Die Feier der Eucharistie
Die zentrale Versammlung der Christinnen und Christen ist die Eucharistiefeier am ersten Tag der Woche: am Sonntag. Sie gilt als Quelle, Höhepunkt und Kernstück des christlichen Lebens und Glaubens und vergegenwärtigt die Lebenshingabe Jesu am Kreuz und seine Auferstehung. So kann man sagen: Jede Sonntagsfeier ist ein kleines Osterfest.
Ihr Ursprung liegt im Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern. Eucharistie bedeutet aus dem Griechischen übersetzt: „Ich sage Dank“ – Dank für das österliche Geschehen und meint ein dankbares Verhalten in Gesinnung, Wort und Tat. Die Bezeichnungen „Eucharistiefeier, Herrenmahl, Opfergottesdienst und Heilige Messe“ weisen auf unterschiedliche theologische Schwerpunktsetzungen im Laufe der Geschichte hin. Eine wesentliche Veränderung brachte das II. Vatikanische Konzil mit dessen Liturgie-Konstitution (1963), in der es heißt: „... dass die Christen diesem Geheimnis des Glaubens nicht wie Außenstehende und stumme Zuschauer beiwohnen; sie sollen die heilige Handlung bewusst und tätig mitfeiern.“ Damit hatte das Konzil Fenster geöffnet und Neues eröffnet. Bisher war Latein die liturgische Sprache. Nun konnten die Menschen die Gottesdienste in ihrer Sprache feiern – mitfeiern. Der Priester „liest“ nicht mehr die Messe für das Volk, sondern er feiert mit der Gemeinde, alle Versammelten sind eine Kommuniongemeinschaft. Zuvor war der Priester dem Hochaltar zugewandt, nun wurde ein „Volksaltar“ aufgestellt. Aufbau der Messfeier Im Zentrum stehen der Wortgottesdienst und die Eucharistie (Mahlfeier). Beide Teile bilden eine gottesdienstliche Einheit. Der „Tisch des Wortes“ und der „Tisch des Brotes“ – beide zusammen sind wie die Brennpunkte einer Ellipse. Den Rahmen bilden die Eröffnungs- und Schlussriten.
Am Tisch des Wortes
Der Wortgottesdienst mit den Lesungen weist darauf hin, dass wir als christliche Gemeinde eine hörende und antwortende Versammlung sind. Gott spricht zu uns. Wir sind eingeladen, uns von seinem Wort ansprechen zu lassen, es zu verinnerlichen und aus dem Gotteswort unser Leben zu gestalten.
Am Tisch des Brotes
Das gemeinsame Feiern der Eucharistie, mit Friedensgruß und Empfang der Kommunion baut die versammelte Gemeinde auf als einen Leib, in den wir seit der Taufe eingegliedert sind. „Kirche ist, was sie isst: Leib Christi.“
In der Heiligen Messe Gemeinschaft feiern Die Heilige Messe ist Gemeinschaftsfeier, deshalb sind alle Gläubigen berufen, an ihr teilzunehmen und bestimmte Teile zu gestalten oder Aufgaben auszuführen. Bei der Feier der Eucharistie können wir Christinnen und Christen uns durch das Wort Gottes formen lassen, am Tisch des Herrenleibes Stärkung finden und Gott danksagen.
(Beitrag von Stefan Urich aus der Reihe "Sakramente"
aus den Pfarrnachrichten 3/2021)