der Taufe
Üblicherweise werden bei uns die Kinder als Baby oder Kleinkind getauft. Es werden aber auch größere Kinder getauft oder sogar Erwachsene, wenn sie das möchten.
Beim Namen gerufen
Das neugeborene Kind bekommt neben den Geschenken etwas, das den Menschen ein Leben lang begleiten wird: Der Name. Und normalerweise verwenden Eltern viel Mühe darauf, einen passenden Namen für ihr Kind zu finden und entscheiden sich gern für den Namen eines heiligen Namenspatrons. Die Heiligen sind Vorbilder im Glauben. Sie haben ganz auf Gott vertraut. Wenn das Kind wie ein Heiliger heißt, gibt ihm das eine Botschaft mit: Auch du kannst dich auf Gott verlassen. Ein heiliges Zeichen Die Taufe ist ein Sakrament. Ein Sakrament ist ein heiliges Zeichen, das etwas ausdrückt, das man nur schwer in Worte fassen kann, nämlich: Gott nimmt dich an, so wie du bist, mit allem, was zu dir gehört.
Getauft wird das Kind in der Kirche
Mit dem Wort „Kirche“ meinen wir zwei verschiedene Dinge. Einmal das Gotteshaus, in dem die Christen am Sonntag zusammenkommen, in dem sich das Taufbecken und auch die Osterkerze befinden. In unserer Pfarrkirche hängt daneben auch der Taufbaum mit den Täuflingen, die in unsere Pfarrgemeinschaft aufgenommen werden. Wir meinen mit dem Wort „Kirche“ aber auch die Gemeinschaft aller Menschen, die auf Jesus Christus vertrauen. Wir brauchen den Austausch mit den anderen. Wir brauchen uns als gegenseitige Stütze, wenn es uns einmal nicht gut geht.
Wasser, das Leben schenkt
Wenn das Kind getauft wird, spricht der/die TaufspenderIn (Priester, Diakon oder PastoralassistentInnen mit außerordentlicher bischöflicher Beauftragung zur Taufspendung) es mit seinem Namen an, gießt ihm Wasser über den Kopf und spricht die Worte dazu: „Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Wasser ist ein kräftiges Zeichen und Sinnbild für das Leben und für die Reinigung und möchte bei der Taufe verdeutlichen: Gott schenkt uns das Leben. Er wird alles wegnehmen, was uns von ihm trennt. Wir haben Zukunft.
Besondere Zeichen bei der Taufe
Die Salbung mit Chrisam
Chrisam ist ein kostbares Salböl. Durch die Salbung mit Chrisam wird dem Getauften zugesagt: „Du bist für Gott sehr wertvoll und wirst von ihm berufen aus dem Geist Jesu in der Welt zu leben und zu handeln.“
Das weiße Kleid
Das Taufkleid wird dem Kind übergelegt. Weiß ist die Farbe der Reinheit und die Farbe der Freude. Die Taufe ist ein Grund zur Freude: Gott begleitet uns durch das ganze Leben. Man sagt auch: In der Taufe zieht der/die Getaufte Christus an.
Die Taufkerze
Die Taufkerze wird an der Osterkerze angezündet. Das will heißen: Jesus ist zwar am Kreuz gestorben, aber nicht tot geblieben: Gott ließ ihn auferstehen zu einem neuen Leben. Und Jesus sagt von sich: „Ich bin das Licht der Welt. Ihr braucht keine Angst zu haben.“ Die Osterkerze und die Taufkerze sind ein Zeichen für Jesus Christus. Er will unser Leben hell machen, damit auch wir leuchten.
Und so ist die Taufe ein heiliges Zeichen für den Glauben. Wenn ein Kind getauft wird, weiß es noch nichts oder nicht viel über den Glauben. Das lernt es erst während seines Lebens. Dabei soll die Familie helfen und auch die Kirche, also die christliche Gemeinde. In unserer Pfarre in Regau gibt es einen sehr aktiven Kinderliturgiekreis, der mit seinen Angeboten auch schon kleinen Kinder hilft, dass sie Gott und die Menschen kennenlernen.
Vor allem ist es aber auch Aufgabe der Paten. Paten sind Menschen, die das getaufte Kind begleiten: Sie unterstützen es, wenn es Probleme hat. Sie trösten und ermutigen es. Und sie erzählen von ihren Erfahrungen, die sie mit Gott gemacht haben. Auf jeden Fall sind es Freunde, die das Kind auf dem Lebens- und Glaubensweg begleiten.
Pierre Stutz sagt: Jedes Kind ist ein wunderbares Geschenk und eine faszinierende Herausforderung. Es bringt viel Freude, kann Eltern und Angehörige bei Krankheit oder Problemen aber auch stark fordern. Wer in Freud und Leid zum Kind stehen will, braucht Vertrauen in einen Gott, der ohne Wenn und Aber Ja sagt zu den Menschen. Er muss sich getragen wissen von einer Familie und einer Gemeinschaft, die sich dieses Ja immer wieder zusagt und so Werte pflegt, die das Leben fördern.
Taufe ist Zeichen dieser göttlichen Zusage zum Kind in einer christlichen Gemeinschaft.
(Beitrag von Barbara Hofwimmer aus der Reihe "Sakramente"
aus den Pfarrnachrichten 2/2021)